Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723].Zeit der Welt. (2. Tim. 1, 9.) Deswegen verknüpfet der Heyland in unsern Worten den Beruff zum Gnaden-Reich / mit dem Beruff zum Reich seiner Herrlichkeit: Wer mir dienen wil / der folge mir nach / und wo ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Und bald nach unserm Text bezeuget Er / daß Er alle wolle zu sich ziehen / davon wir hernach etwas hören werden. Es erhellet hieraus zur Gnüge / daß JEsus der Beruffer sey / der seinen Dienern den letzten und besten Ruff wiederfahren läst. Und das ist für die Lehrer so wol / als für alle Christen / ein grosser Trost / daß ihr Beruff nicht auf Menschen / als welche insgesamt Lügen und Irrthum unterworffen sind / (Psalm. 116, 11.) beruhet; sondern auf GOTT und JESUM. Dabey kan das Hertz gewiß und ruhig seyn. JESUS / der treue und warhaftige Zeuge / wird diese Vocation nicht ändern / wie Paulus spricht: GOttes Gaben und Beruffung mögen ihn nicht gereuen. (Rom. 11, 29.) II. Welche sinds aber die von Christo zu seinem Dienst beruffen werden? JESUS nennet sie seine Diener und Nachfolger: Wer mir dienen wil / der folge mir nach / und wo ich bin da soll mein Diener auch seyn. Das zeiget uns die Pflicht der wahren Christen / sie sollen JEsu nachfolgen und seine Diener seyn. Diese Nachfolge JEsu in seinem Dienst kommt zuforderst an / auf die gläubige Annehmung seiner Lehre: Meine Schaafe hören meine Stimme / spricht deswegen der Heyland / und ich kenne sie und sie folgen mir. (Joh. 10, 27.) Und Paulus läst sich gegen Timotheum vernehmen: Wenn du den Brüdern solches (er redet von der Warheit und dem Wort Christi) vorhälst / so wirst du ein guter Diener JESU CHristi seyn / (1. Tim. 4, 6.) Das müssen wir von allen Christen sagen / daß sie alsdann Die- Zeit der Welt. (2. Tim. 1, 9.) Deswegen verknüpfet der Heyland in unsern Worten den Beruff zum Gnaden-Reich / mit dem Beruff zum Reich seiner Herrlichkeit: Wer mir dienen wil / der folge mir nach / und wo ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Und bald nach unserm Text bezeuget Er / daß Er alle wolle zu sich ziehen / davon wir hernach etwas hören werden. Es erhellet hieraus zur Gnüge / daß JEsus der Beruffer sey / der seinen Dienern den letzten und besten Ruff wiederfahren läst. Und das ist für die Lehrer so wol / als für alle Christen / ein grosser Trost / daß ihr Beruff nicht auf Menschen / als welche insgesamt Lügen und Irrthum unterworffen sind / (Psalm. 116, 11.) beruhet; sondern auf GOTT und JESUM. Dabey kan das Hertz gewiß und ruhig seyn. JESUS / der treue und warhaftige Zeuge / wird diese Vocation nicht ändern / wie Paulus spricht: GOttes Gaben und Beruffung mögen ihn nicht gereuen. (Rom. 11, 29.) II. Welche sinds aber die von Christo zu seinem Dienst beruffen werden? JESUS nennet sie seine Diener und Nachfolger: Wer mir dienen wil / der folge mir nach / und wo ich bin da soll mein Diener auch seyn. Das zeiget uns die Pflicht der wahren Christen / sie sollen JEsu nachfolgen und seine Diener seyn. Diese Nachfolge JEsu in seinem Dienst kom̃t zuforderst an / auf die gläubige Annehmung seiner Lehre: Meine Schaafe hören meine Stimme / spricht deswegen der Heyland / und ich kenne sie und sie folgen mir. (Joh. 10, 27.) Und Paulus läst sich gegen Timotheum vernehmen: Wenn du den Brüdern solches (er redet von der Warheit und dem Wort Christi) vorhälst / so wirst du ein guter Diener JESU CHristi seyn / (1. Tim. 4, 6.) Das müssen wir von allen Christen sagen / daß sie alsdann Die- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0020"/> Zeit der Welt. (2. Tim. 1, 9.) Deswegen verknüpfet der Heyland in unsern Worten den Beruff zum Gnaden-Reich / mit dem Beruff zum Reich seiner Herrlichkeit: Wer mir dienen wil / der folge mir nach / und wo ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Und bald nach unserm Text bezeuget Er / daß Er alle wolle zu sich ziehen / davon wir hernach etwas hören werden. Es erhellet hieraus zur Gnüge / daß JEsus der Beruffer sey / der seinen Dienern den letzten und besten Ruff wiederfahren läst. Und das ist für die Lehrer so wol / als für alle Christen / ein grosser Trost / daß ihr Beruff nicht auf Menschen / als welche insgesamt Lügen und Irrthum unterworffen sind / (Psalm. 116, 11.) beruhet; sondern auf GOTT und JESUM. Dabey kan das Hertz gewiß und ruhig seyn. JESUS / der treue und warhaftige Zeuge / wird diese Vocation nicht ändern / wie Paulus spricht: GOttes Gaben und Beruffung mögen ihn nicht gereuen. (Rom. 11, 29.)</p> </div> <div> <head>II.<lb/></head> <p>Welche sinds aber die von Christo zu seinem Dienst beruffen werden? JESUS nennet sie seine Diener und Nachfolger: Wer mir dienen wil / der folge mir nach / und wo ich bin da soll mein Diener auch seyn. Das zeiget uns die Pflicht der wahren Christen / sie sollen JEsu nachfolgen und seine Diener seyn. Diese Nachfolge JEsu in seinem Dienst kom̃t zuforderst an / auf die gläubige Annehmung seiner Lehre: Meine Schaafe hören meine Stimme / spricht deswegen der Heyland / und ich kenne sie und sie folgen mir. (Joh. 10, 27.) Und Paulus läst sich gegen Timotheum vernehmen: Wenn du den Brüdern solches (er redet von der Warheit und dem Wort Christi) vorhälst / so wirst du ein guter Diener JESU CHristi seyn / (1. Tim. 4, 6.) Das müssen wir von allen Christen sagen / daß sie alsdann Die- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0020]
Zeit der Welt. (2. Tim. 1, 9.) Deswegen verknüpfet der Heyland in unsern Worten den Beruff zum Gnaden-Reich / mit dem Beruff zum Reich seiner Herrlichkeit: Wer mir dienen wil / der folge mir nach / und wo ich bin / da soll mein Diener auch seyn. Und bald nach unserm Text bezeuget Er / daß Er alle wolle zu sich ziehen / davon wir hernach etwas hören werden. Es erhellet hieraus zur Gnüge / daß JEsus der Beruffer sey / der seinen Dienern den letzten und besten Ruff wiederfahren läst. Und das ist für die Lehrer so wol / als für alle Christen / ein grosser Trost / daß ihr Beruff nicht auf Menschen / als welche insgesamt Lügen und Irrthum unterworffen sind / (Psalm. 116, 11.) beruhet; sondern auf GOTT und JESUM. Dabey kan das Hertz gewiß und ruhig seyn. JESUS / der treue und warhaftige Zeuge / wird diese Vocation nicht ändern / wie Paulus spricht: GOttes Gaben und Beruffung mögen ihn nicht gereuen. (Rom. 11, 29.)
II.
Welche sinds aber die von Christo zu seinem Dienst beruffen werden? JESUS nennet sie seine Diener und Nachfolger: Wer mir dienen wil / der folge mir nach / und wo ich bin da soll mein Diener auch seyn. Das zeiget uns die Pflicht der wahren Christen / sie sollen JEsu nachfolgen und seine Diener seyn. Diese Nachfolge JEsu in seinem Dienst kom̃t zuforderst an / auf die gläubige Annehmung seiner Lehre: Meine Schaafe hören meine Stimme / spricht deswegen der Heyland / und ich kenne sie und sie folgen mir. (Joh. 10, 27.) Und Paulus läst sich gegen Timotheum vernehmen: Wenn du den Brüdern solches (er redet von der Warheit und dem Wort Christi) vorhälst / so wirst du ein guter Diener JESU CHristi seyn / (1. Tim. 4, 6.) Das müssen wir von allen Christen sagen / daß sie alsdann Die-
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