[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802habt Euern Geist der Wahrheit, Euer Herz dem II. Rede am letzten Abende des Jahres 1799 in der allgemeinen Versammlung gehal- ten v. Br. GrR. So stehen wir denn an dem offnen Grabe eines Wie viel ist geschehen, als dieser König regierte! -- habt Euern Geiſt der Wahrheit, Euer Herz dem II. Rede am letzten Abende des Jahres 1799 in der allgemeinen Verſammlung gehal- ten v. Br. GrR. So ſtehen wir denn an dem offnen Grabe eines Wie viel iſt geſchehen, als dieſer Koͤnig regierte! — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0238" n="220"/> habt Euern Geiſt der Wahrheit, Euer Herz dem<lb/> Rechte geweiht, unſer Werk wird beſtehen, denn<lb/><hi rendition="#g">die Klugheit wird immer die Maßregeln<lb/> zur Erhaltung deſſelben erfinden, und<lb/> die Gerechtigkeit wird die Ausfuͤhrung<lb/> der erfundenen Maßregeln leiten</hi>.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi><lb/> Rede am letzten Abende des Jahres 1799<lb/> in der allgemeinen Verſammlung gehal-<lb/> ten v. Br. GrR.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">S</hi>o ſtehen wir denn an dem offnen Grabe eines<lb/> Jahres, wie an dem Grabe eines Koͤnigs, der<lb/> durch 365 Tage uͤber eine ganze Welt regierte.<lb/> Sein Lauf iſt geſchloſſen, ſein Scepter zerbrochen,<lb/> und immer hoͤrbarer toͤnen durch die furchtbare<lb/> Stille der Nacht, die ermattenden Athemzuͤge des<lb/> Sterbenden. — Angethan mit unſerm Schmuck,<lb/> erleuchtet von den drei gr. L. ꝛc. wollen wir den<lb/> Scheidenden, als Maurer begraben.</p><lb/> <p>Wie viel iſt geſchehen, als dieſer Koͤnig regierte! —<lb/> Seinen Namen wird die Geſchichte nicht vergeſſen;<lb/> unter ihm wird ſie die Staats-Veraͤnderungen<lb/> ganzer Reiche, die Schickſale ganzer Nationen,<lb/> die Tode von Tauſenden, die in Einem Tage<lb/> fielen, den Untergang ganzer Staͤdte, die Ver-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [220/0238]
habt Euern Geiſt der Wahrheit, Euer Herz dem
Rechte geweiht, unſer Werk wird beſtehen, denn
die Klugheit wird immer die Maßregeln
zur Erhaltung deſſelben erfinden, und
die Gerechtigkeit wird die Ausfuͤhrung
der erfundenen Maßregeln leiten.
II.
Rede am letzten Abende des Jahres 1799
in der allgemeinen Verſammlung gehal-
ten v. Br. GrR.
So ſtehen wir denn an dem offnen Grabe eines
Jahres, wie an dem Grabe eines Koͤnigs, der
durch 365 Tage uͤber eine ganze Welt regierte.
Sein Lauf iſt geſchloſſen, ſein Scepter zerbrochen,
und immer hoͤrbarer toͤnen durch die furchtbare
Stille der Nacht, die ermattenden Athemzuͤge des
Sterbenden. — Angethan mit unſerm Schmuck,
erleuchtet von den drei gr. L. ꝛc. wollen wir den
Scheidenden, als Maurer begraben.
Wie viel iſt geſchehen, als dieſer Koͤnig regierte! —
Seinen Namen wird die Geſchichte nicht vergeſſen;
unter ihm wird ſie die Staats-Veraͤnderungen
ganzer Reiche, die Schickſale ganzer Nationen,
die Tode von Tauſenden, die in Einem Tage
fielen, den Untergang ganzer Staͤdte, die Ver-
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