Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.Zweyter Abschnitt das ist 2u(tt - uu) = 2u(t + u)(t - u) einCubus seyn, welche drey Factoren unter sich un- theilbahr und also ein jeder für sich ein Cubus seyn müßte: wann man aber setzt t + u = f3 und t - u = g3, so folgt daraus 2u = f3 - g3, welches auch ein Cubus seyn müßte, indem 2u ein Cubus ist. Solcher Gestalt hätte man zwey weit kleinere Cubos f3 und g3 deren Diffe- renz ein Cubus wäre, und folglich auch solche deren Summe ein Cubus wäre: dann man darf nur setzen f3 - g3 = h3, so wird f3 = h3 + g3, und also hätte man zwey Cubos deren Summe ein Cubus wäre. Hierdurch wird nun der obige Schluß vollkommen bestätiget, daß es auch in den größten Zahlen keine solche Cubi gebe, de- ren Summe oder Differenz ein Cubus wäre, und das deswegen, weil in den kleinsten Zahlen dergleichen nicht anzutreffen sind. 244. Weil es nun nicht möglich ist zwey solche Cubos zu drey
Zweyter Abſchnitt das iſt 2u(tt - uu) = 2u(t + u)(t - u) einCubus ſeyn, welche drey Factoren unter ſich un- theilbahr und alſo ein jeder fuͤr ſich ein Cubus ſeyn muͤßte: wann man aber ſetzt t + u = f3 und t - u = g3, ſo folgt daraus 2u = f3 - g3, welches auch ein Cubus ſeyn muͤßte, indem 2u ein Cubus iſt. Solcher Geſtalt haͤtte man zwey weit kleinere Cubos f3 und g3 deren Diffe- renz ein Cubus waͤre, und folglich auch ſolche deren Summe ein Cubus waͤre: dann man darf nur ſetzen f3 - g3 = h3, ſo wird f3 = h3 + g3, und alſo haͤtte man zwey Cubos deren Summe ein Cubus waͤre. Hierdurch wird nun der obige Schluß vollkommen beſtaͤtiget, daß es auch in den groͤßten Zahlen keine ſolche Cubi gebe, de- ren Summe oder Differenz ein Cubus waͤre, und das deswegen, weil in den kleinſten Zahlen dergleichen nicht anzutreffen ſind. 244. Weil es nun nicht moͤglich iſt zwey ſolche Cubos zu drey
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <list> <item><pb facs="#f0518" n="516"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zweyter Abſchnitt</hi></fw><lb/><formula notation="TeX">\frac{2r}{3}</formula> das iſt <hi rendition="#aq">2u(tt - uu) = 2u(t + u)(t - u)</hi> ein<lb/> Cubus ſeyn, welche drey Factoren unter ſich un-<lb/> theilbahr und alſo ein jeder fuͤr ſich ein Cubus<lb/> ſeyn muͤßte: wann man aber ſetzt <hi rendition="#aq">t + u = f<hi rendition="#sup">3</hi></hi><lb/> und <hi rendition="#aq">t - u = g<hi rendition="#sup">3</hi></hi>, ſo folgt daraus <hi rendition="#aq">2u = f<hi rendition="#sup">3</hi> - g<hi rendition="#sup">3</hi></hi>,<lb/> welches auch ein Cubus ſeyn muͤßte, indem<lb/><hi rendition="#aq">2u</hi> ein Cubus iſt. Solcher Geſtalt haͤtte man<lb/> zwey weit kleinere Cubos <hi rendition="#aq">f<hi rendition="#sup">3</hi></hi> und <hi rendition="#aq">g<hi rendition="#sup">3</hi></hi> deren Diffe-<lb/> renz ein Cubus waͤre, und folglich auch ſolche<lb/> deren Summe ein Cubus waͤre: dann man darf<lb/> nur ſetzen <hi rendition="#aq">f<hi rendition="#sup">3</hi> - g<hi rendition="#sup">3</hi> = h<hi rendition="#sup">3</hi></hi>, ſo wird <hi rendition="#aq">f<hi rendition="#sup">3</hi> = h<hi rendition="#sup">3</hi> + g<hi rendition="#sup">3</hi></hi>,<lb/> und alſo haͤtte man zwey Cubos deren Summe<lb/> ein Cubus waͤre. Hierdurch wird nun der obige<lb/> Schluß vollkommen beſtaͤtiget, daß es auch in<lb/> den groͤßten Zahlen keine ſolche Cubi gebe, de-<lb/> ren Summe oder Differenz ein Cubus waͤre,<lb/> und das deswegen, weil in den kleinſten Zahlen<lb/> dergleichen nicht anzutreffen ſind.</item> </list> </div><lb/> <div n="3"> <head>244.</head><lb/> <p>Weil es nun nicht moͤglich iſt zwey ſolche Cubos zu<lb/> finden, deren Summe oder Differenz ein Cubus waͤre,<lb/> ſo faͤlt auch unſere erſte Frage weg, und man pflegt hier<lb/> vielmehr den Anfang mit dieſer Frage zu machen, wie<lb/> <fw place="bottom" type="catch">drey</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [516/0518]
Zweyter Abſchnitt
[FORMEL] das iſt 2u(tt - uu) = 2u(t + u)(t - u) ein
Cubus ſeyn, welche drey Factoren unter ſich un-
theilbahr und alſo ein jeder fuͤr ſich ein Cubus
ſeyn muͤßte: wann man aber ſetzt t + u = f3
und t - u = g3, ſo folgt daraus 2u = f3 - g3,
welches auch ein Cubus ſeyn muͤßte, indem
2u ein Cubus iſt. Solcher Geſtalt haͤtte man
zwey weit kleinere Cubos f3 und g3 deren Diffe-
renz ein Cubus waͤre, und folglich auch ſolche
deren Summe ein Cubus waͤre: dann man darf
nur ſetzen f3 - g3 = h3, ſo wird f3 = h3 + g3,
und alſo haͤtte man zwey Cubos deren Summe
ein Cubus waͤre. Hierdurch wird nun der obige
Schluß vollkommen beſtaͤtiget, daß es auch in
den groͤßten Zahlen keine ſolche Cubi gebe, de-
ren Summe oder Differenz ein Cubus waͤre,
und das deswegen, weil in den kleinſten Zahlen
dergleichen nicht anzutreffen ſind.
244.
Weil es nun nicht moͤglich iſt zwey ſolche Cubos zu
finden, deren Summe oder Differenz ein Cubus waͤre,
ſo faͤlt auch unſere erſte Frage weg, und man pflegt hier
vielmehr den Anfang mit dieſer Frage zu machen, wie
drey
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |