um die stadt machen wollen, wie auch wegen der häuser am ufer: der leinpfad genannt, auf dem markte, oder sonst in öffentlichen orten, welche wider desselben, und seiner vorfaren erlaubniß ge- bauet worden, gehabt hätten. Der Kaiser wurde dabei zum obmanne erwälet, und liß sich daher von den fürsten einen rahtschlag geben. Hir schribe man den Cölnern vor: dem erzbischoffe 2 mark zu geben, damit er, samt dem burggrafen, zu den nüz- lichen festungswerken seine genemhaltung erteile, Freiherr von Senkenberg in der vorrede zum 4ten th. der sammlung ungedruckter, und rarer schriften, § XII, und s. 230 fgg.
Zweites haubtstück von den körperlichen, auch unkörperlichen sachen überhaubt. § 1064
Die alte Teutsche hatten den unterschid zwi-von den unkör- perlichen sa- chen. schen den körperlichen, auch unkörperlichen dingen nicht formaliter; wohl aber materiali- ter; in betracht sie rechte, und gerechtigkeiten hat- ten. Allein die quasi-possession war inen, dem na- men nach, unbekannt. Der besiz erstreckete sich bei inen sowohl auf körperliche sachen, als auch ge- rechtsamen. Jm concepte der kammergerichtsord- nung th. II tit. 22 § 4 kömmt die quasi possession vor, welche eine wanbesizung in den urkunden ge- nennet wird, Haltaus sp. 2018, die Hofmanni- sche teutsche Reichspraxis im 2ten bande s. 255 § 1456.
Drittes
T t 2
II b. II h. von den koͤrp. auch unkoͤrp. ꝛc.
um die ſtadt machen wollen, wie auch wegen der haͤuſer am ufer: der leinpfad genannt, auf dem markte, oder ſonſt in oͤffentlichen orten, welche wider deſſelben, und ſeiner vorfaren erlaubniß ge- bauet worden, gehabt haͤtten. Der Kaiſer wurde dabei zum obmanne erwaͤlet, und liß ſich daher von den fuͤrſten einen rahtſchlag geben. Hir ſchribe man den Coͤlnern vor: dem erzbiſchoffe 2 mark zu geben, damit er, ſamt dem burggrafen, zu den nuͤz- lichen feſtungswerken ſeine genemhaltung erteile, Freiherr von Senkenberg in der vorrede zum 4ten th. der ſammlung ungedruckter, und rarer ſchriften, § XII, und ſ. 230 fgg.
Zweites haubtſtuͤck von den koͤrperlichen, auch unkoͤrperlichen ſachen uͤberhaubt. § 1064
Die alte Teutſche hatten den unterſchid zwi-von den unkoͤr- perlichen ſa- chen. ſchen den koͤrperlichen, auch unkoͤrperlichen dingen nicht formaliter; wohl aber materiali- ter; in betracht ſie rechte, und gerechtigkeiten hat- ten. Allein die quaſi-poſſeſſion war inen, dem na- men nach, unbekannt. Der beſiz erſtreckete ſich bei inen ſowohl auf koͤrperliche ſachen, als auch ge- rechtſamen. Jm concepte der kammergerichtsord- nung th. II tit. 22 § 4 koͤmmt die quaſi poſſeſſion vor, welche eine wanbeſizung in den urkunden ge- nennet wird, Haltaus ſp. 2018, die Hofmanni- ſche teutſche Reichspraxis im 2ten bande ſ. 255 § 1456.
Drittes
T t 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0683"n="659"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> b. <hirendition="#aq">II</hi> h. von den koͤrp. auch unkoͤrp. ꝛc.</hi></fw><lb/>
um die ſtadt machen wollen, wie auch wegen der<lb/>
haͤuſer am ufer: der leinpfad genannt, auf dem<lb/>
markte, oder ſonſt in oͤffentlichen orten, welche<lb/>
wider deſſelben, und ſeiner vorfaren erlaubniß ge-<lb/>
bauet worden, gehabt haͤtten. Der Kaiſer wurde<lb/>
dabei zum obmanne erwaͤlet, und liß ſich daher von<lb/>
den fuͤrſten einen rahtſchlag geben. Hir ſchribe<lb/>
man den Coͤlnern vor: dem erzbiſchoffe 2 mark zu<lb/>
geben, damit er, ſamt dem burggrafen, zu den nuͤz-<lb/>
lichen feſtungswerken ſeine genemhaltung erteile,<lb/>
Freiherr <hirendition="#fr">von Senkenberg</hi> in der vorrede zum 4ten<lb/>
th. der ſammlung ungedruckter, und rarer ſchriften,<lb/>
§ <hirendition="#aq">XII,</hi> und ſ. 230 fgg.</p></div></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Zweites haubtſtuͤck<lb/>
von<lb/>
den koͤrperlichen, auch unkoͤrperlichen<lb/>ſachen uͤberhaubt.</hi><lb/>
§ 1064</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie alte Teutſche hatten den unterſchid zwi-<noteplace="right">von den unkoͤr-<lb/>
perlichen ſa-<lb/>
chen.</note><lb/>ſchen den koͤrperlichen, auch unkoͤrperlichen<lb/>
dingen nicht formaliter; wohl aber materiali-<lb/>
ter; in betracht ſie rechte, und gerechtigkeiten hat-<lb/>
ten. Allein die quaſi-poſſeſſion war inen, dem na-<lb/>
men nach, unbekannt. Der beſiz erſtreckete ſich<lb/>
bei inen ſowohl auf koͤrperliche ſachen, als auch ge-<lb/>
rechtſamen. Jm concepte der kammergerichtsord-<lb/>
nung th. <hirendition="#aq">II</hi> tit. 22 § 4 koͤmmt die quaſi poſſeſſion<lb/>
vor, welche eine wanbeſizung in den urkunden ge-<lb/>
nennet wird, <hirendition="#fr">Haltaus</hi>ſp. 2018, die <hirendition="#fr">Hofmanni-<lb/>ſche</hi> teutſche Reichspraxis im 2ten bande ſ. 255<lb/>
§ 1456.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">T t 2</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Drittes</hi></fw><lb/></body></text></TEI>
[659/0683]
II b. II h. von den koͤrp. auch unkoͤrp. ꝛc.
um die ſtadt machen wollen, wie auch wegen der
haͤuſer am ufer: der leinpfad genannt, auf dem
markte, oder ſonſt in oͤffentlichen orten, welche
wider deſſelben, und ſeiner vorfaren erlaubniß ge-
bauet worden, gehabt haͤtten. Der Kaiſer wurde
dabei zum obmanne erwaͤlet, und liß ſich daher von
den fuͤrſten einen rahtſchlag geben. Hir ſchribe
man den Coͤlnern vor: dem erzbiſchoffe 2 mark zu
geben, damit er, ſamt dem burggrafen, zu den nuͤz-
lichen feſtungswerken ſeine genemhaltung erteile,
Freiherr von Senkenberg in der vorrede zum 4ten
th. der ſammlung ungedruckter, und rarer ſchriften,
§ XII, und ſ. 230 fgg.
Zweites haubtſtuͤck
von
den koͤrperlichen, auch unkoͤrperlichen
ſachen uͤberhaubt.
§ 1064
Die alte Teutſche hatten den unterſchid zwi-
ſchen den koͤrperlichen, auch unkoͤrperlichen
dingen nicht formaliter; wohl aber materiali-
ter; in betracht ſie rechte, und gerechtigkeiten hat-
ten. Allein die quaſi-poſſeſſion war inen, dem na-
men nach, unbekannt. Der beſiz erſtreckete ſich
bei inen ſowohl auf koͤrperliche ſachen, als auch ge-
rechtſamen. Jm concepte der kammergerichtsord-
nung th. II tit. 22 § 4 koͤmmt die quaſi poſſeſſion
vor, welche eine wanbeſizung in den urkunden ge-
nennet wird, Haltaus ſp. 2018, die Hofmanni-
ſche teutſche Reichspraxis im 2ten bande ſ. 255
§ 1456.
von den unkoͤr-
perlichen ſa-
chen.
Drittes
T t 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/683>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.