tet haben, und noch tun. Ausserdem leget man dem adel die freiheit bei: daß er nicht in der kirche; sondern in seiner behausung copuliret werde. Von Pommern sihe den Herm. Heinr. von Engel- brechtde iuribus ord. equest. in Pom. Sueth. et Rugia.
§ 177
vom trauer-ge- läute der ade- lichen.
Jn den fürstl. hessen-casselischen landen ist dises trauer-geläute der adelichen, vermöge einer verordnung vom 24ten jan. 1709, zwar zimlich beschränket worden; jedoch im landtags-abschide 1731 dasselbe für die von adel, welche entweder die blosse gerichtbarkeit, oder das kirchen-patro- natrecht haben, so lange als der leichnam über der erde stehet, wider zugestanden; darnebst die einstellung der music bei eines gerichts-herrn, oder patrons absterben auf ein virtel jar, bei seiner ehe- gattin, und kindes ableiben halb so lange verstat- tet worden. Der an den klocken hirbei zugefügete schaden soll vom adelichen aus seinem vermögen ersezet werden. Von dem Braunschweig-Wol- senbüttelischen adel, und dessen trauer-geläute, sihe den Lünig von der landsässigen ritterschaft, II, s. 160. Jm Holsteinischen ist dasselbe im jare 1637 beschränket worden, Lünig am a. o. II, s. 1046 fg. Jm herzogtume Sachsen-Altenburg hat dasselbe im jare 1687, 1731, und besonders den 6ten sept. 1742, und im Sachsen-Gothaischen den 4ten dec. 1719, seine weissung erhalten. Jm jare 1752, entspann sich ein rechtsstreit über das trauer-geläute zwischen dem gräflich oettingischen hause, und dem teutschen ritter-orden, da bei ge- legenheit des damals verstorbenen grafens, Herrn Craft Wilhelms zu Oettingen-Baldern, von sei- ten des oettingischen consistoriens in den teutschher-
rischen
XXX haubtſt. vom nideren,
tet haben, und noch tun. Auſſerdem leget man dem adel die freiheit bei: daß er nicht in der kirche; ſondern in ſeiner behauſung copuliret werde. Von Pommern ſihe den Herm. Heinr. von Engel- brechtde iuribus ord. equeſt. in Pom. Sueth. et Rugia.
§ 177
vom trauer-ge- laͤute der ade- lichen.
Jn den fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen landen iſt diſes trauer-gelaͤute der adelichen, vermoͤge einer verordnung vom 24ten jan. 1709, zwar zimlich beſchraͤnket worden; jedoch im landtags-abſchide 1731 daſſelbe fuͤr die von adel, welche entweder die bloſſe gerichtbarkeit, oder das kirchen-patro- natrecht haben, ſo lange als der leichnam uͤber der erde ſtehet, wider zugeſtanden; darnebſt die einſtellung der muſic bei eines gerichts-herrn, oder patrons abſterben auf ein virtel jar, bei ſeiner ehe- gattin, und kindes ableiben halb ſo lange verſtat- tet worden. Der an den klocken hirbei zugefuͤgete ſchaden ſoll vom adelichen aus ſeinem vermoͤgen erſezet werden. Von dem Braunſchweig-Wol- ſenbuͤtteliſchen adel, und deſſen trauer-gelaͤute, ſihe den Luͤnig von der landſaͤſſigen ritterſchaft, II, ſ. 160. Jm Holſteiniſchen iſt daſſelbe im jare 1637 beſchraͤnket worden, Luͤnig am a. o. II, ſ. 1046 fg. Jm herzogtume Sachſen-Altenburg hat daſſelbe im jare 1687, 1731, und beſonders den 6ten ſept. 1742, und im Sachſen-Gothaiſchen den 4ten dec. 1719, ſeine weiſſung erhalten. Jm jare 1752, entſpann ſich ein rechtsſtreit uͤber das trauer-gelaͤute zwiſchen dem graͤflich oettingiſchen hauſe, und dem teutſchen ritter-orden, da bei ge- legenheit des damals verſtorbenen grafens, Herrn Craft Wilhelms zu Oettingen-Baldern, von ſei- ten des oettingiſchen conſiſtoriens in den teutſchher-
riſchen
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XXX haubtſt. vom nideren,
tet haben, und noch tun. Auſſerdem leget man
dem adel die freiheit bei: daß er nicht in der kirche;
ſondern in ſeiner behauſung copuliret werde. Von
Pommern ſihe den Herm. Heinr. von Engel-
brecht de iuribus ord. equeſt. in Pom. Sueth. et
Rugia.
§ 177
Jn den fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen landen iſt
diſes trauer-gelaͤute der adelichen, vermoͤge einer
verordnung vom 24ten jan. 1709, zwar zimlich
beſchraͤnket worden; jedoch im landtags-abſchide
1731 daſſelbe fuͤr die von adel, welche entweder
die bloſſe gerichtbarkeit, oder das kirchen-patro-
natrecht haben, ſo lange als der leichnam uͤber
der erde ſtehet, wider zugeſtanden; darnebſt die
einſtellung der muſic bei eines gerichts-herrn, oder
patrons abſterben auf ein virtel jar, bei ſeiner ehe-
gattin, und kindes ableiben halb ſo lange verſtat-
tet worden. Der an den klocken hirbei zugefuͤgete
ſchaden ſoll vom adelichen aus ſeinem vermoͤgen
erſezet werden. Von dem Braunſchweig-Wol-
ſenbuͤtteliſchen adel, und deſſen trauer-gelaͤute, ſihe
den Luͤnig von der landſaͤſſigen ritterſchaft, II,
ſ. 160. Jm Holſteiniſchen iſt daſſelbe im jare
1637 beſchraͤnket worden, Luͤnig am a. o. II,
ſ. 1046 fg. Jm herzogtume Sachſen-Altenburg
hat daſſelbe im jare 1687, 1731, und beſonders
den 6ten ſept. 1742, und im Sachſen-Gothaiſchen
den 4ten dec. 1719, ſeine weiſſung erhalten. Jm
jare 1752, entſpann ſich ein rechtsſtreit uͤber das
trauer-gelaͤute zwiſchen dem graͤflich oettingiſchen
hauſe, und dem teutſchen ritter-orden, da bei ge-
legenheit des damals verſtorbenen grafens, Herrn
Craft Wilhelms zu Oettingen-Baldern, von ſei-
ten des oettingiſchen conſiſtoriens in den teutſchher-
riſchen
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/210>, abgerufen am 21.11.2024.
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