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Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710.

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durch den Tod die Macht genommen dem er des Todes Gewalt hat / das ist / dem Teuffel / und erlöset diejenigen die aus Furcht des Todes im gantzen Leben Knechte seyn müssen. Und hierauf gründet sich denn die Versicherung des Lebens / des ewigen Lebens / welches JEsus allen denen verheisset die sich an ihm in wahren Glauben halten: Hierauf gründen sich die Verheissungen die Er thut Joh. XIV, 19. Ich lebe und ihr solt auch leben / Joh. VI, 40. Wer an den Sohn gläubet der hat das ewige Leben. Joh. III, 15. Also hat GOTT die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gab / auf daß alle die an Ihn gläuben nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben. Joh. VIII. So jemand mein Wort wird halten der wird den Tod nicht sehen ewiglich / Joh. XX, 31. Dieß ist geschrieben daß ihr gläubet JEsus sey Christus / und daß ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Nahmen. So sehen wir denn das Unum Necessarium an unser Seiten zur Unsterblichkeit / ich meyne den Glauben an JEsum Christum. Wer sich nun des versichern wil / daß er / wenn er stirbt / nicht sterben sondern einschlaffen / und zum Leben übergehen / daß er am Jüngsten Tage zum Leben wieder werde lebendig werden / der muß sich hinwenden nach der Sonnen der Gerechtigkeit.

SOLI.
Nach diesem Licht allein Muß er gerichtet seyn.

Mit einem Worte: Er muß an JEsum gläuben.

Hier dürffte es nun wol bey den meisten an geschwinder Resolution nicht fehlen zu sagen: Kan man dadurch zur Unsterblichkeit gelangen / wenn man gläubet / wolan wir wollen gläuben / wir gläuben schon. Ja wenns mit diesen sagen ausgemacht wäre; Traun der Glaube der uns das Leben geben soll / muß selbst nicht todt / sondern lebendig seyn. Was ein todter Glaube sey erkläret uns Jacob. II, 17. Der Glaube wenn er nicht Wercke hat / das ist / wo er den Menschen nicht mit hertzlicher Begierde erfüllet in seinem gantzen Leben / nicht anders zu thun als nach den Geboten seines GOttes einher

durch den Tod die Macht genommen dem er des Todes Gewalt hat / das ist / dem Teuffel / und erlöset diejenigen die aus Furcht des Todes im gantzen Leben Knechte seyn müssen. Und hierauf gründet sich denn die Versicherung des Lebens / des ewigen Lebens / welches JEsus allen denen verheisset die sich an ihm in wahren Glauben halten: Hierauf gründen sich die Verheissungen die Er thut Joh. XIV, 19. Ich lebe und ihr solt auch leben / Joh. VI, 40. Wer an den Sohn gläubet der hat das ewige Leben. Joh. III, 15. Also hat GOTT die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gab / auf daß alle die an Ihn gläuben nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben. Joh. VIII. So jemand mein Wort wird halten der wird den Tod nicht sehen ewiglich / Joh. XX, 31. Dieß ist geschrieben daß ihr gläubet JEsus sey Christus / und daß ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Nahmen. So sehen wir denn das Unum Necessarium an unser Seiten zur Unsterblichkeit / ich meyne den Glauben an JEsum Christum. Wer sich nun des versichern wil / daß er / wenn er stirbt / nicht sterben sondern einschlaffen / und zum Leben übergehen / daß er am Jüngsten Tage zum Leben wieder werde lebendig werden / der muß sich hinwenden nach der Sonnen der Gerechtigkeit.

SOLI.
Nach diesem Licht allein Muß er gerichtet seyn.

Mit einem Worte: Er muß an JEsum gläuben.

Hier dürffte es nun wol bey den meisten an geschwinder Resolution nicht fehlen zu sagen: Kan man dadurch zur Unsterblichkeit gelangen / wenn man gläubet / wolan wir wollen gläuben / wir gläuben schon. Ja wenns mit diesen sagen ausgemacht wäre; Traun der Glaube der uns das Leben geben soll / muß selbst nicht todt / sondern lebendig seyn. Was ein todter Glaube sey erkläret uns Jacob. II, 17. Der Glaube wenn er nicht Wercke hat / das ist / wo er den Menschen nicht mit hertzlicher Begierde erfüllet in seinem gantzen Leben / nicht anders zu thun als nach den Geboten seines GOttes einher

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                     welches JEsus allen denen verheisset die sich an ihm in wahren Glauben halten:
                     Hierauf gründen sich die Verheissungen die Er thut Joh. XIV, 19. Ich lebe und
                     ihr solt auch leben / Joh. VI, 40. Wer an den Sohn gläubet der hat das ewige
                     Leben. Joh. III, 15. Also hat GOTT die Welt geliebet / daß er seinen
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                     sondern das ewige Leben haben. Joh. VIII. So jemand mein Wort wird halten der
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                     Unsterblichkeit / ich meyne den Glauben an JEsum Christum. Wer sich nun des
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                     und zum Leben übergehen / daß er am Jüngsten Tage zum Leben wieder werde
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[14/0018] durch den Tod die Macht genommen dem er des Todes Gewalt hat / das ist / dem Teuffel / und erlöset diejenigen die aus Furcht des Todes im gantzen Leben Knechte seyn müssen. Und hierauf gründet sich denn die Versicherung des Lebens / des ewigen Lebens / welches JEsus allen denen verheisset die sich an ihm in wahren Glauben halten: Hierauf gründen sich die Verheissungen die Er thut Joh. XIV, 19. Ich lebe und ihr solt auch leben / Joh. VI, 40. Wer an den Sohn gläubet der hat das ewige Leben. Joh. III, 15. Also hat GOTT die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gab / auf daß alle die an Ihn gläuben nicht verlohren werden / sondern das ewige Leben haben. Joh. VIII. So jemand mein Wort wird halten der wird den Tod nicht sehen ewiglich / Joh. XX, 31. Dieß ist geschrieben daß ihr gläubet JEsus sey Christus / und daß ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Nahmen. So sehen wir denn das Unum Necessarium an unser Seiten zur Unsterblichkeit / ich meyne den Glauben an JEsum Christum. Wer sich nun des versichern wil / daß er / wenn er stirbt / nicht sterben sondern einschlaffen / und zum Leben übergehen / daß er am Jüngsten Tage zum Leben wieder werde lebendig werden / der muß sich hinwenden nach der Sonnen der Gerechtigkeit. SOLI. Nach diesem Licht allein Muß er gerichtet seyn. Mit einem Worte: Er muß an JEsum gläuben. Hier dürffte es nun wol bey den meisten an geschwinder Resolution nicht fehlen zu sagen: Kan man dadurch zur Unsterblichkeit gelangen / wenn man gläubet / wolan wir wollen gläuben / wir gläuben schon. Ja wenns mit diesen sagen ausgemacht wäre; Traun der Glaube der uns das Leben geben soll / muß selbst nicht todt / sondern lebendig seyn. Was ein todter Glaube sey erkläret uns Jacob. II, 17. Der Glaube wenn er nicht Wercke hat / das ist / wo er den Menschen nicht mit hertzlicher Begierde erfüllet in seinem gantzen Leben / nicht anders zu thun als nach den Geboten seines GOttes einher

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_lebenssonne_1710/18>, abgerufen am 21.11.2024.