Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.Von d. Beyhülfe zu Fleischesverbr. Kuppeley. Söhne als Töchter *), sowohlleibliche als Adop-tiv-Kinder, **) sowohl legitime, als illegitime Kinder zu verstehen, die letzten aber blos in Beziehung auf die Mutter. Die eigennützige Absicht braucht sich nicht blos auf einen Vor- theil in Ansehung des Vermögens, sie kann sich auch auf was immer für einen andern sinnlichen Zweck, beziehen. ***) §. 507. Die Strafe der einfachen Kuppeley ist dass dem Manne kann dieses len. nicht begangen wer- den. Der Mann ward zu allen, also auch zu Carls Zeiten als Hüter und Aufseher der Sittlich- keit des Weibes betrachtet, nicht aber umgekehrt. -- Die L. 33. §. 2. D. ad L. Iul. de adult. widerspricht hier keineswegs. *) Boehmer ad h. a. §. 2. **) Boehmer l. c. ***) cf. Leyser Sp. 588. m. 9. et 15. -- Kress ad art. 122. §. 2 u. 3. +) P. G. O. Art. 123. ++) Nov. 14. welche dem leno [ - 1 Zeichen fehlt]omnia novissima supplicia
(oder vielmehr omnium novissima supplicia, tas p[a]son eskhatas poinas) androht. Vergl. Ern. Fr. Haupt Diss. de poena adulterii. Accedit. de suppliciis lenonum commentatio. Lips. 1797. Von d. Beyhülfe zu Fleiſchesverbr. Kuppeley. Söhne als Töchter *), ſowohlleibliche als Adop-tiv-Kinder, **) ſowohl legitime, als illegitime Kinder zu verſtehen, die letzten aber blos in Beziehung auf die Mutter. Die eigennützige Abſicht braucht ſich nicht blos auf einen Vor- theil in Anſehung des Vermögens, ſie kann ſich auch auf was immer für einen andern ſinnlichen Zweck, beziehen. ***) §. 507. Die Strafe der einfachen Kuppeley iſt daſs dem Manne kann dieſes len. nicht begangen wer- den. Der Mann ward zu allen, alſo auch zu Carls Zeiten als Hüter und Aufſeher der Sittlich- keit des Weibes betrachtet, nicht aber umgekehrt. — Die L. 33. §. 2. D. ad L. Iul. de adult. widerſpricht hier keineswegs. *) Boehmer ad h. a. §. 2. **) Boehmer l. c. ***) cf. Leyſer Sp. 588. m. 9. et 15. — Kreſſ ad art. 122. §. 2 u. 3. †) P. G. O. Art. 123. ††) Nov. 14. welche dem leno [ – 1 Zeichen fehlt]omnia noviſſima ſupplicia
(oder vielmehr omnium noviſſima ſupplicia, τας π[α]σων ἐσχατας ποινας) androht. Vergl. Ern. Fr. Haupt Diſſ. de poena adulterii. Accedit. de ſuppliciis lenonum commentatio. Lipſ. 1797. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <p><pb facs="#f0439" n="411"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Von d. Beyhülfe zu Fleiſchesverbr. Kuppeley.</hi></fw><lb/> Söhne als Töchter <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Boehmer</hi> ad h. a. §. 2.</note>, ſowohlleibliche als Adop-<lb/> tiv-Kinder, <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#g">Boehmer</hi> l. c.</note> ſowohl legitime, als illegitime<lb/> Kinder zu verſtehen, die letzten aber blos in<lb/> Beziehung auf die <hi rendition="#i">Mutter.</hi> Die eigennützige<lb/> Abſicht braucht ſich nicht blos auf einen Vor-<lb/> theil in Anſehung des Vermögens, ſie kann<lb/> ſich auch auf was immer für einen andern<lb/> ſinnlichen Zweck, beziehen. <note place="foot" n="***)">cf. <hi rendition="#g">Leyſer</hi> <hi rendition="#i">Sp. 588. m. 9. et</hi> 15. — <hi rendition="#g">Kreſſ</hi> <hi rendition="#i">ad<lb/> art.</hi> 122. §. 2 <hi rendition="#i">u.</hi> 3.</note></p> </div><lb/> <div n="7"> <head>§. 507.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Strafe</hi> der <hi rendition="#i">einfachen Kuppeley</hi> iſt<lb/> willkührlich, jedoch mit Ausſchluſs der To-<lb/> desſtrafe. <note place="foot" n="†)">P. G. O. Art. 123.</note> Der qualificirten Kuppeley iſt,<lb/> auſſer der Infamie, die <hi rendition="#i">Todesſtrafe</hi> angedroht.<lb/> Denn, wenn es gleich ſehr zweifelhaft iſt, ob<lb/> das Röm. R., <note place="foot" n="††)">Nov. 14. welche dem <hi rendition="#i">leno <gap unit="chars" quantity="1"/>omnia noviſſima ſupplicia</hi><lb/> (oder vielmehr <hi rendition="#i">omnium</hi> noviſſima ſupplicia, τας<lb/> π<supplied>α</supplied>σων ἐσχατας ποινας) androht. Vergl. <hi rendition="#g">Ern. Fr.<lb/> Haupt</hi> <hi rendition="#i">Diſſ. de poena adulterii. Accedit. de ſuppliciis<lb/> lenonum commentatio.</hi> Lipſ. 1797.</note> auf das ſich <hi rendition="#g">Carl</hi> beruft,<lb/> die Todesſtrafe enthalte, ſo iſt es doch gewiſs,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">daſs</fw><lb/><note xml:id="note-0439" prev="#note-0438" place="foot" n="**)">dem Manne kann dieſes len. nicht begangen wer-<lb/> den. Der Mann ward zu allen, alſo auch zu<lb/><hi rendition="#g">Carls</hi> Zeiten als Hüter und Aufſeher der Sittlich-<lb/> keit des Weibes betrachtet, nicht aber umgekehrt. —<lb/> Die <hi rendition="#i">L.</hi> 33. §. 2. <hi rendition="#i">D. ad L. Iul. de adult.</hi> widerſpricht<lb/> hier keineswegs.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [411/0439]
Von d. Beyhülfe zu Fleiſchesverbr. Kuppeley.
Söhne als Töchter *), ſowohlleibliche als Adop-
tiv-Kinder, **) ſowohl legitime, als illegitime
Kinder zu verſtehen, die letzten aber blos in
Beziehung auf die Mutter. Die eigennützige
Abſicht braucht ſich nicht blos auf einen Vor-
theil in Anſehung des Vermögens, ſie kann
ſich auch auf was immer für einen andern
ſinnlichen Zweck, beziehen. ***)
§. 507.
Die Strafe der einfachen Kuppeley iſt
willkührlich, jedoch mit Ausſchluſs der To-
desſtrafe. †) Der qualificirten Kuppeley iſt,
auſſer der Infamie, die Todesſtrafe angedroht.
Denn, wenn es gleich ſehr zweifelhaft iſt, ob
das Röm. R., ††) auf das ſich Carl beruft,
die Todesſtrafe enthalte, ſo iſt es doch gewiſs,
daſs
**)
*) Boehmer ad h. a. §. 2.
**) Boehmer l. c.
***) cf. Leyſer Sp. 588. m. 9. et 15. — Kreſſ ad
art. 122. §. 2 u. 3.
†) P. G. O. Art. 123.
††) Nov. 14. welche dem leno _omnia noviſſima ſupplicia
(oder vielmehr omnium noviſſima ſupplicia, τας
πασων ἐσχατας ποινας) androht. Vergl. Ern. Fr.
Haupt Diſſ. de poena adulterii. Accedit. de ſuppliciis
lenonum commentatio. Lipſ. 1797.
**) dem Manne kann dieſes len. nicht begangen wer-
den. Der Mann ward zu allen, alſo auch zu
Carls Zeiten als Hüter und Aufſeher der Sittlich-
keit des Weibes betrachtet, nicht aber umgekehrt. —
Die L. 33. §. 2. D. ad L. Iul. de adult. widerſpricht
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Zitationshilfe: | Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/439>, abgerufen am 22.02.2025. |