Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.zur Jägerey gehörigen Materien. [Spaltenumbruch]
wollen; Ferner die Pachterin derglei-chen Haupt-Bau zu führen, oder etwas dazu herzugeben, keines Weges verbun- den; Endlichen dieselbe vielgedachter Weydichte biß anhero ohne des Sohnes Vormunden wiedersprechen sich ange- maast, und selbige genutzet; Dennoch aber und dieweil der bey L. 31. ff. de V. S. ibique Godofr. n. 3. Hiernechst auch, ob sie bey denen andern So erscheinet hieraus allenthalben HORNII Responsum VI. Classis V. Jnhalt. I. Von der Straffe derer, die auf eines andern Wildbahne jagen. II. Das Jagd-Recht wird heutiges Tages denen Regalien beygezehlet, und kan al- so ohne Vergünstigung des Landes-Fürstens nicht exercirt werden. III. Das Recht zu jagen und zu fischen kan wider eine Privat-Person in der ge- wöhnlichen Zeit verjähret werden. HAt weyl. der Durchl. Chur-Fürst, statten, c 3
zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien. [Spaltenumbruch]
wollen; Ferner die Pachterin derglei-chen Haupt-Bau zu fuͤhren, oder etwas dazu herzugeben, keines Weges verbun- den; Endlichen dieſelbe vielgedachter Weydichte biß anhero ohne des Sohnes Vormunden wiederſprechen ſich ange- maaſt, und ſelbige genutzet; Dennoch aber und dieweil der bey L. 31. ff. de V. S. ibique Godofr. n. 3. Hiernechſt auch, ob ſie bey denen andern So erſcheinet hieraus allenthalben HORNII Reſponſum VI. Clasſis V. Jnhalt. I. Von der Straffe derer, die auf eines andern Wildbahne jagen. II. Das Jagd-Recht wird heutiges Tages denen Regalien beygezehlet, und kan al- ſo ohne Verguͤnſtigung des Landes-Fuͤrſtens nicht exercirt werden. III. Das Recht zu jagen und zu fiſchen kan wider eine Privat-Perſon in der ge- woͤhnlichen Zeit verjaͤhret werden. HAt weyl. der Durchl. Chur-Fuͤrſt, ſtatten, c 3
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zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
wollen; Ferner die Pachterin derglei-
chen Haupt-Bau zu fuͤhren, oder etwas
dazu herzugeben, keines Weges verbun-
den; Endlichen dieſelbe vielgedachter
Weydichte biß anhero ohne des Sohnes
Vormunden wiederſprechen ſich ange-
maaſt, und ſelbige genutzet;
Dennoch aber und dieweil der bey
dem Guthe N. befindlichen Gehoͤltzer,
deren Nutzung der Pachterin keines we-
ges gaͤntzlich, ſondern nur ſo weit, daß ſie
daraus die zur Ziegel-Scheune und
Brau-Hauſe, auch zur voͤlligen Hauß-
haltung benoͤthigten Feuer-Hoͤltzer,
dann jaͤhrlich 300. Klafftern birckene oder
andere Scheite zu ihrer freyen Diſpoſiti-
on, ſchlagen laſſen, und nehmen moͤge,
eingeraͤumet und uͤberlaſſen worden;
Hiernechſt die Weydichte zu denen Hol-
tzungen allerdings gehoͤren, und zu denen
Wieſen-Nutzungen nicht gerechnet wer-
den koͤnnen;
L. 31. ff. de V. S. ibique Godofr. n. 3.
Hiernechſt auch, ob ſie bey denen andern
Gehoͤltzen gelegen, oder nicht, ſo wenig,
als dieſes, daß die Pachterin der Wey-
dichte ſich biß anhero angemaſt, und der
des Sohnes Vormund ihr nicht wieder-
ſprochen, zur Sache thun oder dem Un-
muͤndigen ſein Recht nehmen kan; Denn
bey dieſer Bewandniß die uͤbrigen oben
angefuͤhrten Rationes von ſich ſelbſt hin-
weg fallen;
So erſcheinet hieraus allenthalben
ſo viel, daß die Pachterin vor die zum
Waſſer-Bau weggenommene Weydicht
etwas zu fordern nicht berechtiget: Es waͤ-
re denn, daß hierdurch an denen zur
Haußhaltung, Ziegel-Scheune und
Brau-Hauſe benoͤthigten Feuer-Holtze
ihr etwas abgangen, auf ſolchen Fall iſt
ſolcher Abgang derſelben billig zu erſe-
tzen. V. R. W.
HORNII
Reſponſum VI. Clasſis V.
Jnhalt.
I.
Von der Straffe derer, die auf eines andern Wildbahne jagen.
II.
Das Jagd-Recht wird heutiges Tages denen Regalien beygezehlet, und kan al-
ſo ohne Verguͤnſtigung des Landes-Fuͤrſtens nicht exercirt werden.
III.
Das Recht zu jagen und zu fiſchen kan wider eine Privat-Perſon in der ge-
woͤhnlichen Zeit verjaͤhret werden.
HAt weyl. der Durchl. Chur-Fuͤrſt,
Johann George I. Glorwuͤrdigſten
Andenckens, am 9. Junii, 1632. die beyden
vom Stifft Wurtzen herruͤhrende und
zum Amte Torgau geſchlagen geweſene
Doͤrffer Soͤrnewitz und Moͤhla mit de-
nen Geld- und Getreyde-Zinſen, Pfarr-
Lehne, Ober- und Erb-Gerichten, Lehn-
wahr, Folge, Pferde-Hand-ſowohl an-
dern im Anſchlag ſpecificirten Dienſten,
ſamt denen Fiſch-Baͤchen, ſo in derſel-
ben Gegend und Refier gelegen, und al-
len Gerechtigkeiten, welche vorhin vom
Amte Torgau gebrauchet, genutzet und
berechnet worden, und denenſelben zu-
geſtanden, oder ſolches ſich deren gebrau-
chen koͤñen oder moͤgen, vor 4723. fl. 10. gl.
9. pf. erb- und eigenthuͤmlich, auch gantz
unwiederrufflich verkaufft, und nach
Ausweiſung Lit. B. bald folgenden 3. Ju-
lii durch dero Amt Torgau wuͤrcklich tra-
diren und uͤberweiſen laſſen, ſich auch
anderweit unterm 9. Junii 1634. juxta Lit.
C. deutlich dahin erklaͤret, daß durch ſol-
chen Contract ſie alles Recht, ſo ihm auff
ermeldten Doͤrffern zugeſtanden, und
alſo unter andern auf das Nieder-Wey-
dewerck in beruͤhrten Doͤrffern und
Fluhren Herrn Demetrio geeignet und
uͤbergeben, mit Anfuͤgung, daß weil S.
Chur-Fuͤrſtl. Durchl. an dieſen Orten
keinem einigen das Nieder-Weydewerck
geſtaͤndig, ermeldte Doͤrffer auch fuͤr
kein Torgauiſch Amts-Guth, weil ſie ab-
ſonderlich erhandelt und nebſt dem Nie-
der-Weydewerck von Biſchoff Johann
von Haugwitz erlanget, zu halten ſeyn,
ſo ſolle ſich Demetrius ſolches Niedeꝛ-Wey-
dewercks maͤnniglich ungehindert ge-
brauchen und andern deſſen nichts ge-
ſtatten,
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