Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.Erster Abschnitt es genung ist nur einen davon entdeckt zu haben, soerhält man daraus so gleich die beyden andern Buch- staben q und r. Denn aus der ersten Gleichung wird seyn q = sqrt (1/4 aa + 2 p - b) und aus der zweyten erhält man r = . Wann aber diese drey Buchstaben für einen jeglichen Fall gefunden worden, so können daraus alle vier Wurzeln der gegebenen Gleichung folgender Ge- stalt bestimmt werden. Da wir die gegebene Gleichung auf diese Form Die erstere giebt xx = (q - 1/2 a) x - p + r woraus 208. Um diese Regel mit einem Exempel zu erläutern, gen-
Erſter Abſchnitt es genung iſt nur einen davon entdeckt zu haben, ſoerhaͤlt man daraus ſo gleich die beyden andern Buch- ſtaben q und r. Denn aus der erſten Gleichung wird ſeyn q = √ (¼ aa + 2 p - b) und aus der zweyten erhaͤlt man r = . Wann aber dieſe drey Buchſtaben fuͤr einen jeglichen Fall gefunden worden, ſo koͤnnen daraus alle vier Wurzeln der gegebenen Gleichung folgender Ge- ſtalt beſtimmt werden. Da wir die gegebene Gleichung auf dieſe Form Die erſtere giebt xx = (q - ½ a) x - p + r woraus 208. Um dieſe Regel mit einem Exempel zu erlaͤutern, gen-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0180" n="178"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erſter Abſchnitt</hi></fw><lb/> es genung iſt nur einen davon entdeckt zu haben, ſo<lb/> erhaͤlt man daraus ſo gleich die beyden andern Buch-<lb/> ſtaben <hi rendition="#aq">q</hi> und <hi rendition="#aq">r</hi>. Denn aus der erſten Gleichung wird ſeyn<lb/><hi rendition="#aq">q = √ (¼ aa + 2 p - b)</hi> und aus der zweyten erhaͤlt man<lb/><hi rendition="#aq">r</hi> = <formula notation="TeX">\frac{ap - c}{2 q}</formula>. Wann aber dieſe drey Buchſtaben fuͤr einen<lb/> jeglichen Fall gefunden worden, ſo koͤnnen daraus alle<lb/> vier Wurzeln der gegebenen Gleichung folgender Ge-<lb/> ſtalt beſtimmt werden.</p><lb/> <p>Da wir die gegebene Gleichung auf dieſe Form<lb/> gebracht haben <hi rendition="#aq">(xx + ½ ax + p)<hi rendition="#sup">2</hi> - (qx + r)<hi rendition="#sup">2</hi></hi> = 0,<lb/> ſo iſt <hi rendition="#aq">(xx + ½ ax + p)<hi rendition="#sup">2</hi> = (qx + r)<hi rendition="#sup">2</hi></hi>; daraus die<lb/> Quadrat-Wurzel gezogen wird <hi rendition="#aq">xx + ½ ax + p = qx<lb/> + r</hi>, oder auch <hi rendition="#aq">xx + ½ ax + p = - qx - r</hi>.</p><lb/> <p>Die erſtere giebt <hi rendition="#aq">xx = (q - ½ a) x - p + r</hi> woraus<lb/> zwey Wurzeln gefunden werden; die uͤbrigen zwey<lb/> werden aber aus der andern gefunden, welche alſo<lb/> ausſieht <hi rendition="#aq">xx = - (q + ½ a) x - p - r</hi>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>208.</head><lb/> <p>Um dieſe Regel mit einem Exempel zu erlaͤutern,<lb/> ſo ſey dieſe Gleichung vorgegeben <hi rendition="#aq">x<hi rendition="#sup">4</hi> - 10 x<hi rendition="#sup">3</hi> + 35 xx<lb/> — 50 x</hi> + 24 = 0, welche mit unſerer allgemeinen For-<lb/> mel verglichen giebt <hi rendition="#aq">a</hi> = - 10, <hi rendition="#aq">b</hi> = 35, <hi rendition="#aq">c</hi> = - 50, <hi rendition="#aq">d</hi> = 24<lb/> aus welchen fuͤr den Buchſtaben <hi rendition="#aq">p</hi> zu beſtimmen fol-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gen-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0180]
Erſter Abſchnitt
es genung iſt nur einen davon entdeckt zu haben, ſo
erhaͤlt man daraus ſo gleich die beyden andern Buch-
ſtaben q und r. Denn aus der erſten Gleichung wird ſeyn
q = √ (¼ aa + 2 p - b) und aus der zweyten erhaͤlt man
r = [FORMEL]. Wann aber dieſe drey Buchſtaben fuͤr einen
jeglichen Fall gefunden worden, ſo koͤnnen daraus alle
vier Wurzeln der gegebenen Gleichung folgender Ge-
ſtalt beſtimmt werden.
Da wir die gegebene Gleichung auf dieſe Form
gebracht haben (xx + ½ ax + p)2 - (qx + r)2 = 0,
ſo iſt (xx + ½ ax + p)2 = (qx + r)2; daraus die
Quadrat-Wurzel gezogen wird xx + ½ ax + p = qx
+ r, oder auch xx + ½ ax + p = - qx - r.
Die erſtere giebt xx = (q - ½ a) x - p + r woraus
zwey Wurzeln gefunden werden; die uͤbrigen zwey
werden aber aus der andern gefunden, welche alſo
ausſieht xx = - (q + ½ a) x - p - r.
208.
Um dieſe Regel mit einem Exempel zu erlaͤutern,
ſo ſey dieſe Gleichung vorgegeben x4 - 10 x3 + 35 xx
— 50 x + 24 = 0, welche mit unſerer allgemeinen For-
mel verglichen giebt a = - 10, b = 35, c = - 50, d = 24
aus welchen fuͤr den Buchſtaben p zu beſtimmen fol-
gen-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |