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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, XLIX haubtstück,
handel gelanget. Jm jare 1737 hat ihn Samuel
de Ron, samt seinen rechtmässigen leibeserben, vom
hochstifte Worms lehnsweise überkommen. Hir-
aus erbricht sich: daß nicht allein bauergüter, und
höfe; sondern auch gerechtigkeiten, und andere sa-
chen zur erbleihe gereichet werden können. Die
erbleihe-brife legen allso vor augen, und müssen ent-
halten, was dem erbbeständer verkaufet, oder zum
erbpachte verlihen worden sei. Nach disen sind
die zwistigkeiten, und rechtsstreite zuförderst zu be-
urteilen, und zu entscheiden. Man hat aber nicht
allein erbleihen; sondern auch after-erbpachte, af-
tersidler etc. Zum concurse des erbbeständers ge-
höret die erbleihe nicht, von Engelbrecht s. 400,
n. 18, Struben de iure villic. cap. 2, § 4, s. 44
fg., s. 93, und in access. s. 125 fg.

§ 1932
von der fläm-
mingischen
länderei, oder
hufe.

Die güter sind ehedem jeweilen mit besonderen
freiheiten, und gerechtigkeiten verlihen worden,
nach flämmingischen rechten; daher finden sich
hir, und da in Teutschlande, auch Thüringen,
die flämmingische hufen, flemische lande (mansi
flamingici) Haltaus sp. 461 fgg., die stats- und
reise-geographie im VIten b. s. 400 fg., Lessers
gedanken von den flämmingifchen rechten, und
gütern 1750, 4t.

§ 1933
von freistift-
gütern.

Die freistiftgüter fezen eine auf geschehenes bit-
ten vom eigentümer erteilete verpachtung voraus,
welche der herr nach willkür widerrufen kan (loca-
tio fundi precaria), Haltaus sp. 514. Daher
kommen die freistifter (coloni precarii), Ertel in
der praxi aurea, s. 672 fgg.

§ 1934

II buch, XLIX haubtſtuͤck,
handel gelanget. Jm jare 1737 hat ihn Samuel
de Ron, ſamt ſeinen rechtmaͤſſigen leibeserben, vom
hochſtifte Worms lehnsweiſe uͤberkommen. Hir-
aus erbricht ſich: daß nicht allein bauerguͤter, und
hoͤfe; ſondern auch gerechtigkeiten, und andere ſa-
chen zur erbleihe gereichet werden koͤnnen. Die
erbleihe-brife legen allſo vor augen, und muͤſſen ent-
halten, was dem erbbeſtaͤnder verkaufet, oder zum
erbpachte verlihen worden ſei. Nach diſen ſind
die zwiſtigkeiten, und rechtsſtreite zufoͤrderſt zu be-
urteilen, und zu entſcheiden. Man hat aber nicht
allein erbleihen; ſondern auch after-erbpachte, af-
terſidler ꝛc. Zum concurſe des erbbeſtaͤnders ge-
hoͤret die erbleihe nicht, von Engelbrecht ſ. 400,
n. 18, Struben de iure villic. cap. 2, § 4, ſ. 44
fg., ſ. 93, und in acceſſ. ſ. 125 fg.

§ 1932
von der flaͤm-
mingiſchen
laͤnderei, oder
hufe.

Die guͤter ſind ehedem jeweilen mit beſonderen
freiheiten, und gerechtigkeiten verlihen worden,
nach flaͤmmingiſchen rechten; daher finden ſich
hir, und da in Teutſchlande, auch Thuͤringen,
die flaͤmmingiſche hufen, flemiſche lande (manſi
flamingici) Haltaus ſp. 461 fgg., die ſtats- und
reiſe-geographie im VIten b. ſ. 400 fg., Leſſers
gedanken von den flaͤmmingifchen rechten, und
guͤtern 1750, 4t.

§ 1933
von freiſtift-
guͤtern.

Die freiſtiftguͤter fezen eine auf geſchehenes bit-
ten vom eigentuͤmer erteilete verpachtung voraus,
welche der herr nach willkuͤr widerrufen kan (loca-
tio fundi precaria), Haltaus ſp. 514. Daher
kommen die freiſtifter (coloni precarii), Ertel in
der praxi aurea, ſ. 672 fgg.

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[842/0866] II buch, XLIX haubtſtuͤck, handel gelanget. Jm jare 1737 hat ihn Samuel de Ron, ſamt ſeinen rechtmaͤſſigen leibeserben, vom hochſtifte Worms lehnsweiſe uͤberkommen. Hir- aus erbricht ſich: daß nicht allein bauerguͤter, und hoͤfe; ſondern auch gerechtigkeiten, und andere ſa- chen zur erbleihe gereichet werden koͤnnen. Die erbleihe-brife legen allſo vor augen, und muͤſſen ent- halten, was dem erbbeſtaͤnder verkaufet, oder zum erbpachte verlihen worden ſei. Nach diſen ſind die zwiſtigkeiten, und rechtsſtreite zufoͤrderſt zu be- urteilen, und zu entſcheiden. Man hat aber nicht allein erbleihen; ſondern auch after-erbpachte, af- terſidler ꝛc. Zum concurſe des erbbeſtaͤnders ge- hoͤret die erbleihe nicht, von Engelbrecht ſ. 400, n. 18, Struben de iure villic. cap. 2, § 4, ſ. 44 fg., ſ. 93, und in acceſſ. ſ. 125 fg. § 1932 Die guͤter ſind ehedem jeweilen mit beſonderen freiheiten, und gerechtigkeiten verlihen worden, nach flaͤmmingiſchen rechten; daher finden ſich hir, und da in Teutſchlande, auch Thuͤringen, die flaͤmmingiſche hufen, flemiſche lande (manſi flamingici) Haltaus ſp. 461 fgg., die ſtats- und reiſe-geographie im VIten b. ſ. 400 fg., Leſſers gedanken von den flaͤmmingifchen rechten, und guͤtern 1750, 4t. § 1933 Die freiſtiftguͤter fezen eine auf geſchehenes bit- ten vom eigentuͤmer erteilete verpachtung voraus, welche der herr nach willkuͤr widerrufen kan (loca- tio fundi precaria), Haltaus ſp. 514. Daher kommen die freiſtifter (coloni precarii), Ertel in der praxi aurea, ſ. 672 fgg. § 1934

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 842. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/866>, abgerufen am 21.12.2024.