General Reynier, als ihm gemeldet wurde, daß die preußische Vorhut auf Heinersdorf zurückgezogen sei, ließ seine Truppen auf einem Hügelzuge, der sich in Front Groß-Beerens von der Kirche bis zur Windmühle und von dieser wieder bis nach dem Vor- werke Neu-Beeren zieht, ins Bivouak rücken. Er gewärtigte keines Angriffs mehr, der ihm ebenso sehr der vorgerückten Stunde wie des in Strömen fallenden Regens halber unwahrscheinlich, ja beinah unmöglich erschien und antwortete dem sächsischen Divi- sions-General, der ihn vor der List und Entschlossenheit der Preußen warnte: "Sie kommen nicht."
Aber sie kamen doch.
Um dieselbe Stunde nämlich, als unsere dreibataillonsstarke Vorhut aus Großbeeren abmarschirt und zum Ueberfluß auch noch Ordre von Ruhlsdorf her eingetroffen war, "bis in die Verschan- zungen vor Berlin und demnächst bis über die Spree zurückzu- gehen", entschloß sich General Bülow, den ihm gegenüberstehenden
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Die Entſcheidung. Von 5 bis 7.
General Reynier, als ihm gemeldet wurde, daß die preußiſche Vorhut auf Heinersdorf zurückgezogen ſei, ließ ſeine Truppen auf einem Hügelzuge, der ſich in Front Groß-Beerens von der Kirche bis zur Windmühle und von dieſer wieder bis nach dem Vor- werke Neu-Beeren zieht, ins Bivouak rücken. Er gewärtigte keines Angriffs mehr, der ihm ebenſo ſehr der vorgerückten Stunde wie des in Strömen fallenden Regens halber unwahrſcheinlich, ja beinah unmöglich erſchien und antwortete dem ſächſiſchen Divi- ſions-General, der ihn vor der Liſt und Entſchloſſenheit der Preußen warnte: „Sie kommen nicht.“
Aber ſie kamen doch.
Um dieſelbe Stunde nämlich, als unſere dreibataillonsſtarke Vorhut aus Großbeeren abmarſchirt und zum Ueberfluß auch noch Ordre von Ruhlsdorf her eingetroffen war, „bis in die Verſchan- zungen vor Berlin und demnächſt bis über die Spree zurückzu- gehen“, entſchloß ſich General Bülow, den ihm gegenüberſtehenden
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Die Entſcheidung.
Von 5 bis 7.
General Reynier, als ihm gemeldet wurde, daß die preußiſche
Vorhut auf Heinersdorf zurückgezogen ſei, ließ ſeine Truppen auf
einem Hügelzuge, der ſich in Front Groß-Beerens von der Kirche
bis zur Windmühle und von dieſer wieder bis nach dem Vor-
werke Neu-Beeren zieht, ins Bivouak rücken. Er gewärtigte
keines Angriffs mehr, der ihm ebenſo ſehr der vorgerückten Stunde
wie des in Strömen fallenden Regens halber unwahrſcheinlich,
ja beinah unmöglich erſchien und antwortete dem ſächſiſchen Divi-
ſions-General, der ihn vor der Liſt und Entſchloſſenheit der Preußen
warnte: „Sie kommen nicht.“
Aber ſie kamen doch.
Um dieſelbe Stunde nämlich, als unſere dreibataillonsſtarke
Vorhut aus Großbeeren abmarſchirt und zum Ueberfluß auch noch
Ordre von Ruhlsdorf her eingetroffen war, „bis in die Verſchan-
zungen vor Berlin und demnächſt bis über die Spree zurückzu-
gehen“, entſchloß ſich General Bülow, den ihm gegenüberſtehenden
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der vierte Band "Spreeland. Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow" 1882 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 4: Spreeland. Berlin, 1882, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg04_1882/311>, abgerufen am 21.12.2024.
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