Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweyter Abschnitt

Sollten drey Zahlen verlangt werden, deren Summe
10 wäre, so [d]ürfte man nur die eine von den hier
gefundenen beyden Zahlen noch in zwey Theile zerthei-
len, woraus man eine größere Menge Auflösungen er-
halten würde.

4.

Da dieses gar keine Schwierigkeit hat, so wollen
wir zu etwas schwereren Fragen fortschreiten.

I. Frage: Man soll 25 in zwey Theile zertheilen,
wovon der eine sich durch 2 der andere aber durch 3
theilen laße?

Es sey der eine Theil 2x, der andere 3y, so muß
seyn 2x + 3y = 25. Also 2x = 25 - 3y. Man theile
durch 2 so kommt x = , woraus wir zuerst
sehen, daß 3y kleiner seyn muß als 25 und dahero y
nicht größer als 8. Man ziehe so viel gantze daraus als
möglich, das ist man theile den Zehler 25 - 3y durch den
Nenner 2, so wird x = 12 - y + ; also muß sich 1 - y
oder auch y--1 durch 2 theilen laßen. Man setze dahero
y - 1 = 2z und also y = 2z + 1, so wird x = 12 - 2z - 1 - z
= 11 - 3z
; weil nun y nicht größer seyn kann als 8, so kön-
nen auch für z keine andere Zahlen angenommen werden
als solche, die 2z + 1 nicht größer geben als 8. Folglich

muß
Zweyter Abſchnitt

Sollten drey Zahlen verlangt werden, deren Summe
10 waͤre, ſo [d]uͤrfte man nur die eine von den hier
gefundenen beyden Zahlen noch in zwey Theile zerthei-
len, woraus man eine groͤßere Menge Aufloͤſungen er-
halten wuͤrde.

4.

Da dieſes gar keine Schwierigkeit hat, ſo wollen
wir zu etwas ſchwereren Fragen fortſchreiten.

I. Frage: Man ſoll 25 in zwey Theile zertheilen,
wovon der eine ſich durch 2 der andere aber durch 3
theilen laße?

Es ſey der eine Theil 2x, der andere 3y, ſo muß
ſeyn 2x + 3y = 25. Alſo 2x = 25 - 3y. Man theile
durch 2 ſo kommt x = , woraus wir zuerſt
ſehen, daß 3y kleiner ſeyn muß als 25 und dahero y
nicht groͤßer als 8. Man ziehe ſo viel gantze daraus als
moͤglich, das iſt man theile den Zehler 25 - 3y durch den
Nenner 2, ſo wird x = 12 - y + ; alſo muß ſich 1 - y
oder auch y—1 durch 2 theilen laßen. Man ſetze dahero
y - 1 = 2z und alſo y = 2z + 1, ſo wird x = 12 - 2z - 1 - z
= 11 - 3z
; weil nun y nicht groͤßer ſeyn kann als 8, ſo koͤn-
nen auch fuͤr z keine andere Zahlen angenommen werden
als ſolche, die 2z + 1 nicht groͤßer geben als 8. Folglich

muß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0218" n="216"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweyter Ab&#x017F;chnitt</hi> </fw><lb/>
            <p>Sollten drey Zahlen verlangt werden, deren Summe<lb/>
10 wa&#x0364;re, &#x017F;o <supplied>d</supplied>u&#x0364;rfte man nur die eine von den hier<lb/>
gefundenen beyden Zahlen noch in zwey Theile zerthei-<lb/>
len, woraus man eine gro&#x0364;ßere Menge Auflo&#x0364;&#x017F;ungen er-<lb/>
halten wu&#x0364;rde.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>4.</head><lb/>
            <p>Da die&#x017F;es gar keine Schwierigkeit hat, &#x017F;o wollen<lb/>
wir zu etwas &#x017F;chwereren Fragen fort&#x017F;chreiten.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Frage: Man &#x017F;oll 25 in zwey Theile zertheilen,<lb/>
wovon der eine &#x017F;ich durch 2 der andere aber durch 3<lb/>
theilen laße?</p><lb/>
            <p>Es &#x017F;ey der eine Theil 2<hi rendition="#aq">x</hi>, der andere 3<hi rendition="#aq">y</hi>, &#x017F;o muß<lb/>
&#x017F;eyn 2<hi rendition="#aq">x + 3y</hi> = 25. Al&#x017F;o 2<hi rendition="#aq">x = 25 - 3y.</hi> Man theile<lb/>
durch 2 &#x017F;o kommt <hi rendition="#aq">x</hi> = <formula notation="TeX">\frac{2s - 3y}{2}</formula>, woraus wir zuer&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ehen, daß 3<hi rendition="#aq">y</hi> kleiner &#x017F;eyn muß als 25 und dahero <hi rendition="#aq">y</hi><lb/>
nicht gro&#x0364;ßer als 8. Man ziehe &#x017F;o viel gantze daraus als<lb/>
mo&#x0364;glich, das i&#x017F;t man theile den Zehler 25 - 3<hi rendition="#aq">y</hi> durch den<lb/>
Nenner 2, &#x017F;o wird <hi rendition="#aq">x = 12 - y</hi> + <formula notation="TeX">\frac{1 - y}{2}</formula>; al&#x017F;o muß &#x017F;ich 1 - <hi rendition="#aq">y</hi><lb/>
oder auch <hi rendition="#aq">y</hi>&#x2014;1 durch 2 theilen laßen. Man &#x017F;etze dahero<lb/><hi rendition="#aq">y - 1 = 2z</hi> und al&#x017F;o <hi rendition="#aq">y = 2z</hi> + 1, &#x017F;o wird <hi rendition="#aq">x = 12 - 2z - 1 - z<lb/>
= 11 - 3z</hi>; weil nun <hi rendition="#aq">y</hi> nicht gro&#x0364;ßer &#x017F;eyn kann als 8, &#x017F;o ko&#x0364;n-<lb/>
nen auch fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">z</hi> keine andere Zahlen angenommen werden<lb/>
als &#x017F;olche, die 2<hi rendition="#aq">z</hi> + 1 nicht gro&#x0364;ßer geben als 8. Folglich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">muß</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0218] Zweyter Abſchnitt Sollten drey Zahlen verlangt werden, deren Summe 10 waͤre, ſo duͤrfte man nur die eine von den hier gefundenen beyden Zahlen noch in zwey Theile zerthei- len, woraus man eine groͤßere Menge Aufloͤſungen er- halten wuͤrde. 4. Da dieſes gar keine Schwierigkeit hat, ſo wollen wir zu etwas ſchwereren Fragen fortſchreiten. I. Frage: Man ſoll 25 in zwey Theile zertheilen, wovon der eine ſich durch 2 der andere aber durch 3 theilen laße? Es ſey der eine Theil 2x, der andere 3y, ſo muß ſeyn 2x + 3y = 25. Alſo 2x = 25 - 3y. Man theile durch 2 ſo kommt x = [FORMEL], woraus wir zuerſt ſehen, daß 3y kleiner ſeyn muß als 25 und dahero y nicht groͤßer als 8. Man ziehe ſo viel gantze daraus als moͤglich, das iſt man theile den Zehler 25 - 3y durch den Nenner 2, ſo wird x = 12 - y + [FORMEL]; alſo muß ſich 1 - y oder auch y—1 durch 2 theilen laßen. Man ſetze dahero y - 1 = 2z und alſo y = 2z + 1, ſo wird x = 12 - 2z - 1 - z = 11 - 3z; weil nun y nicht groͤßer ſeyn kann als 8, ſo koͤn- nen auch fuͤr z keine andere Zahlen angenommen werden als ſolche, die 2z + 1 nicht groͤßer geben als 8. Folglich muß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/218
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/218>, abgerufen am 30.12.2024.