posthäuser etc, in Hessen erstrecket ist, Hofmanns entwurf von polizei-anstalten s. 139, § 78, des herzog Augusts zu Braunschweig, renovireter burg- und haus-fride vom 10ten april 1645, Joh. Heinr. Boetticherde rebus sanctis, Helmst. 1685, und Jena 1752, 4t, s. 43 fg., § 51 fg., s. 50, § 58, Heinrichstädtische statuten s. 104 fgg., das von Moserische hofrecht th. II, s. 795 fgg., Phil. Jacob Bechtoldde crimine fractae pacis domest. Straßb. 1721. Von dem hausfriden in Cassel kan der Kuchenbecker in anal. Hass. coll. IIII, s. 263 nachgesehen werden. Derselbe wird auch jeweilen die hausfreiheit genennet, repertorium iu- ris priuati, th. IIII, s. 1832 fg.
§ 1048
Die kirchen sind von jeher befridet gewesen,von den kir- chen, kirchhö- fen wie sie bei den Evangeli- schen betrachtet werden. und die Evangelische betrachten sie nicht als heili- ge, sondern als öffentliche gebäude, welche, wie die kirchhöfe, öffentliche orte sind; mithin für un- verlezlich gehalten werden. Die vergehungen, schlägereien etc, in den kirchen, welche auch kir- chen-brüche genennet werden, gehören sowohl für die weltliche, als auch die geistliche obrigkeiten, der strafe halber; wie darüber zwischen dem bi- schoffe zu Augsburg, und der Reichsstadt Augs- burg vormals gestritten worden sei, bemerket das Moserische statsrecht des f. hochstiftes Augsburg, Leipz. 1740 fol., cap. VI, s. 14. Jm Osnabrü- ckischen haben die gogräfen die gerichtbarkeit über die kirchhöfe, Kreß in der erläuterung des archi- diaconat-wesens etc, in den beilagen s. 145; sihe auch die von Cramerischen Wezl. nebenstunden im 36ten th. s. 134 fg. Von den auf kirchhöfen ehedem gehaltenen gerichten, jarmärkten, auch unternemungen anderer aussergerichtlichen hande-
lungen
S s 4
von den einteilungen der ſachen.
poſthaͤuſer ꝛc, in Heſſen erſtrecket iſt, Hofmanns entwurf von polizei-anſtalten ſ. 139, § 78, des herzog Auguſts zu Braunſchweig, renovireter burg- und haus-fride vom 10ten april 1645, Joh. Heinr. Boetticherde rebus ſanctis, Helmſt. 1685, und Jena 1752, 4t, ſ. 43 fg., § 51 fg., ſ. 50, § 58, Heinrichſtaͤdtiſche ſtatuten ſ. 104 fgg., das von Moſeriſche hofrecht th. II, ſ. 795 fgg., Phil. Jacob Bechtoldde crimine fractae pacis domeſt. Straßb. 1721. Von dem hausfriden in Caſſel kan der Kuchenbecker in anal. Haſſ. coll. IIII, ſ. 263 nachgeſehen werden. Derſelbe wird auch jeweilen die hausfreiheit genennet, repertorium iu- ris priuati, th. IIII, ſ. 1832 fg.
§ 1048
Die kirchen ſind von jeher befridet geweſen,von den kir- chen, kirchhoͤ- fen wie ſie bei den Evangeli- ſchen betꝛachtet werden. und die Evangeliſche betrachten ſie nicht als heili- ge, ſondern als oͤffentliche gebaͤude, welche, wie die kirchhoͤfe, oͤffentliche orte ſind; mithin fuͤr un- verlezlich gehalten werden. Die vergehungen, ſchlaͤgereien ꝛc, in den kirchen, welche auch kir- chen-bruͤche genennet werden, gehoͤren ſowohl fuͤr die weltliche, als auch die geiſtliche obrigkeiten, der ſtrafe halber; wie daruͤber zwiſchen dem bi- ſchoffe zu Augsburg, und der Reichsſtadt Augs- burg vormals geſtritten worden ſei, bemerket das Moſeriſche ſtatsrecht des f. hochſtiftes Augsburg, Leipz. 1740 fol., cap. VI, ſ. 14. Jm Osnabruͤ- ckiſchen haben die gograͤfen die gerichtbarkeit uͤber die kirchhoͤfe, Kreß in der erlaͤuterung des archi- diaconat-weſens ꝛc, in den beilagen ſ. 145; ſihe auch die von Crameriſchen Wezl. nebenſtunden im 36ten th. ſ. 134 fg. Von den auf kirchhoͤfen ehedem gehaltenen gerichten, jarmaͤrkten, auch unternemungen anderer auſſergerichtlichen hande-
lungen
S s 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0671"n="647"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den einteilungen der ſachen.</hi></fw><lb/>
poſthaͤuſer ꝛc, in Heſſen erſtrecket iſt, <hirendition="#fr">Hofmanns</hi><lb/>
entwurf von polizei-anſtalten ſ. 139, § 78, des<lb/>
herzog Auguſts zu Braunſchweig, renovireter<lb/>
burg- und haus-fride vom 10ten april 1645, <hirendition="#fr">Joh.<lb/>
Heinr. Boetticher</hi><hirendition="#aq">de rebus ſanctis,</hi> Helmſt. 1685,<lb/>
und Jena 1752, 4t, ſ. 43 fg., § 51 fg., ſ. 50,<lb/>
§ 58, Heinrichſtaͤdtiſche ſtatuten ſ. 104 fgg., das<lb/><hirendition="#fr">von Moſeriſche</hi> hofrecht th. <hirendition="#aq">II,</hi>ſ. 795 fgg., <hirendition="#fr">Phil.<lb/>
Jacob Bechtold</hi><hirendition="#aq">de crimine fractae pacis domeſt.</hi><lb/>
Straßb. 1721. Von dem hausfriden in Caſſel<lb/>
kan der <hirendition="#fr">Kuchenbecker</hi> in <hirendition="#aq">anal. Haſſ. coll. IIII,</hi><lb/>ſ. 263 nachgeſehen werden. Derſelbe wird auch<lb/>
jeweilen die hausfreiheit genennet, <hirendition="#aq">repertorium iu-<lb/>
ris priuati,</hi> th. <hirendition="#aq">IIII,</hi>ſ. 1832 fg.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 1048</head><lb/><p>Die kirchen ſind von jeher befridet geweſen,<noteplace="right">von den kir-<lb/>
chen, kirchhoͤ-<lb/>
fen wie ſie bei<lb/>
den Evangeli-<lb/>ſchen betꝛachtet<lb/>
werden.</note><lb/>
und die Evangeliſche betrachten ſie nicht als heili-<lb/>
ge, ſondern als oͤffentliche gebaͤude, welche, wie<lb/>
die kirchhoͤfe, oͤffentliche orte ſind; mithin fuͤr un-<lb/>
verlezlich gehalten werden. Die vergehungen,<lb/>ſchlaͤgereien ꝛc, in den kirchen, welche auch kir-<lb/>
chen-bruͤche genennet werden, gehoͤren ſowohl fuͤr<lb/>
die weltliche, als auch die geiſtliche obrigkeiten,<lb/>
der ſtrafe halber; wie daruͤber zwiſchen dem bi-<lb/>ſchoffe zu Augsburg, und der Reichsſtadt Augs-<lb/>
burg vormals geſtritten worden ſei, bemerket das<lb/><hirendition="#fr">Moſeriſche</hi>ſtatsrecht des f. hochſtiftes Augsburg,<lb/>
Leipz. 1740 fol., <hirendition="#aq">cap. VI,</hi>ſ. 14. Jm Osnabruͤ-<lb/>
ckiſchen haben die gograͤfen die gerichtbarkeit uͤber<lb/>
die kirchhoͤfe, <hirendition="#fr">Kreß</hi> in der erlaͤuterung des archi-<lb/>
diaconat-weſens ꝛc, in den beilagen ſ. 145; ſihe<lb/>
auch die <hirendition="#fr">von Crameriſchen</hi> Wezl. nebenſtunden<lb/>
im 36ten th. ſ. 134 fg. Von den auf kirchhoͤfen<lb/>
ehedem gehaltenen gerichten, jarmaͤrkten, auch<lb/>
unternemungen anderer auſſergerichtlichen hande-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">S s 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">lungen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[647/0671]
von den einteilungen der ſachen.
poſthaͤuſer ꝛc, in Heſſen erſtrecket iſt, Hofmanns
entwurf von polizei-anſtalten ſ. 139, § 78, des
herzog Auguſts zu Braunſchweig, renovireter
burg- und haus-fride vom 10ten april 1645, Joh.
Heinr. Boetticher de rebus ſanctis, Helmſt. 1685,
und Jena 1752, 4t, ſ. 43 fg., § 51 fg., ſ. 50,
§ 58, Heinrichſtaͤdtiſche ſtatuten ſ. 104 fgg., das
von Moſeriſche hofrecht th. II, ſ. 795 fgg., Phil.
Jacob Bechtold de crimine fractae pacis domeſt.
Straßb. 1721. Von dem hausfriden in Caſſel
kan der Kuchenbecker in anal. Haſſ. coll. IIII,
ſ. 263 nachgeſehen werden. Derſelbe wird auch
jeweilen die hausfreiheit genennet, repertorium iu-
ris priuati, th. IIII, ſ. 1832 fg.
§ 1048
Die kirchen ſind von jeher befridet geweſen,
und die Evangeliſche betrachten ſie nicht als heili-
ge, ſondern als oͤffentliche gebaͤude, welche, wie
die kirchhoͤfe, oͤffentliche orte ſind; mithin fuͤr un-
verlezlich gehalten werden. Die vergehungen,
ſchlaͤgereien ꝛc, in den kirchen, welche auch kir-
chen-bruͤche genennet werden, gehoͤren ſowohl fuͤr
die weltliche, als auch die geiſtliche obrigkeiten,
der ſtrafe halber; wie daruͤber zwiſchen dem bi-
ſchoffe zu Augsburg, und der Reichsſtadt Augs-
burg vormals geſtritten worden ſei, bemerket das
Moſeriſche ſtatsrecht des f. hochſtiftes Augsburg,
Leipz. 1740 fol., cap. VI, ſ. 14. Jm Osnabruͤ-
ckiſchen haben die gograͤfen die gerichtbarkeit uͤber
die kirchhoͤfe, Kreß in der erlaͤuterung des archi-
diaconat-weſens ꝛc, in den beilagen ſ. 145; ſihe
auch die von Crameriſchen Wezl. nebenſtunden
im 36ten th. ſ. 134 fg. Von den auf kirchhoͤfen
ehedem gehaltenen gerichten, jarmaͤrkten, auch
unternemungen anderer auſſergerichtlichen hande-
lungen
von den kir-
chen, kirchhoͤ-
fen wie ſie bei
den Evangeli-
ſchen betꝛachtet
werden.
S s 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/671>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.