ältesten Bruders. Die irdischen Ueberreste des so jung Hingeschiedenen sind der fremden Erde geblieben, seinem Andenken aber hat August Ludwig auf dem stillen Begräbnißplatz der Familie einen Denkstein errichten lassen, der die Inschrift trägt: "Anton Eberhard Constantin von der Marwitz, geb. zu Berlin den 2. December 1790, widmete sich früh den Waffen, sah den Fall seines Vaterlandes 1806, kämpfte für dasselbe, sah es in Sklaverei und floh, den Kampf für deutsche Freiheit suchend, 1808; fand ihn (den Kampf) 1809 mit Ruhm bei Regensburg den 25. April, fiel bei Aspern den 21. Mai 1809, duldete unaussprechlich bis zum 9. Oktober in Nikols- burg in Mähren, wo er starb, von den Seinigen betrauert, von den Fein- den geehrt."
Quilitz oder Neu-Hardenberg.
Benutzt: v. Prittwitz-Gaffron "Leben Joachim Bernhards v. Prittwitz und Gaffron." (Soldatenfreund, Märzheft 1863.) Schadow's Biographie, unter dem Titel: "Kunstwerke und Kunst-Ansichten Gottfried Schadows." v. Wolzogen, "aus Schinkels Nachlaß." Dorows Denkwürdigkeiten. Klose's Leben des Staatskanzlers Fürsten Hardenberg. Mündliches.
(Joachim Bernhard v. Prittwitz und Gaffron.)
Joachim Bernhard v. Prittwitz wurde am 3. Februar 1726 auf sei- nem väterlichen Gute Laserwitz bei Stroppen in Schlesien geboren. Sein Vater war Hauptmann in preußischen Diensten. Joachim Bernhard besuchte bis zu seinem 15. Jahre das Gymnasium zu Oels; als aber Friedrich der Große Schlesien erobert und der protestantischen Partei zum Siege verholfen hatte, verließ der junge Prittwitz, dessen protestantische Familie, mit sehr wenigen Ausnahmen, den Kaiserlichen Dienst stets ver- schmäht hatte, das Gymnasium, um in die preußische Armee einzutreten. Noch während des ersten Schlesischen Krieges, 1741, wurde er in das Cadettenhaus in Berlin aufgenommen, trat aber schon im November des- selben Jahres als Fahnenjunker in das Dragoner-Regiment von Posa- dowski, bei welchem er den Winterfeldzug nach Mähren, im Jahre 1742, mitmachte. Im zweiten Schlesischen Kriege focht er 1745 als Fähnrich in der Schlacht bei Hohenfriedberg gegen die Oestreicher und Sachsen, in deren Reihen sein einziger Bruder, bei Strigau schwer verwundet, seinen Tod fand. Als Fähnrich hatte Joachim Bernhard, nach damaligen Verhältnissen, Offizierrang, Lieutenant wurde er erst 1751, nach zehnjähriger Dienstzeit.
Im siebenjährigen Kriege wurde er in der Schlacht bei Collin 1757 verwundet, außer ihm drei andre Prittwitze. Noch in demselben Jahre zum Stabsrittmeister ernannt, erkämpfte er sich bei Zorndorf den Orden pour
älteſten Bruders. Die irdiſchen Ueberreſte des ſo jung Hingeſchiedenen ſind der fremden Erde geblieben, ſeinem Andenken aber hat Auguſt Ludwig auf dem ſtillen Begräbnißplatz der Familie einen Denkſtein errichten laſſen, der die Inſchrift trägt: „Anton Eberhard Conſtantin von der Marwitz, geb. zu Berlin den 2. December 1790, widmete ſich früh den Waffen, ſah den Fall ſeines Vaterlandes 1806, kämpfte für dasſelbe, ſah es in Sklaverei und floh, den Kampf für deutſche Freiheit ſuchend, 1808; fand ihn (den Kampf) 1809 mit Ruhm bei Regensburg den 25. April, fiel bei Aspern den 21. Mai 1809, duldete unausſprechlich bis zum 9. Oktober in Nikols- burg in Mähren, wo er ſtarb, von den Seinigen betrauert, von den Fein- den geehrt.“
Quilitz oder Neu-Hardenberg.
Benutzt: v. Prittwitz-Gaffron „Leben Joachim Bernhards v. Prittwitz und Gaffron.“ (Soldatenfreund, Märzheft 1863.) Schadow’s Biographie, unter dem Titel: „Kunſtwerke und Kunſt-Anſichten Gottfried Schadows.“ v. Wolzogen, „aus Schinkels Nachlaß.“ Dorows Denkwürdigkeiten. Kloſe’s Leben des Staatskanzlers Fürſten Hardenberg. Mündliches.
(Joachim Bernhard v. Prittwitz und Gaffron.)
Joachim Bernhard v. Prittwitz wurde am 3. Februar 1726 auf ſei- nem väterlichen Gute Laſerwitz bei Stroppen in Schleſien geboren. Sein Vater war Hauptmann in preußiſchen Dienſten. Joachim Bernhard beſuchte bis zu ſeinem 15. Jahre das Gymnaſium zu Oels; als aber Friedrich der Große Schleſien erobert und der proteſtantiſchen Partei zum Siege verholfen hatte, verließ der junge Prittwitz, deſſen proteſtantiſche Familie, mit ſehr wenigen Ausnahmen, den Kaiſerlichen Dienſt ſtets ver- ſchmäht hatte, das Gymnaſium, um in die preußiſche Armee einzutreten. Noch während des erſten Schleſiſchen Krieges, 1741, wurde er in das Cadettenhaus in Berlin aufgenommen, trat aber ſchon im November deſ- ſelben Jahres als Fahnenjunker in das Dragoner-Regiment von Poſa- dowski, bei welchem er den Winterfeldzug nach Mähren, im Jahre 1742, mitmachte. Im zweiten Schleſiſchen Kriege focht er 1745 als Fähnrich in der Schlacht bei Hohenfriedberg gegen die Oeſtreicher und Sachſen, in deren Reihen ſein einziger Bruder, bei Strigau ſchwer verwundet, ſeinen Tod fand. Als Fähnrich hatte Joachim Bernhard, nach damaligen Verhältniſſen, Offizierrang, Lieutenant wurde er erſt 1751, nach zehnjähriger Dienſtzeit.
Im ſiebenjährigen Kriege wurde er in der Schlacht bei Collin 1757 verwundet, außer ihm drei andre Prittwitze. Noch in demſelben Jahre zum Stabsrittmeiſter ernannt, erkämpfte er ſich bei Zorndorf den Orden pour
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der fremden Erde geblieben, ſeinem Andenken aber hat Auguſt Ludwig auf
dem ſtillen Begräbnißplatz der Familie einen Denkſtein errichten laſſen,
der die Inſchrift trägt: „Anton Eberhard Conſtantin von der Marwitz,
geb. zu Berlin den 2. December 1790, widmete ſich früh den Waffen, ſah
den Fall ſeines Vaterlandes 1806, kämpfte für dasſelbe, ſah es in Sklaverei
und floh, den Kampf für deutſche Freiheit ſuchend, 1808; fand ihn (den
Kampf) 1809 mit Ruhm bei Regensburg den 25. April, fiel bei Aspern
den 21. Mai 1809, duldete unausſprechlich bis zum 9. Oktober in Nikols-
burg in Mähren, wo er ſtarb, von den Seinigen betrauert, von den Fein-
den geehrt.“
Quilitz oder Neu-Hardenberg.
Benutzt: v. Prittwitz-Gaffron „Leben Joachim Bernhards v.
Prittwitz und Gaffron.“ (Soldatenfreund, Märzheft 1863.)
Schadow’s Biographie, unter dem Titel: „Kunſtwerke und
Kunſt-Anſichten Gottfried Schadows.“ v. Wolzogen, „aus
Schinkels Nachlaß.“ Dorows Denkwürdigkeiten. Kloſe’s
Leben des Staatskanzlers Fürſten Hardenberg. Mündliches.
(Joachim Bernhard v. Prittwitz und Gaffron.)
Joachim Bernhard v. Prittwitz wurde am 3. Februar 1726 auf ſei-
nem väterlichen Gute Laſerwitz bei Stroppen in Schleſien geboren.
Sein Vater war Hauptmann in preußiſchen Dienſten. Joachim Bernhard
beſuchte bis zu ſeinem 15. Jahre das Gymnaſium zu Oels; als aber
Friedrich der Große Schleſien erobert und der proteſtantiſchen Partei zum
Siege verholfen hatte, verließ der junge Prittwitz, deſſen proteſtantiſche
Familie, mit ſehr wenigen Ausnahmen, den Kaiſerlichen Dienſt ſtets ver-
ſchmäht hatte, das Gymnaſium, um in die preußiſche Armee einzutreten.
Noch während des erſten Schleſiſchen Krieges, 1741, wurde er in das
Cadettenhaus in Berlin aufgenommen, trat aber ſchon im November deſ-
ſelben Jahres als Fahnenjunker in das Dragoner-Regiment von Poſa-
dowski, bei welchem er den Winterfeldzug nach Mähren, im Jahre 1742,
mitmachte. Im zweiten Schleſiſchen Kriege focht er 1745 als Fähnrich in
der Schlacht bei Hohenfriedberg gegen die Oeſtreicher und Sachſen, in deren
Reihen ſein einziger Bruder, bei Strigau ſchwer verwundet, ſeinen Tod
fand. Als Fähnrich hatte Joachim Bernhard, nach damaligen Verhältniſſen,
Offizierrang, Lieutenant wurde er erſt 1751, nach zehnjähriger Dienſtzeit.
Im ſiebenjährigen Kriege wurde er in der Schlacht bei Collin 1757
verwundet, außer ihm drei andre Prittwitze. Noch in demſelben Jahre zum
Stabsrittmeiſter ernannt, erkämpfte er ſich bei Zorndorf den Orden pour
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der zweite Band "Das Oderland, Barnim, Lebus" 1863 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg02_1863/555>, abgerufen am 30.12.2024.
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