Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der unbestimmten Analytic.
dere herzuleiten. Zu unserem Vorhaben aber ist es ge-
nung, eine einige und zwar die kleinste ausfündig zu
machen.

98.

Hierzu hat vormals ein gelehrter Engeländer,
Namens Pell, eine gantz sinnreiche Methode erfunden,
welche wir hier erklären wollen. Dieselbe aber ist
nicht so beschaffen, daß sie auf eine allgemeine Art für
eine jegliche Zahl a, sondern nur für einen jeglichen Fall
besonders gebraucht werden kann.

Wir wollen demnach von den leichteren Fällen
den Anfang machen, und für n eine Zahl suchen daß
2nn + 1 ein Quadrat werde, oder daß sqrt (2nn + 1)
rational werde.

Hier sieht man nun leicht, daß diese Quadrat-
Wurzel größer seyn werde als n, doch aber kleiner als
2n. Man setze dahero dieselbe = n + p so wird p ge-
wis kleiner seyn als n. Also haben wir sqrt (2nn + 1) =
n + p
und dahero 2nn + 1 = nn + 2np + pp,
woraus wir nun n suchen wollen. Da nun ist nn = 2np
+ pp - 1
so wird n = p + sqrt (2pp - 1).

Es kommt also darauf an, daß 2pp - 1 ein Qua-
drat werde, welches geschiehet wann p = 1 und hier-

aus

Von der unbeſtimmten Analytic.
dere herzuleiten. Zu unſerem Vorhaben aber iſt es ge-
nung, eine einige und zwar die kleinſte ausfuͤndig zu
machen.

98.

Hierzu hat vormals ein gelehrter Engelaͤnder,
Namens Pell, eine gantz ſinnreiche Methode erfunden,
welche wir hier erklaͤren wollen. Dieſelbe aber iſt
nicht ſo beſchaffen, daß ſie auf eine allgemeine Art fuͤr
eine jegliche Zahl a, ſondern nur fuͤr einen jeglichen Fall
beſonders gebraucht werden kann.

Wir wollen demnach von den leichteren Faͤllen
den Anfang machen, und fuͤr n eine Zahl ſuchen daß
2nn + 1 ein Quadrat werde, oder daß √ (2nn + 1)
rational werde.

Hier ſieht man nun leicht, daß dieſe Quadrat-
Wurzel groͤßer ſeyn werde als n, doch aber kleiner als
2n. Man ſetze dahero dieſelbe = n + p ſo wird p ge-
wis kleiner ſeyn als n. Alſo haben wir √ (2nn + 1) =
n + p
und dahero 2nn + 1 = nn + 2np + pp,
woraus wir nun n ſuchen wollen. Da nun iſt nn = 2np
+ pp - 1
ſo wird n = p + √ (2pp - 1).

Es kommt alſo darauf an, daß 2pp - 1 ein Qua-
drat werde, welches geſchiehet wann p = 1 und hier-

aus
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0317" n="315"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der unbe&#x017F;timmten Analytic.</hi></fw><lb/>
dere herzuleiten. Zu un&#x017F;erem Vorhaben aber i&#x017F;t es ge-<lb/>
nung, eine einige und zwar die klein&#x017F;te ausfu&#x0364;ndig zu<lb/>
machen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>98.</head><lb/>
            <p>Hierzu hat vormals ein gelehrter Engela&#x0364;nder,<lb/>
Namens Pell, eine gantz &#x017F;innreiche Methode erfunden,<lb/>
welche wir hier erkla&#x0364;ren wollen. Die&#x017F;elbe aber i&#x017F;t<lb/>
nicht &#x017F;o be&#x017F;chaffen, daß &#x017F;ie auf eine allgemeine Art fu&#x0364;r<lb/>
eine jegliche Zahl <hi rendition="#aq">a</hi>, &#x017F;ondern nur fu&#x0364;r einen jeglichen Fall<lb/>
be&#x017F;onders gebraucht werden kann.</p><lb/>
            <p>Wir wollen demnach von den leichteren Fa&#x0364;llen<lb/>
den Anfang machen, und fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">n</hi> eine Zahl &#x017F;uchen daß<lb/><hi rendition="#aq">2nn + 1</hi> ein Quadrat werde, oder daß <hi rendition="#aq">&#x221A; (2nn + 1)</hi><lb/>
rational werde.</p><lb/>
            <p>Hier &#x017F;ieht man nun leicht, daß die&#x017F;e Quadrat-<lb/>
Wurzel gro&#x0364;ßer &#x017F;eyn werde als <hi rendition="#aq">n</hi>, doch aber kleiner als<lb/><hi rendition="#aq">2n</hi>. Man &#x017F;etze dahero die&#x017F;elbe = <hi rendition="#aq">n + p</hi> &#x017F;o wird <hi rendition="#aq">p</hi> ge-<lb/>
wis kleiner &#x017F;eyn als <hi rendition="#aq">n</hi>. Al&#x017F;o haben wir <hi rendition="#aq">&#x221A; (2nn + 1) =<lb/>
n + p</hi> und dahero <hi rendition="#aq">2nn + 1 = nn + 2np + pp</hi>,<lb/>
woraus wir nun <hi rendition="#aq">n</hi> &#x017F;uchen wollen. Da nun i&#x017F;t <hi rendition="#aq">nn = 2np<lb/>
+ pp - 1</hi> &#x017F;o wird <hi rendition="#aq">n = p + &#x221A; (2pp - 1)</hi>.</p><lb/>
            <p>Es kommt al&#x017F;o darauf an, daß <hi rendition="#aq">2pp - 1</hi> ein Qua-<lb/>
drat werde, welches ge&#x017F;chiehet wann <hi rendition="#aq">p = 1</hi> und hier-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aus</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[315/0317] Von der unbeſtimmten Analytic. dere herzuleiten. Zu unſerem Vorhaben aber iſt es ge- nung, eine einige und zwar die kleinſte ausfuͤndig zu machen. 98. Hierzu hat vormals ein gelehrter Engelaͤnder, Namens Pell, eine gantz ſinnreiche Methode erfunden, welche wir hier erklaͤren wollen. Dieſelbe aber iſt nicht ſo beſchaffen, daß ſie auf eine allgemeine Art fuͤr eine jegliche Zahl a, ſondern nur fuͤr einen jeglichen Fall beſonders gebraucht werden kann. Wir wollen demnach von den leichteren Faͤllen den Anfang machen, und fuͤr n eine Zahl ſuchen daß 2nn + 1 ein Quadrat werde, oder daß √ (2nn + 1) rational werde. Hier ſieht man nun leicht, daß dieſe Quadrat- Wurzel groͤßer ſeyn werde als n, doch aber kleiner als 2n. Man ſetze dahero dieſelbe = n + p ſo wird p ge- wis kleiner ſeyn als n. Alſo haben wir √ (2nn + 1) = n + p und dahero 2nn + 1 = nn + 2np + pp, woraus wir nun n ſuchen wollen. Da nun iſt nn = 2np + pp - 1 ſo wird n = p + √ (2pp - 1). Es kommt alſo darauf an, daß 2pp - 1 ein Qua- drat werde, welches geſchiehet wann p = 1 und hier- aus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/317
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/317>, abgerufen am 20.11.2024.