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Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715.

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Zweiffel diese dem David gewöhnliche Clausul werde mit 2. Sam. XV, 26.sich geführet haben. Siehe hier bin ich / GOtt mache es mit mir wie es Ihm wolgefällt.

Usus.

WAs können wir hierbey füglicher zu unser Erbauung ansehen / als den Gott-begierigen Christen. Was da sey die Gottes-Begierde haben wir an den König David wahrgenommen: Sie ist ein brünstiges und hertzliches Verlangen / GOttes / als des höchsten Gutes theilhafftig zu werden und zu bleiben / hier in der Welt durch die gewisse Versicherung seiner Gnade / dort aber durch das allein völlig vergnügende Anschauen seines Angesichts. Diese Gottes-Begierde muß sich denn nun billig nach dem Exempel Davids auch bey einen jeden Christen finden. Wir können hier ja den König David nicht anders ansehen als einen Gläubigen / der mit GOTT im Bunde stehe. Da haben wir aber die rechte Beschreibung eines Christen / der ist mit GOtt in der heiligen Tauffe durch den geschenckten Glauben in den Bund getreten. Krafft dieses Glaubens erkennet er so wol als David / daß alles was nicht GOtt / nicht so gut und zulänglich sey / daß es unser Verlangen stillen / und unser Hertz beruhigen könne / und also misset und schreibet er dieses allein dem lieben GOtt zu.

Vermöge des Bundes den er mit GOTT gemacht / hat er recht zu GOtt / darff sich seiner Liebe / seiner Huld und Gnade getrösten und ohne Wiederspruch anmaassen. Er findet aber dabey sowol als David / daß ers noch lange nicht dahin gebracht / daß er ohngestöhret / ohne hier

Zweiffel diese dem David gewöhnliche Clausul werde mit 2. Sam. XV, 26.sich geführet haben. Siehe hier bin ich / GOtt mache es mit mir wie es Ihm wolgefällt.

Usus.

WAs können wir hierbey füglicher zu unser Erbauung ansehen / als den Gott-begierigen Christen. Was da sey die Gottes-Begierde haben wir an den König David wahrgenommen: Sie ist ein brünstiges und hertzliches Verlangen / GOttes / als des höchsten Gutes theilhafftig zu werden und zu bleiben / hier in der Welt durch die gewisse Versicherung seiner Gnade / dort aber durch das allein völlig vergnügende Anschauen seines Angesichts. Diese Gottes-Begierde muß sich denn nun billig nach dem Exempel Davids auch bey einen jeden Christen finden. Wir können hier ja den König David nicht anders ansehen als einen Gläubigen / der mit GOTT im Bunde stehe. Da haben wir aber die rechte Beschreibung eines Christen / der ist mit GOtt in der heiligen Tauffe durch den geschenckten Glauben in den Bund getreten. Krafft dieses Glaubens erkennet er so wol als David / daß alles was nicht GOtt / nicht so gut und zulänglich sey / daß es unser Verlangen stillen / und unser Hertz beruhigen könne / und also misset und schreibet er dieses allein dem lieben GOtt zu.

Vermöge des Bundes den er mit GOTT gemacht / hat er recht zu GOtt / darff sich seiner Liebe / seiner Huld und Gnade getrösten und ohne Wiederspruch anmaassen. Er findet aber dabey sowol als David / daß ers noch lange nicht dahin gebracht / daß er ohngestöhret / ohne hier

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[18/0024] Zweiffel diese dem David gewöhnliche Clausul werde mit sich geführet haben. Siehe hier bin ich / GOtt mache es mit mir wie es Ihm wolgefällt. 2. Sam. XV, 26. Usus. WAs können wir hierbey füglicher zu unser Erbauung ansehen / als den Gott-begierigen Christen. Was da sey die Gottes-Begierde haben wir an den König David wahrgenommen: Sie ist ein brünstiges und hertzliches Verlangen / GOttes / als des höchsten Gutes theilhafftig zu werden und zu bleiben / hier in der Welt durch die gewisse Versicherung seiner Gnade / dort aber durch das allein völlig vergnügende Anschauen seines Angesichts. Diese Gottes-Begierde muß sich denn nun billig nach dem Exempel Davids auch bey einen jeden Christen finden. Wir können hier ja den König David nicht anders ansehen als einen Gläubigen / der mit GOTT im Bunde stehe. Da haben wir aber die rechte Beschreibung eines Christen / der ist mit GOtt in der heiligen Tauffe durch den geschenckten Glauben in den Bund getreten. Krafft dieses Glaubens erkennet er so wol als David / daß alles was nicht GOtt / nicht so gut und zulänglich sey / daß es unser Verlangen stillen / und unser Hertz beruhigen könne / und also misset und schreibet er dieses allein dem lieben GOtt zu. Vermöge des Bundes den er mit GOTT gemacht / hat er recht zu GOtt / darff sich seiner Liebe / seiner Huld und Gnade getrösten und ohne Wiederspruch anmaassen. Er findet aber dabey sowol als David / daß ers noch lange nicht dahin gebracht / daß er ohngestöhret / ohne hier

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_david_1715/24>, abgerufen am 21.11.2024.