Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.II. Buch. I. Theil. II. Titel II. Abschnitt. §. 421. Damit nicht die Aussöhnung wegen eines §. 422. Dem Ehemann giebt das römische R. ner heit der Personen" bezieht sich auf den Unterschied zwischen Manns und Weibspersonen. -- Ueber die Praxis überhaupt. vergl. Leyser Sp. 576. m. 1. Carrach rechtl. Urtheile u. Gutachten. Nr. 83. 85. u. 88. Cramer obs. jur. T. III. obs. 894. T. IV. Obs. 1164. Westphal a. a. O. Anm. 70. Quistorp Thl. I. §. 459. *) L. 30. C. ad L. Iul. de adulteriis. vergl. mit L. 11. §. 10. L. 26. D. ad L. Iul. de adulteriis. **) P. G. O. Art. 120. Dass die Worte "so ein Ehe- mann beklagt" -- "Eheweib -- beklagt" blos enunciativ zu nehmen seyen, wie Boehmer ad Art. 120. §. 8. glaubt, hat keinen Grund. vergl. Klein- schrod a. Abhandl. §. 22. ***) Leyser Sp 575. m. 11. Boehmer ad Carp-
zov Q. 51. obs. 1. II. Buch. I. Theil. II. Titel II. Abſchnitt. §. 421. Damit nicht die Auſſöhnung wegen eines §. 422. Dem Ehemann giebt das römiſche R. ner heit der Perſonen“ bezieht ſich auf den Unterſchied zwiſchen Manns und Weibsperſonen. — Ueber die Praxis überhaupt. vergl. Leyſer Sp. 576. m. 1. Carrach rechtl. Urtheile u. Gutachten. Nr. 83. 85. u. 88. Cramer obſ. jur. T. III. obſ. 894. T. IV. Obſ. 1164. Weſtphal a. a. O. Anm. 70. Quiſtorp Thl. I. §. 459. *) L. 30. C. ad L. Iul. de adulteriis. vergl. mit L. 11. §. 10. L. 26. D. ad L. Iul. de adulteriis. **) P. G. O. Art. 120. Daſs die Worte „ſo ein Ehe- mann beklagt“ — „Eheweib — beklagt“ blos enunciativ zu nehmen ſeyen, wie Boehmer ad Art. 120. §. 8. glaubt, hat keinen Grund. vergl. Klein- ſchrod a. Abhandl. §. 22. ***) Leyſer Sp 575. m. 11. Boehmer ad Carp-
zov Q. 51. obſ. 1. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <pb facs="#f0366" n="338"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i">II. Buch. I. Theil. II. Titel II. Abſchnitt.</hi> </fw><lb/> <div n="9"> <head>§. 421.</head><lb/> <p>Damit nicht die Auſſöhnung wegen eines<lb/> begangenen Ehebruchs verhindert und nicht<lb/> der häusliche Friede, vielleicht auf bloſsen<lb/> Verdacht eines Fremden geſtört werde, ſo er-<lb/> lauben die Geſetze nur dann einen Criminal-<lb/> proceſs wegen begangenen Ehebruchs, wenn<lb/> der beleidigte Theil oder einer der nächſten<lb/> Anverwandten deswegen Anklage erhoben<lb/> hat <note place="foot" n="*)">L. 30. C. ad L. <hi rendition="#i">Iul. de adulteriis</hi>. vergl. mit L. 11.<lb/> §. 10. L. 26. D. <hi rendition="#i">ad L. Iul. de adulteriis</hi>.</note>. Dies beſtätigt auch die P. G. O. <note place="foot" n="**)">P. G. O. Art. 120. Daſs die Worte „ſo ein Ehe-<lb/> mann <hi rendition="#i">beklagt</hi>“ — „Eheweib — <hi rendition="#i">beklagt</hi>“ blos<lb/> enunciativ zu nehmen ſeyen, wie <hi rendition="#g">Boehmer</hi> ad Art.<lb/> 120. §. 8. glaubt, hat keinen Grund. vergl. <hi rendition="#g">Klein-<lb/> ſchrod</hi> a. <hi rendition="#i">Abhandl</hi>. §. 22.</note>, ob-<lb/> gleich die ältere Praxis dieſes nicht anerken-<lb/> nen will <note place="foot" n="***)"><hi rendition="#g">Leyſer</hi> Sp 575. m. 11. <hi rendition="#g">Boehmer</hi> ad <hi rendition="#g">Carp-<lb/> zov</hi> Q. 51. obſ. 1.</note>.</p> </div><lb/> <div n="9"> <head>§. 422.</head><lb/> <p>Dem Ehemann giebt das römiſche R.<lb/> die Gewalt, den in ſeinem Hauſe auf der<lb/> That ertappten Ehebrecher zu tödten. Der<lb/> Vater der Ehebrecherin, wenn dieſe noch in ſei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ner</fw><lb/><note xml:id="note-0366" prev="#note-0365a" place="foot" n="*)">heit der Perſonen“ bezieht ſich auf den Unterſchied<lb/> zwiſchen Manns und Weibsperſonen. — Ueber<lb/> die Praxis überhaupt. vergl. <hi rendition="#g">Leyſer</hi> Sp. 576. m.<lb/> 1. <hi rendition="#g">Carrach</hi> <hi rendition="#i">rechtl. Urtheile u. Gutachten</hi>. Nr. 83.<lb/> 85. u. 88. <hi rendition="#g">Cramer</hi> <hi rendition="#i">obſ. jur</hi>. T. III. obſ. 894. T.<lb/> IV. Obſ. 1164. <hi rendition="#g">Weſtphal</hi> a. a. O. Anm. 70.<lb/><hi rendition="#g">Quiſtorp</hi> Thl. I. §. 459.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [338/0366]
II. Buch. I. Theil. II. Titel II. Abſchnitt.
§. 421.
Damit nicht die Auſſöhnung wegen eines
begangenen Ehebruchs verhindert und nicht
der häusliche Friede, vielleicht auf bloſsen
Verdacht eines Fremden geſtört werde, ſo er-
lauben die Geſetze nur dann einen Criminal-
proceſs wegen begangenen Ehebruchs, wenn
der beleidigte Theil oder einer der nächſten
Anverwandten deswegen Anklage erhoben
hat *). Dies beſtätigt auch die P. G. O. **), ob-
gleich die ältere Praxis dieſes nicht anerken-
nen will ***).
§. 422.
Dem Ehemann giebt das römiſche R.
die Gewalt, den in ſeinem Hauſe auf der
That ertappten Ehebrecher zu tödten. Der
Vater der Ehebrecherin, wenn dieſe noch in ſei-
ner
*)
*) L. 30. C. ad L. Iul. de adulteriis. vergl. mit L. 11.
§. 10. L. 26. D. ad L. Iul. de adulteriis.
**) P. G. O. Art. 120. Daſs die Worte „ſo ein Ehe-
mann beklagt“ — „Eheweib — beklagt“ blos
enunciativ zu nehmen ſeyen, wie Boehmer ad Art.
120. §. 8. glaubt, hat keinen Grund. vergl. Klein-
ſchrod a. Abhandl. §. 22.
***) Leyſer Sp 575. m. 11. Boehmer ad Carp-
zov Q. 51. obſ. 1.
*) heit der Perſonen“ bezieht ſich auf den Unterſchied
zwiſchen Manns und Weibsperſonen. — Ueber
die Praxis überhaupt. vergl. Leyſer Sp. 576. m.
1. Carrach rechtl. Urtheile u. Gutachten. Nr. 83.
85. u. 88. Cramer obſ. jur. T. III. obſ. 894. T.
IV. Obſ. 1164. Weſtphal a. a. O. Anm. 70.
Quiſtorp Thl. I. §. 459.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |