Siben und virzigstes Haubtstück von den städten, und deren benennungen, auch derselben gemarkungen. § 305
was unmittel- bare, mittelba- re, schrift- und ambtsässige rc städte bedeu- ten?
Die städte sind mancherlei (§ 305, § 306 des Iten th.). Die landsässige sind entweder 1) schrift- und kanzellei- oder ambtsässige. Beide heissen in der Kurmark unmittelbare; 2) gerichts- herren-städte, worüber ein praelat, oder adelicher die gerichtbarkeit hat, welche in der mark mittel- bare genennet werden. Vom range der städte in der alten Mark Brandenburg handelt Beckmann in der histor. beschreibung der Kur und Mark Brandenburg Iten bande, s. 295 fg. Von der beschaffenheit der städte in Schwedisch-Pommern sihe des von Engelbrechtobs. 72, s. 370 fg., und den Schwarz in der pommerischen etc lehnhistori, th. II, s. 158 fg., s. 238 fgg., s. 264; 3) sigelmäs- sige, oder nicht. Jene haben ihr gemeines stadt- sigel; dise aber nicht. Schweinsberg hat kein stadtsigel; wohl aber Marburg, Kirchhain etc, Joh. Martin Gosselde eo quod iustum est circa sigilla vniuersitatum, Giessen 1719, 4t, und Leipz. 1750.
§ 306
von dem weich- bilde, oder der gemarkung der städte.
Nach der versassung der nider-sächsischen städte, besonders die lübischen rechtens sind, z. e. Pommerische, in Mecklenburg etc, ist bekannt: daß eine jede stadt ire gewisse gemarkung habe, und was darin gelegen ist, nach der regel, ihr bald eigentümlich besize, bald zu lehn trage, Schwarz
am
XLVII haubtſtuͤck,
Siben und virzigſtes Haubtſtuͤck von den ſtaͤdten, und deren benennungen, auch derſelben gemarkungen. § 305
was unmittel- bare, mittelba- re, ſchrift- und ambtſaͤſſige ꝛc ſtaͤdte bedeu- ten?
Die ſtaͤdte ſind mancherlei (§ 305, § 306 des Iten th.). Die landſaͤſſige ſind entweder 1) ſchrift- und kanzellei- oder ambtſaͤſſige. Beide heiſſen in der Kurmark unmittelbare; 2) gerichts- herren-ſtaͤdte, woruͤber ein praelat, oder adelicher die gerichtbarkeit hat, welche in der mark mittel- bare genennet werden. Vom range der ſtaͤdte in der alten Mark Brandenburg handelt Beckmann in der hiſtor. beſchreibung der Kur und Mark Brandenburg Iten bande, ſ. 295 fg. Von der beſchaffenheit der ſtaͤdte in Schwediſch-Pommern ſihe des von Engelbrechtobſ. 72, ſ. 370 fg., und den Schwarz in der pommeriſchen ꝛc lehnhiſtori, th. II, ſ. 158 fg., ſ. 238 fgg., ſ. 264; 3) ſigelmaͤſ- ſige, oder nicht. Jene haben ihr gemeines ſtadt- ſigel; diſe aber nicht. Schweinsberg hat kein ſtadtſigel; wohl aber Marburg, Kirchhain ꝛc, Joh. Martin Goſſelde eo quod iuſtum eſt circa ſigilla vniuerſitatum, Gieſſen 1719, 4t, und Leipz. 1750.
§ 306
von dem weich- bilde, oder der gemarkung der ſtaͤdte.
Nach der verſaſſung der nider-ſaͤchſiſchen ſtaͤdte, beſonders die luͤbiſchen rechtens ſind, z. e. Pommeriſche, in Mecklenburg ꝛc, iſt bekannt: daß eine jede ſtadt ire gewiſſe gemarkung habe, und was darin gelegen iſt, nach der regel, ihr bald eigentuͤmlich beſize, bald zu lehn trage, Schwarz
am
<TEI><text><body><pbfacs="#f0286"n="262"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XLVII</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Siben und virzigſtes Haubtſtuͤck<lb/>
von<lb/>
den ſtaͤdten, und deren benennungen,<lb/>
auch derſelben gemarkungen.</hi><lb/>
§ 305</head><lb/><noteplace="left">was unmittel-<lb/>
bare, mittelba-<lb/>
re, ſchrift- und<lb/>
ambtſaͤſſige ꝛc<lb/>ſtaͤdte bedeu-<lb/>
ten?</note><p><hirendition="#in">D</hi>ie ſtaͤdte ſind mancherlei (§ 305, § 306 des<lb/><hirendition="#aq">I</hi>ten th.). Die landſaͤſſige ſind entweder<lb/>
1) ſchrift- und kanzellei- oder ambtſaͤſſige. Beide<lb/>
heiſſen in der Kurmark unmittelbare; 2) gerichts-<lb/>
herren-ſtaͤdte, woruͤber ein praelat, oder adelicher<lb/>
die gerichtbarkeit hat, welche in der mark mittel-<lb/>
bare genennet werden. Vom range der ſtaͤdte in<lb/>
der alten Mark Brandenburg handelt <hirendition="#fr">Beckmann</hi><lb/>
in der hiſtor. beſchreibung der Kur und Mark<lb/>
Brandenburg <hirendition="#aq">I</hi>ten bande, ſ. 295 fg. Von der<lb/>
beſchaffenheit der ſtaͤdte in Schwediſch-Pommern<lb/>ſihe des <hirendition="#fr">von Engelbrecht</hi><hirendition="#aq">obſ.</hi> 72, ſ. 370 fg., und<lb/>
den <hirendition="#fr">Schwarz</hi> in der pommeriſchen ꝛc lehnhiſtori,<lb/>
th. <hirendition="#aq">II,</hi>ſ. 158 fg., ſ. 238 fgg., ſ. 264; 3) ſigelmaͤſ-<lb/>ſige, oder nicht. Jene haben ihr gemeines ſtadt-<lb/>ſigel; diſe aber nicht. Schweinsberg hat kein<lb/>ſtadtſigel; wohl aber Marburg, Kirchhain ꝛc,<lb/><hirendition="#fr">Joh. Martin Goſſel</hi><hirendition="#aq">de eo quod iuſtum eſt circa<lb/>ſigilla vniuerſitatum,</hi> Gieſſen 1719, 4t, und<lb/>
Leipz. 1750.</p><lb/><divn="2"><head>§ 306</head><lb/><noteplace="left">von dem weich-<lb/>
bilde, oder der<lb/>
gemarkung der<lb/>ſtaͤdte.</note><p>Nach der verſaſſung der nider-ſaͤchſiſchen<lb/>ſtaͤdte, beſonders die luͤbiſchen rechtens ſind, z. e.<lb/>
Pommeriſche, in Mecklenburg ꝛc, iſt bekannt:<lb/>
daß eine jede ſtadt ire gewiſſe gemarkung habe,<lb/>
und was darin gelegen iſt, nach der regel, ihr bald<lb/>
eigentuͤmlich beſize, bald zu lehn trage, <hirendition="#fr">Schwarz</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch">am</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[262/0286]
XLVII haubtſtuͤck,
Siben und virzigſtes Haubtſtuͤck
von
den ſtaͤdten, und deren benennungen,
auch derſelben gemarkungen.
§ 305
Die ſtaͤdte ſind mancherlei (§ 305, § 306 des
Iten th.). Die landſaͤſſige ſind entweder
1) ſchrift- und kanzellei- oder ambtſaͤſſige. Beide
heiſſen in der Kurmark unmittelbare; 2) gerichts-
herren-ſtaͤdte, woruͤber ein praelat, oder adelicher
die gerichtbarkeit hat, welche in der mark mittel-
bare genennet werden. Vom range der ſtaͤdte in
der alten Mark Brandenburg handelt Beckmann
in der hiſtor. beſchreibung der Kur und Mark
Brandenburg Iten bande, ſ. 295 fg. Von der
beſchaffenheit der ſtaͤdte in Schwediſch-Pommern
ſihe des von Engelbrecht obſ. 72, ſ. 370 fg., und
den Schwarz in der pommeriſchen ꝛc lehnhiſtori,
th. II, ſ. 158 fg., ſ. 238 fgg., ſ. 264; 3) ſigelmaͤſ-
ſige, oder nicht. Jene haben ihr gemeines ſtadt-
ſigel; diſe aber nicht. Schweinsberg hat kein
ſtadtſigel; wohl aber Marburg, Kirchhain ꝛc,
Joh. Martin Goſſel de eo quod iuſtum eſt circa
ſigilla vniuerſitatum, Gieſſen 1719, 4t, und
Leipz. 1750.
§ 306
Nach der verſaſſung der nider-ſaͤchſiſchen
ſtaͤdte, beſonders die luͤbiſchen rechtens ſind, z. e.
Pommeriſche, in Mecklenburg ꝛc, iſt bekannt:
daß eine jede ſtadt ire gewiſſe gemarkung habe,
und was darin gelegen iſt, nach der regel, ihr bald
eigentuͤmlich beſize, bald zu lehn trage, Schwarz
am
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/286>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.