Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

LXII h. von den herren-zehenten.
nachrichter mit handschuh versehen, wenn man über
das blut richtet. Von dem zu marktzeiten fallen-
den ungelte gehöret 1/4 dem bischöflich-constanzi-
schen obervogte, das übrige an den landvogt, Mo-
ser
im statsrechte des f. hochstiftes Costanz etc. cap.
VI § 45 s. 92 n. 11.

Zwei und sechzigstes haubtstück
von den herren-zehenten.

§ 476

Zu den bäuerlichen abgaben rechnet man glei-woher der her-
ren-zehente
entsprossen ist?

chermassen den herren-zehenten von den früch-
ten, auch jungen vihe etc (§ 461 des 1ten th., und
§ 458 des 3ten th.). Auf dem grunde, und boden
haftet das grundherren-gelt, der wort-zinß, die
erdhüre, der erdschaz, die orbete, der pflugzinß, od-
zinß, das toftgelt, Dreyer im 3ten th. der samm-
lung vermischeter abhandel. s. 1403 fgg; imglei-
chen der königs- oder der herren-zehente, Schoett-
gen
und Kreyssig im spicileg. diplom. Sax. sup. P.
IIII
s. 187, Struben im 5ten th. der nebenstun-
den s. 205 fgg. Schon der (§ 423) angezogene
Tacitus meldet: welchergestalt seinem herrn der
bauer auch früchte, und vih zu lifern pflichtig ge-
wesen sey. Daraus ist der weltliche herren-zehnte
nachher ersprossen, welcher als ein pacht betrachtet
wird, der als ein zinß, oder eine bürde auf dem
grundstücke haftet, und für den gebrauch abgege-
ben wird, besage des 1ten nachtrages am IIten th.
s. 1126 fg., Schwarz in der pommerischen lehn-
histori, th. II s. 263, **, s. 265 (**), s. 275 (**).
Der königs-zehnte zu Quedlinburg wird in einer
urkunde vom jare 1422 bemerket, welcher 52 mark
betrug, Kettners diplom. Quedl. s. 574, auch der

honig-

LXII h. von den herren-zehenten.
nachrichter mit handſchuh verſehen, wenn man uͤber
das blut richtet. Von dem zu marktzeiten fallen-
den ungelte gehoͤret ¼ dem biſchoͤflich-conſtanzi-
ſchen obervogte, das uͤbrige an den landvogt, Mo-
ſer
im ſtatsrechte des f. hochſtiftes Coſtanz ꝛc. cap.
VI § 45 ſ. 92 n. 11.

Zwei und ſechzigſtes haubtſtuͤck
von den herren-zehenten.

§ 476

Zu den baͤuerlichen abgaben rechnet man glei-woher der her-
ren-zehente
entſproſſen iſt?

chermaſſen den herren-zehenten von den fruͤch-
ten, auch jungen vihe ꝛc (§ 461 des 1ten th., und
§ 458 des 3ten th.). Auf dem grunde, und boden
haftet das grundherren-gelt, der wort-zinß, die
erdhuͤre, der erdſchaz, die orbete, der pflugzinß, od-
zinß, das toftgelt, Dreyer im 3ten th. der ſamm-
lung vermiſcheter abhandel. ſ. 1403 fgg; imglei-
chen der koͤnigs- oder der herren-zehente, Schoett-
gen
und Kreyſſig im ſpicileg. diplom. Sax. ſup. P.
IIII
ſ. 187, Struben im 5ten th. der nebenſtun-
den ſ. 205 fgg. Schon der (§ 423) angezogene
Tacitus meldet: welchergeſtalt ſeinem herrn der
bauer auch fruͤchte, und vih zu lifern pflichtig ge-
weſen ſey. Daraus iſt der weltliche herren-zehnte
nachher erſproſſen, welcher als ein pacht betrachtet
wird, der als ein zinß, oder eine buͤrde auf dem
grundſtuͤcke haftet, und fuͤr den gebrauch abgege-
ben wird, beſage des 1ten nachtrages am IIten th.
ſ. 1126 fg., Schwarz in der pommeriſchen lehn-
hiſtori, th. II ſ. 263, **, ſ. 265 (**), ſ. 275 (**).
Der koͤnigs-zehnte zu Quedlinburg wird in einer
urkunde vom jare 1422 bemerket, welcher 52 mark
betrug, Kettners diplom. Quedl. ſ. 574, auch der

honig-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0407" n="383"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXII</hi> h. von den herren-zehenten.</hi></fw><lb/>
nachrichter mit hand&#x017F;chuh ver&#x017F;ehen, wenn man u&#x0364;ber<lb/>
das blut richtet. Von dem zu marktzeiten fallen-<lb/>
den ungelte geho&#x0364;ret ¼ dem bi&#x017F;cho&#x0364;flich-con&#x017F;tanzi-<lb/>
&#x017F;chen obervogte, das u&#x0364;brige an den landvogt, <hi rendition="#fr">Mo-<lb/>
&#x017F;er</hi> im &#x017F;tatsrechte des f. hoch&#x017F;tiftes Co&#x017F;tanz &#xA75B;c. cap.<lb/><hi rendition="#aq">VI</hi> § 45 &#x017F;. 92 n. 11.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Zwei und &#x017F;echzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den herren-zehenten.</hi><lb/>
§ 476</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">Z</hi>u den ba&#x0364;uerlichen abgaben rechnet man glei-<note place="right">woher der her-<lb/>
ren-zehente<lb/>
ent&#x017F;pro&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t?</note><lb/>
cherma&#x017F;&#x017F;en den herren-zehenten von den fru&#x0364;ch-<lb/>
ten, auch jungen vihe &#xA75B;c (§ 461 des 1ten th., und<lb/>
§ 458 des 3ten th.). Auf dem grunde, und boden<lb/>
haftet das grundherren-gelt, der wort-zinß, die<lb/>
erdhu&#x0364;re, der erd&#x017F;chaz, die orbete, der pflugzinß, od-<lb/>
zinß, das toftgelt, <hi rendition="#fr">Dreyer</hi> im 3ten th. der &#x017F;amm-<lb/>
lung vermi&#x017F;cheter abhandel. &#x017F;. 1403 fgg; imglei-<lb/>
chen der ko&#x0364;nigs- oder der herren-zehente, <hi rendition="#fr">Schoett-<lb/>
gen</hi> und <hi rendition="#fr">Krey&#x017F;&#x017F;ig</hi> im <hi rendition="#aq">&#x017F;picileg. diplom. Sax. &#x017F;up. P.<lb/>
IIII</hi> &#x017F;. 187, <hi rendition="#fr">Struben</hi> im 5ten th. der neben&#x017F;tun-<lb/>
den &#x017F;. 205 fgg. Schon der (§ 423) angezogene<lb/><hi rendition="#fr">Tacitus</hi> meldet: welcherge&#x017F;talt &#x017F;einem herrn der<lb/>
bauer auch fru&#x0364;chte, und vih zu lifern pflichtig ge-<lb/>
we&#x017F;en &#x017F;ey. Daraus i&#x017F;t der weltliche herren-zehnte<lb/>
nachher er&#x017F;pro&#x017F;&#x017F;en, welcher als ein pacht betrachtet<lb/>
wird, der als ein zinß, oder eine bu&#x0364;rde auf dem<lb/>
grund&#x017F;tu&#x0364;cke haftet, und fu&#x0364;r den gebrauch abgege-<lb/>
ben wird, be&#x017F;age des 1ten nachtrages am <hi rendition="#aq">II</hi>ten th.<lb/>
&#x017F;. 1126 fg., <hi rendition="#fr">Schwarz</hi> in der pommeri&#x017F;chen lehn-<lb/>
hi&#x017F;tori, th. <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;. 263, **, &#x017F;. 265 (**), &#x017F;. 275 (**).<lb/>
Der ko&#x0364;nigs-zehnte zu Quedlinburg wird in einer<lb/>
urkunde vom jare 1422 bemerket, welcher 52 mark<lb/>
betrug, <hi rendition="#fr">Kettners</hi> <hi rendition="#aq">diplom. Quedl.</hi> &#x017F;. 574, auch der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">honig-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[383/0407] LXII h. von den herren-zehenten. nachrichter mit handſchuh verſehen, wenn man uͤber das blut richtet. Von dem zu marktzeiten fallen- den ungelte gehoͤret ¼ dem biſchoͤflich-conſtanzi- ſchen obervogte, das uͤbrige an den landvogt, Mo- ſer im ſtatsrechte des f. hochſtiftes Coſtanz ꝛc. cap. VI § 45 ſ. 92 n. 11. Zwei und ſechzigſtes haubtſtuͤck von den herren-zehenten. § 476 Zu den baͤuerlichen abgaben rechnet man glei- chermaſſen den herren-zehenten von den fruͤch- ten, auch jungen vihe ꝛc (§ 461 des 1ten th., und § 458 des 3ten th.). Auf dem grunde, und boden haftet das grundherren-gelt, der wort-zinß, die erdhuͤre, der erdſchaz, die orbete, der pflugzinß, od- zinß, das toftgelt, Dreyer im 3ten th. der ſamm- lung vermiſcheter abhandel. ſ. 1403 fgg; imglei- chen der koͤnigs- oder der herren-zehente, Schoett- gen und Kreyſſig im ſpicileg. diplom. Sax. ſup. P. IIII ſ. 187, Struben im 5ten th. der nebenſtun- den ſ. 205 fgg. Schon der (§ 423) angezogene Tacitus meldet: welchergeſtalt ſeinem herrn der bauer auch fruͤchte, und vih zu lifern pflichtig ge- weſen ſey. Daraus iſt der weltliche herren-zehnte nachher erſproſſen, welcher als ein pacht betrachtet wird, der als ein zinß, oder eine buͤrde auf dem grundſtuͤcke haftet, und fuͤr den gebrauch abgege- ben wird, beſage des 1ten nachtrages am IIten th. ſ. 1126 fg., Schwarz in der pommeriſchen lehn- hiſtori, th. II ſ. 263, **, ſ. 265 (**), ſ. 275 (**). Der koͤnigs-zehnte zu Quedlinburg wird in einer urkunde vom jare 1422 bemerket, welcher 52 mark betrug, Kettners diplom. Quedl. ſ. 574, auch der honig- woher der her- ren-zehente entſproſſen iſt?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/407
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/407>, abgerufen am 30.12.2024.