muß solches am gewönlichen orte öffentlich, nicht heimlich, bei nacht, geschehen, von Leyser im specim. 674, med. 3 -- 5, s. 955 fgg., vol. X, noch dürffen die stimmen durch das herumgehen in den häusern gesammlet werden, von Leyser im specim. 675, med. 3.
§ 457
von den rech- ten der land- stände bei dem steuer-wesen.
Die art, und weise: das nötige an steuern, oder schuldige aufzubringen, gebüret den land- ständen, wo dergleichen sind; folglich gibet dises inen ein recht, MeviusP. III, decis. 216, n. 1, Joh. Fridr. Pfeffinger im vitriar. ill. vol. III, s. 1503. Der landesherr hat in absicht auf die steuern, ordentlicher weise keine freie hände; son- dern das herkommen, und die landes-verfassung dinen zur alleinigen maasregel, Gottl. Sam. Treuersmonstrum superiorit. territ. arbitrar. § 16, s. 40, Jena 1739, 4t, Andr. Gailllib. II, obs. 52, n. 18, Ludolph Hugode statu region. Germ. cap. 4. § 29, s. 176; bevorab, da die landes- hoheit in allen landen nicht einerlei ist; sondern nach dem herkommen geachtet werden muß, von Ludolfobs. 39, s. 91 -- 95. Das eigenwillige fürstenrecht ist den teutschen landen entgegen, und darin nicht einzufüren, wie der Treuer über des Wilh. Freiherrn von Schröder absolutes für- stenrecht, Wolfenb. 1719, 8v, unwidertreiblich dargetan hat. Der Dr. Schoepffer, als Meck- lenburgischer geheimter raht, kam daher blind, als er die landeshoheit auf den willkür des lan- desherrn sezete; nicht weniger warf der kanzler Brenneisen um, als er seinen fürsten in Ostfrieß- lande mit disem statswagen faren wollte; sondern es heisset: der regent hat seine gerechtsamen, und das volk stüzet sich billig auf seine hergebrachten
rechte,
LX h. von den fuͤrgeſezten der doͤrfer,
muß ſolches am gewoͤnlichen orte oͤffentlich, nicht heimlich, bei nacht, geſchehen, von Leyſer im ſpecim. 674, med. 3 — 5, ſ. 955 fgg., vol. X, noch duͤrffen die ſtimmen durch das herumgehen in den haͤuſern geſammlet werden, von Leyſer im ſpecim. 675, med. 3.
§ 457
von den rech- ten der land- ſtaͤnde bei dem ſteuer-weſen.
Die art, und weiſe: das noͤtige an ſteuern, oder ſchuldige aufzubringen, gebuͤret den land- ſtaͤnden, wo dergleichen ſind; folglich gibet diſes inen ein recht, MeviusP. III, deciſ. 216, n. 1, Joh. Fridr. Pfeffinger im vitriar. ill. vol. III, ſ. 1503. Der landesherr hat in abſicht auf die ſteuern, ordentlicher weiſe keine freie haͤnde; ſon- dern das herkommen, und die landes-verfaſſung dinen zur alleinigen maasregel, Gottl. Sam. Treuersmonſtrum ſuperiorit. territ. arbitrar. § 16, ſ. 40, Jena 1739, 4t, Andr. Gailllib. II, obſ. 52, n. 18, Ludolph Hugode ſtatu region. Germ. cap. 4. § 29, ſ. 176; bevorab, da die landes- hoheit in allen landen nicht einerlei iſt; ſondern nach dem herkommen geachtet werden muß, von Ludolfobſ. 39, ſ. 91 — 95. Das eigenwillige fuͤrſtenrecht iſt den teutſchen landen entgegen, und darin nicht einzufuͤren, wie der Treuer uͤber des Wilh. Freiherrn von Schroͤder abſolutes fuͤr- ſtenrecht, Wolfenb. 1719, 8v, unwidertreiblich dargetan hat. Der Dr. Schoepffer, als Meck- lenburgiſcher geheimter raht, kam daher blind, als er die landeshoheit auf den willkuͤr des lan- desherrn ſezete; nicht weniger warf der kanzler Brenneiſen um, als er ſeinen fuͤrſten in Oſtfrieß- lande mit diſem ſtatswagen faren wollte; ſondern es heiſſet: der regent hat ſeine gerechtſamen, und das volk ſtuͤzet ſich billig auf ſeine hergebrachten
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LX h. von den fuͤrgeſezten der doͤrfer,
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heimlich, bei nacht, geſchehen, von Leyſer im
ſpecim. 674, med. 3 — 5, ſ. 955 fgg., vol. X,
noch duͤrffen die ſtimmen durch das herumgehen
in den haͤuſern geſammlet werden, von Leyſer im
ſpecim. 675, med. 3.
§ 457
Die art, und weiſe: das noͤtige an ſteuern,
oder ſchuldige aufzubringen, gebuͤret den land-
ſtaͤnden, wo dergleichen ſind; folglich gibet diſes
inen ein recht, Mevius P. III, deciſ. 216, n. 1,
Joh. Fridr. Pfeffinger im vitriar. ill. vol. III,
ſ. 1503. Der landesherr hat in abſicht auf die
ſteuern, ordentlicher weiſe keine freie haͤnde; ſon-
dern das herkommen, und die landes-verfaſſung
dinen zur alleinigen maasregel, Gottl. Sam.
Treuers monſtrum ſuperiorit. territ. arbitrar. § 16,
ſ. 40, Jena 1739, 4t, Andr. Gaill lib. II, obſ.
52, n. 18, Ludolph Hugo de ſtatu region. Germ.
cap. 4. § 29, ſ. 176; bevorab, da die landes-
hoheit in allen landen nicht einerlei iſt; ſondern
nach dem herkommen geachtet werden muß, von
Ludolf obſ. 39, ſ. 91 — 95. Das eigenwillige
fuͤrſtenrecht iſt den teutſchen landen entgegen, und
darin nicht einzufuͤren, wie der Treuer uͤber des
Wilh. Freiherrn von Schroͤder abſolutes fuͤr-
ſtenrecht, Wolfenb. 1719, 8v, unwidertreiblich
dargetan hat. Der Dr. Schoepffer, als Meck-
lenburgiſcher geheimter raht, kam daher blind,
als er die landeshoheit auf den willkuͤr des lan-
desherrn ſezete; nicht weniger warf der kanzler
Brenneiſen um, als er ſeinen fuͤrſten in Oſtfrieß-
lande mit diſem ſtatswagen faren wollte; ſondern
es heiſſet: der regent hat ſeine gerechtſamen, und
das volk ſtuͤzet ſich billig auf ſeine hergebrachten
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/392>, abgerufen am 21.12.2024.
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