Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.December. [Spaltenumbruch]
Der Wolff. Weil nunmehr bey herannahen- Der Fuchs. Nunmehro ist der Balg reif, und Der Dachs. Es lieget nun der Dachs bey anhal- Vom Marder und Otter/ Katz und Jltniß. Von diesen Raub-Thieren ist bereits Vom Feder-Wildpräth. Das Wald-Geflügel. Der Auer-Hahn. Nunmehro suchet der Auer-Hahn Der Birck-Hahn Bleibet an keinem gewissen Ort, Das Hasel-Huhn. Es hält sich das Hasel-Huhn gerne Die Wald-Schnepffe. Bey jetziger Kälte, ist von keiner Von wilden Tauben. Nach diesen ist nunmehro nicht wei- Von Krammets-Vögeln. Der eintzige Ziemer oder Kram- Vom Feld-Beflügel. Der Trappe. Der ist nunmehro weit von uns ent- Der Phasian. Nunmehro halten sich die Phasianen Daß Reb-Huhn. Wird in diesem Monat noch gefan- Die Wachtel und Lerche. Von der Wachtel ist nunmehro Von Wasser-Vögeln/ Als Gänsen/ und Enten/ Blässen und Kiebitzen. Nachdem die Seen, Teiche, Ströh- me
December. [Spaltenumbruch]
Der Wolff. Weil nunmehr bey herannahen- Der Fuchs. Nunmehro iſt der Balg reif, und Der Dachs. Es lieget nun der Dachs bey anhal- Vom Marder und Otter/ Katz und Jltniß. Von dieſen Raub-Thieren iſt bereits Vom Feder-Wildpraͤth. Das Wald-Gefluͤgel. Der Auer-Hahn. Nunmehro ſuchet der Auer-Hahn Der Birck-Hahn Bleibet an keinem gewiſſen Ort, Das Haſel-Huhn. Es haͤlt ſich das Haſel-Huhn gerne Die Wald-Schnepffe. Bey jetziger Kaͤlte, iſt von keiner Von wilden Tauben. Nach dieſen iſt nunmehro nicht wei- Von Krammets-Voͤgeln. Der eintzige Ziemer oder Kram- Vom Feld-Befluͤgel. Der Trappe. Der iſt nunmehro weit von uns ent- Der Phaſian. Nunmehro halten ſich die Phaſianen Daß Reb-Huhn. Wird in dieſem Monat noch gefan- Die Wachtel und Lerche. Von der Wachtel iſt nunmehro Von Waſſer-Voͤgeln/ Als Gaͤnſen/ und Enten/ Blaͤſſen und Kiebitzen. Nachdem die Seen, Teiche, Stroͤh- me
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Sonſten gehet er des Nachts<lb/> fleißig umb die Doͤrffer nach dem zahmen<lb/> Gefluͤgel <hi rendition="#aq">patroullir</hi>en, beym Monden-<lb/> Schein aber die Haſen zu betriegen; Weñ<lb/> es helle und kalt Wetter, bellet er heiſcher,<lb/> faſt wie ein kleiner Hund.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Der Dachs.</hi> </head><lb/> <p>Es lieget nun der Dachs bey anhal-<lb/> tender Kaͤlte unbeweglich, und zehret<lb/> vom Leibe aus dem <hi rendition="#aq">a part</hi>en Loche un-<lb/> term Schwantz mit ſeiner ſpietzigen Na-<lb/> ſe biß an die Augen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Vom Marder und Otter/ Katz<lb/> und Jltniß.</hi> </head><lb/> <p>Von dieſen Raub-Thieren iſt bereits<lb/> in der Eigenſchafft das noͤthige errinnert,<lb/> und nichts zu <hi rendition="#aq">remarquir</hi>en uͤbrig, als daß,<lb/> wann ihre Baͤlge gut, ſie zu fangen, bey<lb/> deren Vermehrung aber ſie lieber zu ver-<lb/> tilgen ſeyn.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Vom Feder-Wildpraͤth.</hi> </head><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Das Wald-Gefluͤgel.</hi> </head><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der Auer-Hahn.</hi> </head><lb/> <p>Nunmehro ſuchet der Auer-Hahn<lb/> wiederumb ſein ordentliches Winter-<lb/> Qvartier, und verſorget ſich vor kuͤnffti-<lb/> ger Kaͤlte, Froſt, Schnee und Eiß, mit<lb/> einem warmen Stand.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der Birck-Hahn</hi> </head><lb/> <p>Bleibet an keinem gewiſſen Ort,<lb/> ſondern ziehet zwar nicht gantz weg, doch<lb/> nach einem waͤrmern <hi rendition="#aq">Climate,</hi> umb ſich<lb/> zu erhalten.</p><lb/> <cb/> </div> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Das Haſel-Huhn.</hi> </head><lb/> <p>Es haͤlt ſich das Haſel-Huhn gerne<lb/> auff in ſtiller Einſamkeit, wo es ſicher<lb/> zu ſeyn meynet.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Die Wald-Schnepffe.</hi> </head><lb/> <p>Bey jetziger Kaͤlte, iſt von keiner<lb/> Schnepffe etwas zu hoͤhꝛen, noch zu ſehen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Von wilden Tauben.</hi> </head><lb/> <p>Nach dieſen iſt nunmehro nicht wei-<lb/> ter zu fragen, indem ſolche, wie gedacht,<lb/> nicht eher, als kuͤnfftigen Fruͤhling bey<lb/> dem Wieder-Strich geſehen werden.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Von Krammets-Voͤgeln.</hi> </head><lb/> <p>Der eintzige Ziemer oder Kram-<lb/> mets-Vogel nimmt ſeinen Strich im<lb/> Winter zu uns, an Orten, wo alt Ei-<lb/> chen-Laub ſtehen blieben, und wo es viel<lb/> Wacholder-Straͤucher hat, darvon er<lb/> ſeine Nahrung nimmet, wird dahero vor<lb/><hi rendition="#aq">delicat</hi> gehalten.</p> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Vom Feld-Befluͤgel.</hi> </head><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der Trappe.</hi> </head><lb/> <p>Der iſt nunmehro weit von uns ent-<lb/> fernet, wiewohl zuweilen einige kraͤnck-<lb/> liche und die zum Zug untuͤchtig, an theils<lb/> warmen Bruͤchern eine zeitlang ſich<lb/> auffgehalten, biß ſie endlich ausgeheilet,<lb/> denen andern nachfolgen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der <hi rendition="#aq">Phaſian.</hi></hi> </head><lb/> <p>Nunmehro halten ſich die <hi rendition="#aq">Phaſianen</hi><lb/> gerne meiſtens in warmen Bruͤchern<lb/> und offenen Qvellen auff, wo einige<lb/> Beer-tragende Straͤucher verhanden,<lb/> welche ſie zu ihrer Nahrung in Mangel<lb/> gebrauchen muͤſſen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Daß Reb-Huhn.</hi> </head><lb/> <p>Wird in dieſem Monat noch gefan-<lb/> gen, und, da es geſchneyet, mit dem<lb/> Schnee-Garn bedecket, wenn es hart ge-<lb/> froren, <hi rendition="#aq">retirir</hi>en ſie ſich nach warmen<lb/> Qvellen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Die Wachtel und Lerche.</hi> </head><lb/> <p>Von der Wachtel iſt nunmehro<lb/> nichts weiters zu hoͤhren, ſondern ſie iſt<lb/> vorlaͤngſt in warme Laͤnder gezogen. 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December.
Der Wolff.
Weil nunmehr bey herannahen-
dem Winter das meiſte Vieh wegen
Mangel der Huthung im Felde wieder-
umb zu Hauſe gefuͤttert wird, haben die
Woͤlffe uͤbele Zeit, wo ſie nicht etwan ein
Maſt-Schwein ertappen, faͤllt aber
Spuhr-Schnee, werden ſie eingekrey-
ſchet, durch Wolffs-Zeuge umbſtellet und
mit Freuden gefangen, weiln nunmeh-
ro ihre Peltze am vollkommenſten wor-
den ſind.
Der Fuchs.
Nunmehro iſt der Balg reif, und
gilt der Fuchsſchwantz am meiſten, da
wird der gute Purſch auf vielerley Art
gehetzet, geſchoſſen, gejaget, geprellet und
gefangen. Sonſten gehet er des Nachts
fleißig umb die Doͤrffer nach dem zahmen
Gefluͤgel patroulliren, beym Monden-
Schein aber die Haſen zu betriegen; Weñ
es helle und kalt Wetter, bellet er heiſcher,
faſt wie ein kleiner Hund.
Der Dachs.
Es lieget nun der Dachs bey anhal-
tender Kaͤlte unbeweglich, und zehret
vom Leibe aus dem a parten Loche un-
term Schwantz mit ſeiner ſpietzigen Na-
ſe biß an die Augen.
Vom Marder und Otter/ Katz
und Jltniß.
Von dieſen Raub-Thieren iſt bereits
in der Eigenſchafft das noͤthige errinnert,
und nichts zu remarquiren uͤbrig, als daß,
wann ihre Baͤlge gut, ſie zu fangen, bey
deren Vermehrung aber ſie lieber zu ver-
tilgen ſeyn.
Vom Feder-Wildpraͤth.
Das Wald-Gefluͤgel.
Der Auer-Hahn.
Nunmehro ſuchet der Auer-Hahn
wiederumb ſein ordentliches Winter-
Qvartier, und verſorget ſich vor kuͤnffti-
ger Kaͤlte, Froſt, Schnee und Eiß, mit
einem warmen Stand.
Der Birck-Hahn
Bleibet an keinem gewiſſen Ort,
ſondern ziehet zwar nicht gantz weg, doch
nach einem waͤrmern Climate, umb ſich
zu erhalten.
Das Haſel-Huhn.
Es haͤlt ſich das Haſel-Huhn gerne
auff in ſtiller Einſamkeit, wo es ſicher
zu ſeyn meynet.
Die Wald-Schnepffe.
Bey jetziger Kaͤlte, iſt von keiner
Schnepffe etwas zu hoͤhꝛen, noch zu ſehen.
Von wilden Tauben.
Nach dieſen iſt nunmehro nicht wei-
ter zu fragen, indem ſolche, wie gedacht,
nicht eher, als kuͤnfftigen Fruͤhling bey
dem Wieder-Strich geſehen werden.
Von Krammets-Voͤgeln.
Der eintzige Ziemer oder Kram-
mets-Vogel nimmt ſeinen Strich im
Winter zu uns, an Orten, wo alt Ei-
chen-Laub ſtehen blieben, und wo es viel
Wacholder-Straͤucher hat, darvon er
ſeine Nahrung nimmet, wird dahero vor
delicat gehalten.
Vom Feld-Befluͤgel.
Der Trappe.
Der iſt nunmehro weit von uns ent-
fernet, wiewohl zuweilen einige kraͤnck-
liche und die zum Zug untuͤchtig, an theils
warmen Bruͤchern eine zeitlang ſich
auffgehalten, biß ſie endlich ausgeheilet,
denen andern nachfolgen.
Der Phaſian.
Nunmehro halten ſich die Phaſianen
gerne meiſtens in warmen Bruͤchern
und offenen Qvellen auff, wo einige
Beer-tragende Straͤucher verhanden,
welche ſie zu ihrer Nahrung in Mangel
gebrauchen muͤſſen.
Daß Reb-Huhn.
Wird in dieſem Monat noch gefan-
gen, und, da es geſchneyet, mit dem
Schnee-Garn bedecket, wenn es hart ge-
froren, retiriren ſie ſich nach warmen
Qvellen.
Die Wachtel und Lerche.
Von der Wachtel iſt nunmehro
nichts weiters zu hoͤhren, ſondern ſie iſt
vorlaͤngſt in warme Laͤnder gezogen. Die
Lerchen ziehen nun auch weg.
Von Waſſer-Voͤgeln/
Als Gaͤnſen/ und Enten/ Blaͤſſen
und Kiebitzen.
Nachdem die Seen, Teiche, Stroͤh-
me
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