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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, XLI haubtstück,
s. 311; mithin ist der wise-wachs als ein auge in
obacht zu halten, Joh. Gottl. von Eckhart ex-
perimental-oeconomie,
s. 126, § 1; angesehen
derjenige, welcher vilen, und guten wise-wachs
hat, viles vih zu halten vermag, und wo viles
vih unterhalten werden kan, mag das ackerland
durch den dünger vil einträglicher gemachet wer-
den; mithin stehen vile körner zu erzihen; woraus
dann viles gelt in den beutel fället, Leopold am
a. o.

§ 1715
von den nuzun-
gen der wisen.

Die wisen sind bald hen-bald grummet-wisen
(§ 1713). Auf den sogenannten heu-wisen wird
das graß nur einmal gemähet; mithin sind sie ein-
hauigt, und stehen von Walpurgis biß in den ju-
lius in der hägung; nachher aber dürfen sie be-
triben werden, von Justi im Iten th. der stats-
wietschaft s 525, § 566; dahingegen werden die
grummet-wisen bis auf Michaelis mit der hute
verschonet; einige sind 2, andere 3 mal, und zwar
zum heu, und grummet mähigt.

§ 1716
ob das grum-
metmachen ei-
nem wider sei-
nen willen ent-
zogen werden
könne?

Die frage war, ob der gemeinde A. durch ei-
ne allgemeine landes-verordnung ire wohlherge-
brachte gerechtigkeit der herbstweide durch abazung
des grummets auf der wisen-flur B, wider iren
willen entzogen werden könne? Hirbei ist erst eine
vorfrage zu untersuchen: ob der vorteil des dor-
fes A. denjenigen, welchen die eigentümer der ge-
gend B durch das grummet-machen zihen, über-
wige, oder nicht? Dise vorfrage ist durch 3 der
haus- und landwirtschaft kundige unparteiische hir-
zu vereidete personen ins licht zu sezen, davon die
landes, regirung einen, die gemeinde A. den an-

dern,

II buch, XLI haubtſtuͤck,
ſ. 311; mithin iſt der wiſe-wachs als ein auge in
obacht zu halten, Joh. Gottl. von Eckhart ex-
perimental-oeconomie,
ſ. 126, § 1; angeſehen
derjenige, welcher vilen, und guten wiſe-wachs
hat, viles vih zu halten vermag, und wo viles
vih unterhalten werden kan, mag das ackerland
durch den duͤnger vil eintraͤglicher gemachet wer-
den; mithin ſtehen vile koͤrner zu erzihen; woraus
dann viles gelt in den beutel faͤllet, Leopold am
a. o.

§ 1715
von den nuzun-
gen der wiſen.

Die wiſen ſind bald hen-bald grummet-wiſen
(§ 1713). Auf den ſogenannten heu-wiſen wird
das graß nur einmal gemaͤhet; mithin ſind ſie ein-
hauigt, und ſtehen von Walpurgis biß in den ju-
lius in der haͤgung; nachher aber duͤrfen ſie be-
triben werden, von Juſti im Iten th. der ſtats-
wietſchaft ſ 525, § 566; dahingegen werden die
grummet-wiſen bis auf Michaelis mit der hute
verſchonet; einige ſind 2, andere 3 mal, und zwar
zum heu, und grummet maͤhigt.

§ 1716
ob das grum-
metmachen ei-
nem wider ſei-
nen willen ent-
zogen werden
koͤnne?

Die frage war, ob der gemeinde A. durch ei-
ne allgemeine landes-verordnung ire wohlherge-
brachte gerechtigkeit der herbſtweide durch abazung
des grummets auf der wiſen-flur B, wider iren
willen entzogen werden koͤnne? Hirbei iſt erſt eine
vorfrage zu unterſuchen: ob der vorteil des dor-
fes A. denjenigen, welchen die eigentuͤmer der ge-
gend B durch das grummet-machen zihen, uͤber-
wige, oder nicht? Diſe vorfrage iſt durch 3 der
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zu vereidete perſonen ins licht zu ſezen, davon die
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[744/0768] II buch, XLI haubtſtuͤck, ſ. 311; mithin iſt der wiſe-wachs als ein auge in obacht zu halten, Joh. Gottl. von Eckhart ex- perimental-oeconomie, ſ. 126, § 1; angeſehen derjenige, welcher vilen, und guten wiſe-wachs hat, viles vih zu halten vermag, und wo viles vih unterhalten werden kan, mag das ackerland durch den duͤnger vil eintraͤglicher gemachet wer- den; mithin ſtehen vile koͤrner zu erzihen; woraus dann viles gelt in den beutel faͤllet, Leopold am a. o. § 1715 Die wiſen ſind bald hen-bald grummet-wiſen (§ 1713). Auf den ſogenannten heu-wiſen wird das graß nur einmal gemaͤhet; mithin ſind ſie ein- hauigt, und ſtehen von Walpurgis biß in den ju- lius in der haͤgung; nachher aber duͤrfen ſie be- triben werden, von Juſti im Iten th. der ſtats- wietſchaft ſ 525, § 566; dahingegen werden die grummet-wiſen bis auf Michaelis mit der hute verſchonet; einige ſind 2, andere 3 mal, und zwar zum heu, und grummet maͤhigt. § 1716 Die frage war, ob der gemeinde A. durch ei- ne allgemeine landes-verordnung ire wohlherge- brachte gerechtigkeit der herbſtweide durch abazung des grummets auf der wiſen-flur B, wider iren willen entzogen werden koͤnne? Hirbei iſt erſt eine vorfrage zu unterſuchen: ob der vorteil des dor- fes A. denjenigen, welchen die eigentuͤmer der ge- gend B durch das grummet-machen zihen, uͤber- wige, oder nicht? Diſe vorfrage iſt durch 3 der haus- und landwirtſchaft kundige unparteiiſche hir- zu vereidete perſonen ins licht zu ſezen, davon die landes, regirung einen, die gemeinde A. den an- dern,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 744. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/768>, abgerufen am 21.11.2024.