Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

und dessen gattungen.
des gebürenden richters die bestätigung genennet
worden, Strubens rechtliche bedenken im 1ten th.
s. 136 s. 138 fg., Mich. Gottfr. Wernher de
resignatione iudiciali fundorum mere allod. in vlti-
mis voluntatibus cessante,
Wittenb. 1760, 4t, med.
2, 3 fgg. med. 10 fg. Disen teutschen brauch hat
der Papst für genem gehalten, und der Raymund
hat ihn in die decretalien bei der lehre von der be-
stätigung (confirmation) eingeschaltet. 5) Die
vorbeugung der üppigen verschwendung, und dem
grossen aufwand bei leichen, hochzeiten, kindtau-
fen, schmäusen, kleidertrachten etc. Verschidene
ausflüsse der obersten gewalt hat der von Leyser
im specim. 6766 bemerket, welchem beigefüget
werden kan: der Joh. Ernst Philippi de iuribus
eminentis quod maiestati competit,
Halle 1727, 4t,
des Joh. Frid. Horns dominium supereminens
Witt. 1658; darwider hat der Wilh. Leiser eine
abhandel. de proprietate rerum eb. 1658 ausge-
hen lassen, welcher der Horn in seiner schrift: po-
lit. pars architecton. de ciuitate lib. II cap.
4 begeg-
net hat, und mit des Wilh. Leisers streitschrift pro
imperio contra dominium eminens
zu Wittenberg
1676, 4t, zusammen gedrucket worden ist, Herm.
Conring
de dominio eminente, Helmst. 1677.
Von dem rechte des oberen auf das vermögen der
untertanen im falle der gemeinen nohtdurft ist (§
2087 n. 12 des 1ten th.) und bei dem von Engel-
brecht
obs. 80 s. 462 gehandelt worden.

§ 1820

Die privatgüter sind entweder stamm-erbgü-von den stamm-
gütern, dem
erbe, und ei-
gen, auch ewi-
gen.

ter, oder nicht. Stamm-güter finden sich fast
bei allen hohen, und nideren adelichen; welche
nicht veräussert werden dürfen. Welches um so
mehr beobachtet werden muß, da es in den teut-
schen rechten gegründet ist; sintemal der Teutschen

erlauch-
III. Teil. D d d

und deſſen gattungen.
des gebuͤrenden richters die beſtaͤtigung genennet
worden, Strubens rechtliche bedenken im 1ten th.
ſ. 136 ſ. 138 fg., Mich. Gottfr. Wernher de
reſignatione iudiciali fundorum mere allod. in vlti-
mis voluntatibus ceſſante,
Wittenb. 1760, 4t, med.
2, 3 fgg. med. 10 fg. Diſen teutſchen brauch hat
der Papſt fuͤr genem gehalten, und der Raymund
hat ihn in die decretalien bei der lehre von der be-
ſtaͤtigung (confirmation) eingeſchaltet. 5) Die
vorbeugung der uͤppigen verſchwendung, und dem
groſſen aufwand bei leichen, hochzeiten, kindtau-
fen, ſchmaͤuſen, kleidertrachten ꝛc. Verſchidene
ausfluͤſſe der oberſten gewalt hat der von Leyſer
im ſpecim. 6766 bemerket, welchem beigefuͤget
werden kan: der Joh. Ernſt Philippi de iuribus
eminentis quod maieſtati competit,
Halle 1727, 4t,
des Joh. Frid. Horns dominium ſupereminens
Witt. 1658; darwider hat der Wilh. Leiſer eine
abhandel. de proprietate rerum eb. 1658 ausge-
hen laſſen, welcher der Horn in ſeiner ſchrift: po-
lit. pars architecton. de ciuitate lib. II cap.
4 begeg-
net hat, und mit des Wilh. Leiſers ſtreitſchrift pro
imperio contra dominium eminens
zu Wittenberg
1676, 4t, zuſammen gedrucket worden iſt, Herm.
Conring
de dominio eminente, Helmſt. 1677.
Von dem rechte des oberen auf das vermoͤgen der
untertanen im falle der gemeinen nohtdurft iſt (§
2087 n. 12 des 1ten th.) und bei dem von Engel-
brecht
obſ. 80 ſ. 462 gehandelt worden.

§ 1820

Die privatguͤter ſind entweder ſtamm-erbguͤ-von den ſtam̃-
guͤtern, dem
erbe, und ei-
gen, auch ewi-
gen.

ter, oder nicht. Stamm-guͤter finden ſich faſt
bei allen hohen, und nideren adelichen; welche
nicht veraͤuſſert werden duͤrfen. Welches um ſo
mehr beobachtet werden muß, da es in den teut-
ſchen rechten gegruͤndet iſt; ſintemal der Teutſchen

erlauch-
III. Teil. D d d
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0809" n="785"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und de&#x017F;&#x017F;en gattungen.</hi></fw><lb/>
des gebu&#x0364;renden richters die be&#x017F;ta&#x0364;tigung genennet<lb/>
worden, <hi rendition="#fr">Strubens</hi> rechtliche bedenken im 1ten th.<lb/>
&#x017F;. 136 &#x017F;. 138 fg., <hi rendition="#fr">Mich. Gottfr. Wernher</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
re&#x017F;ignatione iudiciali fundorum mere allod. in vlti-<lb/>
mis voluntatibus ce&#x017F;&#x017F;ante,</hi> Wittenb. 1760, 4t, <hi rendition="#aq">med.</hi><lb/>
2, 3 fgg. <hi rendition="#aq">med.</hi> 10 fg. Di&#x017F;en teut&#x017F;chen brauch hat<lb/>
der Pap&#x017F;t fu&#x0364;r genem gehalten, und der Raymund<lb/>
hat ihn in die decretalien bei der lehre von der be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;tigung (confirmation) einge&#x017F;chaltet. 5) Die<lb/>
vorbeugung der u&#x0364;ppigen ver&#x017F;chwendung, und dem<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en aufwand bei leichen, hochzeiten, kindtau-<lb/>
fen, &#x017F;chma&#x0364;u&#x017F;en, kleidertrachten &#xA75B;c. Ver&#x017F;chidene<lb/>
ausflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der ober&#x017F;ten gewalt hat der <hi rendition="#fr">von Ley&#x017F;er</hi><lb/>
im <hi rendition="#aq">&#x017F;pecim.</hi> 6766 bemerket, welchem beigefu&#x0364;get<lb/>
werden kan: der <hi rendition="#fr">Joh. Ern&#x017F;t Philippi</hi> <hi rendition="#aq">de iuribus<lb/>
eminentis quod maie&#x017F;tati competit,</hi> Halle 1727, 4t,<lb/>
des <hi rendition="#fr">Joh. Frid. Horns</hi> <hi rendition="#aq">dominium &#x017F;upereminens</hi><lb/>
Witt. 1658; darwider hat der <hi rendition="#fr">Wilh. Lei&#x017F;er</hi> eine<lb/>
abhandel. <hi rendition="#aq">de proprietate rerum</hi> <hi rendition="#fr">eb.</hi> 1658 ausge-<lb/>
hen la&#x017F;&#x017F;en, welcher der <hi rendition="#fr">Horn</hi> in &#x017F;einer &#x017F;chrift: <hi rendition="#aq">po-<lb/>
lit. pars architecton. de ciuitate lib. II cap.</hi> 4 begeg-<lb/>
net hat, und mit des <hi rendition="#fr">Wilh. Lei&#x017F;ers</hi> &#x017F;treit&#x017F;chrift <hi rendition="#aq">pro<lb/>
imperio contra dominium eminens</hi> zu Wittenberg<lb/>
1676, 4t, zu&#x017F;ammen gedrucket worden i&#x017F;t, <hi rendition="#fr">Herm.<lb/>
Conring</hi> <hi rendition="#aq">de dominio eminente,</hi> Helm&#x017F;t. 1677.<lb/>
Von dem rechte des oberen auf das vermo&#x0364;gen der<lb/>
untertanen im falle der gemeinen nohtdurft i&#x017F;t (§<lb/>
2087 n. 12 des 1ten th.) und bei dem <hi rendition="#fr">von Engel-<lb/>
brecht</hi> <hi rendition="#aq">ob&#x017F;.</hi> 80 &#x017F;. 462 gehandelt worden.</p><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1820</head><lb/>
          <p>Die privatgu&#x0364;ter &#x017F;ind entweder &#x017F;tamm-erbgu&#x0364;-<note place="right">von den &#x017F;tam&#x0303;-<lb/>
gu&#x0364;tern, dem<lb/>
erbe, und ei-<lb/>
gen, auch ewi-<lb/>
gen.</note><lb/>
ter, oder nicht. Stamm-gu&#x0364;ter finden &#x017F;ich fa&#x017F;t<lb/>
bei allen hohen, und nideren adelichen; welche<lb/>
nicht vera&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ert werden du&#x0364;rfen. Welches um &#x017F;o<lb/>
mehr beobachtet werden muß, da es in den teut-<lb/>
&#x017F;chen rechten gegru&#x0364;ndet i&#x017F;t; &#x017F;intemal der Teut&#x017F;chen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III.</hi><hi rendition="#fr">Teil.</hi> D d d</fw><fw place="bottom" type="catch">erlauch-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[785/0809] und deſſen gattungen. des gebuͤrenden richters die beſtaͤtigung genennet worden, Strubens rechtliche bedenken im 1ten th. ſ. 136 ſ. 138 fg., Mich. Gottfr. Wernher de reſignatione iudiciali fundorum mere allod. in vlti- mis voluntatibus ceſſante, Wittenb. 1760, 4t, med. 2, 3 fgg. med. 10 fg. Diſen teutſchen brauch hat der Papſt fuͤr genem gehalten, und der Raymund hat ihn in die decretalien bei der lehre von der be- ſtaͤtigung (confirmation) eingeſchaltet. 5) Die vorbeugung der uͤppigen verſchwendung, und dem groſſen aufwand bei leichen, hochzeiten, kindtau- fen, ſchmaͤuſen, kleidertrachten ꝛc. Verſchidene ausfluͤſſe der oberſten gewalt hat der von Leyſer im ſpecim. 6766 bemerket, welchem beigefuͤget werden kan: der Joh. Ernſt Philippi de iuribus eminentis quod maieſtati competit, Halle 1727, 4t, des Joh. Frid. Horns dominium ſupereminens Witt. 1658; darwider hat der Wilh. Leiſer eine abhandel. de proprietate rerum eb. 1658 ausge- hen laſſen, welcher der Horn in ſeiner ſchrift: po- lit. pars architecton. de ciuitate lib. II cap. 4 begeg- net hat, und mit des Wilh. Leiſers ſtreitſchrift pro imperio contra dominium eminens zu Wittenberg 1676, 4t, zuſammen gedrucket worden iſt, Herm. Conring de dominio eminente, Helmſt. 1677. Von dem rechte des oberen auf das vermoͤgen der untertanen im falle der gemeinen nohtdurft iſt (§ 2087 n. 12 des 1ten th.) und bei dem von Engel- brecht obſ. 80 ſ. 462 gehandelt worden. § 1820 Die privatguͤter ſind entweder ſtamm-erbguͤ- ter, oder nicht. Stamm-guͤter finden ſich faſt bei allen hohen, und nideren adelichen; welche nicht veraͤuſſert werden duͤrfen. Welches um ſo mehr beobachtet werden muß, da es in den teut- ſchen rechten gegruͤndet iſt; ſintemal der Teutſchen erlauch- von den ſtam̃- guͤtern, dem erbe, und ei- gen, auch ewi- gen. III. Teil. D d d

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/809
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 785. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/809>, abgerufen am 21.11.2024.