sundheit gebracht habe, Neumann am a. o. s. 203. Woraus sich allso das unheil, welches durch den gebrauch der glätte, und des bleizuckers bei den wei- nen gestiftet wird, leicht begreiffen lässet.
§ 1474.
Jn den jaren 1694, 1695, und 1696 äussertebeispile von weinverfäl- schungen. sich in Schwaben dergleichen weinverfälschung, welche den Wirtenbergischen leibarzt: dr. Gocke- lius, veranlassete, folgendes in den druck zu geben: curieuse beschreibung des a. 1694, 1695, und 1696 durch das silberglätt versüsseten sauren weines, und der daraus entstandenen neuen weinkrankheiten, Ulm 1697; er hat auch in seinen consiliis, obser- uat. et cur. med. decade IIII, obs. 3 davon weitere nachricht gegeben; dr. Behrensde constitutione rei medicae handelte ebenfalls von disem übel. Jm jare 1705 erregete ein kifer, und faßbinder aus der schwäbischen Reichsstadt Eslingen, Hanß Ja- cob Ehrem, neuen lärm. Denn er zog im herzog- tume Wirtenberg herum, und lehrete die leute ums gelt, den sauren wein süß zu machen. Man nam ihn aber bei dem kopfe, machete ihm den proceß, und liß ihn zu Stuttgart mit dem schwerte vom le- ben zum tode bringen, Ferdin. Christoph Harp- precht im vol. IIII resp. 75 s. 236 -- 266. Der raht, und leibarzt: Rosinus Lentilius, nebst an- dern mussten die verfälscheten weine probiren. Sie gingen nach Dr. Gockels fürschrift, und namen das oleum vitrioli rectificatissimum, nebst dem oleo itid. tartar. per deliquium spirit. sulph.; richteten aber nichts aus. Darauf verfil der leibarzt Dr. Schmid auf die sympatetische tinte
calc. viu. j. auripigm. ß. subtiliter @isata et inuicem mixta, immitte CCtac
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vom weine, bire, brantew., broih. ꝛc.
ſundheit gebracht habe, Neumann am a. o. ſ. 203. Woraus ſich allſo das unheil, welches durch den gebrauch der glaͤtte, und des bleizuckers bei den wei- nen geſtiftet wird, leicht begreiffen laͤſſet.
§ 1474.
Jn den jaren 1694, 1695, und 1696 aͤuſſertebeiſpile von weinverfaͤl- ſchungen. ſich in Schwaben dergleichen weinverfaͤlſchung, welche den Wirtenbergiſchen leibarzt: dr. Gocke- lius, veranlaſſete, folgendes in den druck zu geben: curieuſe beſchreibung des a. 1694, 1695, und 1696 durch das ſilberglaͤtt verſuͤſſeten ſauren weines, und der daraus entſtandenen neuen weinkrankheiten, Ulm 1697; er hat auch in ſeinen conſiliis, obſer- uat. et cur. med. decade IIII, obſ. 3 davon weitere nachricht gegeben; dr. Behrensde conſtitutione rei medicae handelte ebenfalls von diſem uͤbel. Jm jare 1705 erregete ein kifer, und faßbinder aus der ſchwaͤbiſchen Reichsſtadt Eslingen, Hanß Ja- cob Ehrem, neuen laͤrm. Denn er zog im herzog- tume Wirtenberg herum, und lehrete die leute ums gelt, den ſauren wein ſuͤß zu machen. Man nam ihn aber bei dem kopfe, machete ihm den proceß, und liß ihn zu Stuttgart mit dem ſchwerte vom le- ben zum tode bringen, Ferdin. Chriſtoph Harp- precht im vol. IIII reſp. 75 ſ. 236 — 266. Der raht, und leibarzt: Roſinus Lentilius, nebſt an- dern muſſten die verfaͤlſcheten weine probiren. Sie gingen nach Dr. Gockels fuͤrſchrift, und namen das oleum vitrioli rectificatiſſimum, nebſt dem oleo itid. tartar. per deliquium ſpirit. ſulph.; richteten aber nichts aus. Darauf verfil der leibarzt Dr. Schmid auf die ſympatetiſche tinte
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vom weine, bire, brantew., broih. ꝛc.
ſundheit gebracht habe, Neumann am a. o. ſ. 203.
Woraus ſich allſo das unheil, welches durch den
gebrauch der glaͤtte, und des bleizuckers bei den wei-
nen geſtiftet wird, leicht begreiffen laͤſſet.
§ 1474.
Jn den jaren 1694, 1695, und 1696 aͤuſſerte
ſich in Schwaben dergleichen weinverfaͤlſchung,
welche den Wirtenbergiſchen leibarzt: dr. Gocke-
lius, veranlaſſete, folgendes in den druck zu geben:
curieuſe beſchreibung des a. 1694, 1695, und 1696
durch das ſilberglaͤtt verſuͤſſeten ſauren weines, und
der daraus entſtandenen neuen weinkrankheiten,
Ulm 1697; er hat auch in ſeinen conſiliis, obſer-
uat. et cur. med. decade IIII, obſ. 3 davon weitere
nachricht gegeben; dr. Behrens de conſtitutione
rei medicae handelte ebenfalls von diſem uͤbel.
Jm jare 1705 erregete ein kifer, und faßbinder aus
der ſchwaͤbiſchen Reichsſtadt Eslingen, Hanß Ja-
cob Ehrem, neuen laͤrm. Denn er zog im herzog-
tume Wirtenberg herum, und lehrete die leute ums
gelt, den ſauren wein ſuͤß zu machen. Man nam
ihn aber bei dem kopfe, machete ihm den proceß,
und liß ihn zu Stuttgart mit dem ſchwerte vom le-
ben zum tode bringen, Ferdin. Chriſtoph Harp-
precht im vol. IIII reſp. 75 ſ. 236 — 266. Der
raht, und leibarzt: Roſinus Lentilius, nebſt an-
dern muſſten die verfaͤlſcheten weine probiren. Sie
gingen nach Dr. Gockels fuͤrſchrift, und namen
das oleum vitrioli rectificatiſſimum, nebſt dem oleo
itid. tartar. per deliquium ſpirit. ſulph.; richteten aber
nichts aus. Darauf verfil der leibarzt Dr.
Schmid auf die ſympatetiſche tinte
beiſpile von
weinverfaͤl-
ſchungen.
℞ calc. viu. ℥j.
auripigm. ℥ß.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/737>, abgerufen am 21.12.2024.
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