und R. hofrahte für volljärig geachtet, one daß sie solches erweisen dürsen. Sihe im übrigen den Diet. Herm. Kemmerichde maiori principum aetate 1734, den Carl Fridr. Gerstlacherde ma- iori statuum imperii aetate etc 1755, 4t, den Joh. Mich. Dahmde maiori person. ill. aetate Mainz 1757, Christian Hanaccde pubertate Sax. Witt. 1738.
§ 978
Die befugniß eine person männlichen, odervon der ertei- lung der voll- järigkeit. weiblichen geschlechtes in einem state für volljärig zu erklären, welche dem alter nach, und von natur der- gleichen nicht ist, stehet einem regenten, und ober- herrn zu. Dises recht übet er entweder unmittel- bar aus, und erteilet die volljärigkeit selbst; oder er lässet solches, vermöge einer vergünstigung, auch vermöge des herkommens, Gottfr. Dan. Hof- mann am a. o. s. 23 fg., durch andere ausüben, wie man aus dem Wirtenbergischen landr. th. II tit. 27, aus dem Fränkischen landr. th. II tit 25, von Stralsund etc wissen will; allein im Wirten- bergischen ist die erteilung der verwaltung der gü- ter bei den stadträhten, vermöge eines rescriptes vom 5ten jul. 1732 abgeschaffet worden, Hofmann s. 24 (e), Gerstlacher am a. o. lib. I § 106 s. 196; wiwohl auch ein merklicher unterschid ist: wenn der regent, oder landesherr die volljärigkeit erteilet, und wenn ein minderjäriger vom stadt- rahte in einer landstadt, als von seiner obrigkeit, die verwaltung seiner güter erhält, Hofmann s. 24. Gedachte erteilung der volljärigkeit geschihet entwe- der ausdrücklich, oder stillschweigend, durch verge- bung einer bedinung an einen minderjärigen etc, von Neumann am a. o. s. 357 § 560. Wenn allso einer bei seinem landesherrn um die verleihung der
voll-
III.Teil. P p
u. obervorm., auch krigiſchen vorm.
und R. hofrahte fuͤr volljaͤrig geachtet, one daß ſie ſolches erweiſen duͤrſen. Sihe im uͤbrigen den Diet. Herm. Kemmerichde maiori principum aetate 1734, den Carl Fridr. Gerſtlacherde ma- iori ſtatuum imperii aetate etc 1755, 4t, den Joh. Mich. Dahmde maiori perſon. ill. aetate Mainz 1757, Chriſtian Hanaccde pubertate Sax. Witt. 1738.
§ 978
Die befugniß eine perſon maͤnnlichen, odervon der ertei- lung der voll- jaͤrigkeit. weiblichen geſchlechtes in einem ſtate fuͤr volljaͤrig zu erklaͤren, welche dem alter nach, und von natur der- gleichen nicht iſt, ſtehet einem regenten, und ober- herrn zu. Diſes recht uͤbet er entweder unmittel- bar aus, und erteilet die volljaͤrigkeit ſelbſt; oder er laͤſſet ſolches, vermoͤge einer verguͤnſtigung, auch vermoͤge des herkommens, Gottfr. Dan. Hof- mann am a. o. ſ. 23 fg., durch andere ausuͤben, wie man aus dem Wirtenbergiſchen landr. th. II tit. 27, aus dem Fraͤnkiſchen landr. th. II tit 25, von Stralſund ꝛc wiſſen will; allein im Wirten- bergiſchen iſt die erteilung der verwaltung der guͤ- ter bei den ſtadtraͤhten, vermoͤge eines reſcriptes vom 5ten jul. 1732 abgeſchaffet worden, Hofmann ſ. 24 (e), Gerſtlacher am a. o. lib. I § 106 ſ. 196; wiwohl auch ein merklicher unterſchid iſt: wenn der regent, oder landesherr die volljaͤrigkeit erteilet, und wenn ein minderjaͤriger vom ſtadt- rahte in einer landſtadt, als von ſeiner obrigkeit, die verwaltung ſeiner guͤter erhaͤlt, Hofmann ſ. 24. Gedachte erteilung der volljaͤrigkeit geſchihet entwe- der ausdruͤcklich, oder ſtillſchweigend, durch verge- bung einer bedinung an einen minderjaͤrigen ꝛc, von Neumann am a. o. ſ. 357 § 560. Wenn allſo einer bei ſeinem landesherrn um die verleihung der
voll-
III.Teil. P p
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0617"n="593"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">u. obervorm., auch krigiſchen vorm.</hi></fw><lb/>
und R. hofrahte fuͤr volljaͤrig geachtet, one daß ſie<lb/>ſolches erweiſen duͤrſen. Sihe im uͤbrigen den<lb/><hirendition="#fr">Diet. Herm. Kemmerich</hi><hirendition="#aq">de maiori principum<lb/>
aetate</hi> 1734, den <hirendition="#fr">Carl Fridr. Gerſtlacher</hi><hirendition="#aq">de ma-<lb/>
iori ſtatuum imperii aetate etc</hi> 1755, 4t, den <hirendition="#fr">Joh.<lb/>
Mich. Dahm</hi><hirendition="#aq">de maiori perſon. ill. aetate</hi> Mainz<lb/>
1757, <hirendition="#fr">Chriſtian Hanacc</hi><hirendition="#aq">de pubertate Sax.</hi><lb/>
Witt. 1738.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 978</head><lb/><p>Die befugniß eine perſon maͤnnlichen, oder<noteplace="right">von der ertei-<lb/>
lung der voll-<lb/>
jaͤrigkeit.</note><lb/>
weiblichen geſchlechtes in einem ſtate fuͤr volljaͤrig zu<lb/>
erklaͤren, welche dem alter nach, und von natur der-<lb/>
gleichen nicht iſt, ſtehet einem regenten, und ober-<lb/>
herrn zu. Diſes recht uͤbet er entweder unmittel-<lb/>
bar aus, und erteilet die volljaͤrigkeit ſelbſt; oder<lb/>
er laͤſſet ſolches, vermoͤge einer verguͤnſtigung, auch<lb/>
vermoͤge des herkommens, <hirendition="#fr">Gottfr. Dan. Hof-<lb/>
mann</hi> am a. o. ſ. 23 fg., durch andere ausuͤben,<lb/>
wie man aus dem Wirtenbergiſchen landr. th. <hirendition="#aq">II</hi><lb/>
tit. 27, aus dem Fraͤnkiſchen landr. th. <hirendition="#aq">II</hi> tit 25,<lb/>
von Stralſund ꝛc wiſſen will; allein im Wirten-<lb/>
bergiſchen iſt die erteilung der verwaltung der guͤ-<lb/>
ter bei den ſtadtraͤhten, vermoͤge eines reſcriptes vom<lb/>
5ten jul. 1732 abgeſchaffet worden, <hirendition="#fr">Hofmann</hi><lb/>ſ. 24 (<hirendition="#aq">e</hi>), <hirendition="#fr">Gerſtlacher</hi> am a. o. <hirendition="#aq">lib. I</hi> § 106 ſ.<lb/>
196; wiwohl auch ein merklicher unterſchid iſt:<lb/>
wenn der regent, oder landesherr die volljaͤrigkeit<lb/>
erteilet, und wenn ein minderjaͤriger vom ſtadt-<lb/>
rahte in einer landſtadt, als von ſeiner obrigkeit,<lb/>
die verwaltung ſeiner guͤter erhaͤlt, <hirendition="#fr">Hofmann</hi>ſ. 24.<lb/>
Gedachte erteilung der volljaͤrigkeit geſchihet entwe-<lb/>
der ausdruͤcklich, oder ſtillſchweigend, durch verge-<lb/>
bung einer bedinung an einen minderjaͤrigen ꝛc, <hirendition="#fr">von<lb/>
Neumann</hi> am a. o. ſ. 357 § 560. Wenn allſo<lb/>
einer bei ſeinem landesherrn um die verleihung der<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">III.</hi><hirendition="#fr">Teil.</hi> P p</fw><fwplace="bottom"type="catch">voll-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[593/0617]
u. obervorm., auch krigiſchen vorm.
und R. hofrahte fuͤr volljaͤrig geachtet, one daß ſie
ſolches erweiſen duͤrſen. Sihe im uͤbrigen den
Diet. Herm. Kemmerich de maiori principum
aetate 1734, den Carl Fridr. Gerſtlacher de ma-
iori ſtatuum imperii aetate etc 1755, 4t, den Joh.
Mich. Dahm de maiori perſon. ill. aetate Mainz
1757, Chriſtian Hanacc de pubertate Sax.
Witt. 1738.
§ 978
Die befugniß eine perſon maͤnnlichen, oder
weiblichen geſchlechtes in einem ſtate fuͤr volljaͤrig zu
erklaͤren, welche dem alter nach, und von natur der-
gleichen nicht iſt, ſtehet einem regenten, und ober-
herrn zu. Diſes recht uͤbet er entweder unmittel-
bar aus, und erteilet die volljaͤrigkeit ſelbſt; oder
er laͤſſet ſolches, vermoͤge einer verguͤnſtigung, auch
vermoͤge des herkommens, Gottfr. Dan. Hof-
mann am a. o. ſ. 23 fg., durch andere ausuͤben,
wie man aus dem Wirtenbergiſchen landr. th. II
tit. 27, aus dem Fraͤnkiſchen landr. th. II tit 25,
von Stralſund ꝛc wiſſen will; allein im Wirten-
bergiſchen iſt die erteilung der verwaltung der guͤ-
ter bei den ſtadtraͤhten, vermoͤge eines reſcriptes vom
5ten jul. 1732 abgeſchaffet worden, Hofmann
ſ. 24 (e), Gerſtlacher am a. o. lib. I § 106 ſ.
196; wiwohl auch ein merklicher unterſchid iſt:
wenn der regent, oder landesherr die volljaͤrigkeit
erteilet, und wenn ein minderjaͤriger vom ſtadt-
rahte in einer landſtadt, als von ſeiner obrigkeit,
die verwaltung ſeiner guͤter erhaͤlt, Hofmann ſ. 24.
Gedachte erteilung der volljaͤrigkeit geſchihet entwe-
der ausdruͤcklich, oder ſtillſchweigend, durch verge-
bung einer bedinung an einen minderjaͤrigen ꝛc, von
Neumann am a. o. ſ. 357 § 560. Wenn allſo
einer bei ſeinem landesherrn um die verleihung der
voll-
von der ertei-
lung der voll-
jaͤrigkeit.
III. Teil. P p
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/617>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.