Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

und den frondinsten.
den äckern, sondern nach den tagen, und dinsten
bei den furen; desonders wenn sie weit gehen; hir-
bei sind alle andere beschwerungen; imgleichen,
was der knecht mit haben muß, in betrachtung zu
zihen; sonst ist der bauer so schlimm, und rümet sich
wohl: daß er izt kaum so vil gelt gebe, als er sonst
seinem knecht in den kober, und in die tasche mit
gegeben habe. Die handfröner, cassaten etc, weil
sie keine äcker haben, sind gering anzuschlagen.
Die dinste können auch nicht aller orten über-
ein angeschlagen werden; in betracht das gespann
an manchen orten kostbarer, als an andern ist. Von
Hohen-Solms sihe die von Cramerischen wezl.
nebenstunden im 5 ten th. s. 66 fg., s. 77. Jn den
fürstl. hessen-casselischen landen hat eine verord-
nung vom jare 1705 die landesherrschaftlichen kri-
ges-bau-fur-gelter, und deren repartition bestim-
met; nachher wurden die dinste in natur begeret;
allein vermöge eines ausschreibens vom 8ten junii
1733, wurden dise furen in gelt wider verwandelt;
mithin sollten die so genannte militair-baufur-gelter
wider, wie zuvor, erleget werden.

§ 410

Besage der isenburgischen fron-ordnung vomvom anfange
und ende der
dinste.

jare 1677 § 17 sollen die dinste sommerszeit um
halb sechs, winterszeit um halb acht, im frülinge,
und herbste im mittel diser zeiten angefangen, und
im sommer des abends um 6 uhr, im winter aber
um 3 uhr geendiget werden. Jn den hessen-casse-
lischen landen geschehen sie in den 6 früjars- und
sommer-monaten von 5 uhr des morgens bis abends
6 uhr. Sihe im übrigen den von Leyser im
specim. 417 med. 4. Jm Jsenburg-Büdingi-
schen muß das geschirr nach der morgenzal gehal-
ten werden; folglich sind die spanndinste nach dem

ertrage
Y 4

und den frondinſten.
den aͤckern, ſondern nach den tagen, und dinſten
bei den furen; deſonders wenn ſie weit gehen; hir-
bei ſind alle andere beſchwerungen; imgleichen,
was der knecht mit haben muß, in betrachtung zu
zihen; ſonſt iſt der bauer ſo ſchlimm, und ruͤmet ſich
wohl: daß er izt kaum ſo vil gelt gebe, als er ſonſt
ſeinem knecht in den kober, und in die taſche mit
gegeben habe. Die handfroͤner, caſſaten ꝛc, weil
ſie keine aͤcker haben, ſind gering anzuſchlagen.
Die dinſte koͤnnen auch nicht aller orten uͤber-
ein angeſchlagen werden; in betracht das geſpann
an manchen orten koſtbarer, als an andern iſt. Von
Hohen-Solms ſihe die von Crameriſchen wezl.
nebenſtunden im 5 ten th. ſ. 66 fg., ſ. 77. Jn den
fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen landen hat eine verord-
nung vom jare 1705 die landesherrſchaftlichen kri-
ges-bau-fur-gelter, und deren repartition beſtim-
met; nachher wurden die dinſte in natur begeret;
allein vermoͤge eines ausſchreibens vom 8ten junii
1733, wurden diſe furen in gelt wider verwandelt;
mithin ſollten die ſo genannte militair-baufur-gelter
wider, wie zuvor, erleget werden.

§ 410

Beſage der iſenburgiſchen fron-ordnung vomvom anfange
und ende der
dinſte.

jare 1677 § 17 ſollen die dinſte ſommerszeit um
halb ſechs, winterszeit um halb acht, im fruͤlinge,
und herbſte im mittel diſer zeiten angefangen, und
im ſommer des abends um 6 uhr, im winter aber
um 3 uhr geendiget werden. Jn den heſſen-caſſe-
liſchen landen geſchehen ſie in den 6 fruͤjars- und
ſommer-monaten von 5 uhr des morgens bis abends
6 uhr. Sihe im uͤbrigen den von Leyſer im
ſpecim. 417 med. 4. Jm Jſenburg-Buͤdingi-
ſchen muß das geſchirr nach der morgenzal gehal-
ten werden; folglich ſind die ſpanndinſte nach dem

ertrage
Y 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0367" n="343"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und den frondin&#x017F;ten.</hi></fw><lb/>
den a&#x0364;ckern, &#x017F;ondern nach den tagen, und din&#x017F;ten<lb/>
bei den furen; de&#x017F;onders wenn &#x017F;ie weit gehen; hir-<lb/>
bei &#x017F;ind alle andere be&#x017F;chwerungen; imgleichen,<lb/>
was der knecht mit haben muß, in betrachtung zu<lb/>
zihen; &#x017F;on&#x017F;t i&#x017F;t der bauer &#x017F;o &#x017F;chlimm, und ru&#x0364;met &#x017F;ich<lb/>
wohl: daß er izt kaum &#x017F;o vil gelt gebe, als er &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
&#x017F;einem knecht in den kober, und in die ta&#x017F;che mit<lb/>
gegeben habe. Die handfro&#x0364;ner, ca&#x017F;&#x017F;aten &#xA75B;c, weil<lb/>
&#x017F;ie keine a&#x0364;cker haben, &#x017F;ind gering anzu&#x017F;chlagen.<lb/>
Die din&#x017F;te ko&#x0364;nnen auch nicht aller orten u&#x0364;ber-<lb/>
ein ange&#x017F;chlagen werden; in betracht das ge&#x017F;pann<lb/>
an manchen orten ko&#x017F;tbarer, als an andern i&#x017F;t. Von<lb/>
Hohen-Solms &#x017F;ihe die <hi rendition="#fr">von Crameri&#x017F;chen</hi> wezl.<lb/>
neben&#x017F;tunden im 5 ten th. &#x017F;. 66 fg., &#x017F;. 77. Jn den<lb/>
fu&#x0364;r&#x017F;tl. he&#x017F;&#x017F;en-ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;chen landen hat eine verord-<lb/>
nung vom jare 1705 die landesherr&#x017F;chaftlichen kri-<lb/>
ges-bau-fur-gelter, und deren repartition be&#x017F;tim-<lb/>
met; nachher wurden die din&#x017F;te in natur begeret;<lb/>
allein vermo&#x0364;ge eines aus&#x017F;chreibens vom 8ten junii<lb/>
1733, wurden di&#x017F;e furen in gelt wider verwandelt;<lb/>
mithin &#x017F;ollten die &#x017F;o genannte militair-baufur-gelter<lb/>
wider, wie zuvor, erleget werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 410</head><lb/>
          <p>Be&#x017F;age der i&#x017F;enburgi&#x017F;chen fron-ordnung vom<note place="right">vom anfange<lb/>
und ende der<lb/>
din&#x017F;te.</note><lb/>
jare 1677 § 17 &#x017F;ollen die din&#x017F;te &#x017F;ommerszeit um<lb/>
halb &#x017F;echs, winterszeit um halb acht, im fru&#x0364;linge,<lb/>
und herb&#x017F;te im mittel di&#x017F;er zeiten angefangen, und<lb/>
im &#x017F;ommer des abends um 6 uhr, im winter aber<lb/>
um 3 uhr geendiget werden. Jn den he&#x017F;&#x017F;en-ca&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
li&#x017F;chen landen ge&#x017F;chehen &#x017F;ie in den 6 fru&#x0364;jars- und<lb/>
&#x017F;ommer-monaten von 5 uhr des morgens bis abends<lb/>
6 uhr. Sihe im u&#x0364;brigen den <hi rendition="#fr">von Ley&#x017F;er</hi> im<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;pecim. 417 med.</hi> 4. Jm J&#x017F;enburg-Bu&#x0364;dingi-<lb/>
&#x017F;chen muß das ge&#x017F;chirr nach der morgenzal gehal-<lb/>
ten werden; folglich &#x017F;ind die &#x017F;panndin&#x017F;te nach dem<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ertrage</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[343/0367] und den frondinſten. den aͤckern, ſondern nach den tagen, und dinſten bei den furen; deſonders wenn ſie weit gehen; hir- bei ſind alle andere beſchwerungen; imgleichen, was der knecht mit haben muß, in betrachtung zu zihen; ſonſt iſt der bauer ſo ſchlimm, und ruͤmet ſich wohl: daß er izt kaum ſo vil gelt gebe, als er ſonſt ſeinem knecht in den kober, und in die taſche mit gegeben habe. Die handfroͤner, caſſaten ꝛc, weil ſie keine aͤcker haben, ſind gering anzuſchlagen. Die dinſte koͤnnen auch nicht aller orten uͤber- ein angeſchlagen werden; in betracht das geſpann an manchen orten koſtbarer, als an andern iſt. Von Hohen-Solms ſihe die von Crameriſchen wezl. nebenſtunden im 5 ten th. ſ. 66 fg., ſ. 77. Jn den fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen landen hat eine verord- nung vom jare 1705 die landesherrſchaftlichen kri- ges-bau-fur-gelter, und deren repartition beſtim- met; nachher wurden die dinſte in natur begeret; allein vermoͤge eines ausſchreibens vom 8ten junii 1733, wurden diſe furen in gelt wider verwandelt; mithin ſollten die ſo genannte militair-baufur-gelter wider, wie zuvor, erleget werden. § 410 Beſage der iſenburgiſchen fron-ordnung vom jare 1677 § 17 ſollen die dinſte ſommerszeit um halb ſechs, winterszeit um halb acht, im fruͤlinge, und herbſte im mittel diſer zeiten angefangen, und im ſommer des abends um 6 uhr, im winter aber um 3 uhr geendiget werden. Jn den heſſen-caſſe- liſchen landen geſchehen ſie in den 6 fruͤjars- und ſommer-monaten von 5 uhr des morgens bis abends 6 uhr. Sihe im uͤbrigen den von Leyſer im ſpecim. 417 med. 4. Jm Jſenburg-Buͤdingi- ſchen muß das geſchirr nach der morgenzal gehal- ten werden; folglich ſind die ſpanndinſte nach dem ertrage vom anfange und ende der dinſte. Y 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/367
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/367>, abgerufen am 21.11.2024.