vindicta priuata 1707, 4t, cap. VI aph. 7, 8 s. 55 fg., als auch rechtliche, und gerichtliche.
§ 2068
wie der hut, und trift ein- trag geschehen kan?
Nach maaßgebung der rechte soll auf einem grunde, und boden der triftgerechtigkeit nichts ent- gegen unternommen werden, Hertdecis. 621, und wenn einmal diselbe hergebracht ist, besonders auf wüsten pläzen, dürfen sie zum abbruche der weide nicht gebauet werden, Kobede pascuis ad cultu- ram non redigendis,Joh. Gottfr. Toepferde ser- vitute rustica agror. incultor. culturam prohibente, Leipz. 1742, § 6, 7, 9, 12 s. 6 fgg., noch sind sie mit zäunen, und graben zu umgeben, noch in gär- ten, und teiche zu verwandeln. Jndeß verstehet es sich von selbst, daß es keine veränderung des grun- des, und bodens sey: wenn die aecker gebauet, und besäet werden, worauf zu offenen zeiten, und wenn sie brach ligen, oder nicht iederzeit gebauet werden, die koppelhut, oder weidetrift ausgeübet werden darf; in erwägung: daß von der beschränkung, und ausübung der koppelhut, und gemeinen wei- de auf die ausschlüssung vom gebrauche seines ackers, und dessen besamung keine schlüssige folge stets zu machen sey; vilmehr wird im zweifel dafür gehalten: daß die koppelweide zu offenen zeiten auf wisen, und aeckern ausgeübet werden solle, von WernherP. II obs. 301 vol. III in fol. s. 223; in betracht der ackerbau als das leben eines ganzen landes betrachtet wird (§ 1701 des 1ten th.). Di- sem nach muß zwar der eigentümer der grundstücke, wenn die hutgerechtigkeit darauf von einem andern rechtlich hergebracht ist, diselbe leiden; iedoch ist ihm unbenommen: den acker landwirtschaftlich nach des ortes, und landes gebrauche zur saat aus- zustellen, Hert in decis. 262 s. 237, damit in der
gebü-
II buch, L haubtſtuͤck,
vindicta priuata 1707, 4t, cap. VI aph. 7, 8 ſ. 55 fg., als auch rechtliche, und gerichtliche.
§ 2068
wie der hut, und trift ein- trag geſchehen kan?
Nach maaßgebung der rechte ſoll auf einem grunde, und boden der triftgerechtigkeit nichts ent- gegen unternommen werden, Hertdeciſ. 621, und wenn einmal diſelbe hergebracht iſt, beſonders auf wuͤſten plaͤzen, duͤrfen ſie zum abbruche der weide nicht gebauet werden, Kobede paſcuis ad cultu- ram non redigendis,Joh. Gottfr. Toepferde ſer- vitute ruſtica agror. incultor. culturam prohibente, Leipz. 1742, § 6, 7, 9, 12 ſ. 6 fgg., noch ſind ſie mit zaͤunen, und graben zu umgeben, noch in gaͤr- ten, und teiche zu verwandeln. Jndeß verſtehet es ſich von ſelbſt, daß es keine veraͤnderung des grun- des, und bodens ſey: wenn die aecker gebauet, und beſaͤet werden, worauf zu offenen zeiten, und wenn ſie brach ligen, oder nicht iederzeit gebauet werden, die koppelhut, oder weidetrift ausgeuͤbet werden darf; in erwaͤgung: daß von der beſchraͤnkung, und ausuͤbung der koppelhut, und gemeinen wei- de auf die ausſchluͤſſung vom gebrauche ſeines ackers, und deſſen beſamung keine ſchluͤſſige folge ſtets zu machen ſey; vilmehr wird im zweifel dafuͤr gehalten: daß die koppelweide zu offenen zeiten auf wiſen, und aeckern ausgeuͤbet werden ſolle, von WernherP. II obſ. 301 vol. III in fol. ſ. 223; in betracht der ackerbau als das leben eines ganzen landes betrachtet wird (§ 1701 des 1ten th.). Di- ſem nach muß zwar der eigentuͤmer der grundſtuͤcke, wenn die hutgerechtigkeit darauf von einem andern rechtlich hergebracht iſt, diſelbe leiden; iedoch iſt ihm unbenommen: den acker landwirtſchaftlich nach des ortes, und landes gebrauche zur ſaat aus- zuſtellen, Hert in deciſ. 262 ſ. 237, damit in der
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II buch, L haubtſtuͤck,
vindicta priuata 1707, 4t, cap. VI aph. 7, 8 ſ. 55
fg., als auch rechtliche, und gerichtliche.
§ 2068
Nach maaßgebung der rechte ſoll auf einem
grunde, und boden der triftgerechtigkeit nichts ent-
gegen unternommen werden, Hert deciſ. 621, und
wenn einmal diſelbe hergebracht iſt, beſonders auf
wuͤſten plaͤzen, duͤrfen ſie zum abbruche der weide
nicht gebauet werden, Kobe de paſcuis ad cultu-
ram non redigendis, Joh. Gottfr. Toepfer de ſer-
vitute ruſtica agror. incultor. culturam prohibente,
Leipz. 1742, § 6, 7, 9, 12 ſ. 6 fgg., noch ſind ſie
mit zaͤunen, und graben zu umgeben, noch in gaͤr-
ten, und teiche zu verwandeln. Jndeß verſtehet es
ſich von ſelbſt, daß es keine veraͤnderung des grun-
des, und bodens ſey: wenn die aecker gebauet, und
beſaͤet werden, worauf zu offenen zeiten, und wenn
ſie brach ligen, oder nicht iederzeit gebauet werden,
die koppelhut, oder weidetrift ausgeuͤbet werden
darf; in erwaͤgung: daß von der beſchraͤnkung,
und ausuͤbung der koppelhut, und gemeinen wei-
de auf die ausſchluͤſſung vom gebrauche ſeines
ackers, und deſſen beſamung keine ſchluͤſſige folge
ſtets zu machen ſey; vilmehr wird im zweifel dafuͤr
gehalten: daß die koppelweide zu offenen zeiten auf
wiſen, und aeckern ausgeuͤbet werden ſolle, von
Wernher P. II obſ. 301 vol. III in fol. ſ. 223;
in betracht der ackerbau als das leben eines ganzen
landes betrachtet wird (§ 1701 des 1ten th.). Di-
ſem nach muß zwar der eigentuͤmer der grundſtuͤcke,
wenn die hutgerechtigkeit darauf von einem andern
rechtlich hergebracht iſt, diſelbe leiden; iedoch iſt
ihm unbenommen: den acker landwirtſchaftlich
nach des ortes, und landes gebrauche zur ſaat aus-
zuſtellen, Hert in deciſ. 262 ſ. 237, damit in der
gebuͤ-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 882. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/906>, abgerufen am 30.12.2024.
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