Vir und zwanzigstes haubtstück von den beisassen, hintersassen etc. § 127
Die untertanen, auch einwoner der städte, und dörfer sind mancherlei (§ 126). Man hat bürger in den ersten, und bauern, mitnachbaren in den dörfern (§ 110); es finden aber auch sich in selbigen solche personen, welche das bürger- und nachbarrecht nicht haben; mithin einwoner beisas- sen, schuzverwandten, mietleute, gadener etc heissen; dahin auch die Jtaliener gehören. Die beisassen geben nur ir beisaß- oder schuz-gelt, und haben an den rechten, auch vorteilen der bürger und gemein- den, ordentlicher weise, keinen anteil; stehen iedoch deshalber für fremde nicht zu achten; sondern wer- den wie einwoner betrachtet, Hertde subiect. ter- rit. § 7, Stryk im vsu mod. p. tit. ad municip. § 1 -- 9, Pet. Christ. Dietzde discrimine ciuium et incolarum praesertim in S. R. I. libera rep. Francof. ad Moenum, Gött. 1757. Jn Frankfurt am Maine können fremde, und beisassen keine ligen- den, und dafür geachteten güter besizen, noch an sich bringen, Frankfurtische beisassen-ordnung 1708, und 1735 erneuert (§ 3114 des 2ten th.), Orth im anh. zum 10ten th. s. 887 fg., und im 1ten th. der sammlung merkw. rechtshändel, s. 228, Frankf. 1763, 8v. Sie sind entweder vom stande, oder nicht. Solchemnach finden sich z. e. in Frank- furt am Maine, unter andern, kaiserliche rähte, als beisassen etc. Nach der regel sind die beisassen den stadt- auch ortes-rechten unterworfen, wo sie wo- nen, Riccius von stadtgesäzen etc im IIten buche, XIIten haubtstücke s. 453 fgg.; im falle sie keinen
befreie-
XXIV haubtſtuͤck
Vir und zwanzigſtes haubtſtuͤck von den beiſaſſen, hinterſaſſen ꝛc. § 127
Die untertanen, auch einwoner der ſtaͤdte, und doͤrfer ſind mancherlei (§ 126). Man hat buͤrger in den erſten, und bauern, mitnachbaren in den doͤrfern (§ 110); es finden aber auch ſich in ſelbigen ſolche perſonen, welche das buͤrger- und nachbarrecht nicht haben; mithin einwoner beiſaſ- ſen, ſchuzverwandten, mietleute, gadener ꝛc heiſſen; dahin auch die Jtaliener gehoͤren. Die beiſaſſen geben nur ir beiſaß- oder ſchuz-gelt, und haben an den rechten, auch vorteilen der buͤrger und gemein- den, ordentlicher weiſe, keinen anteil; ſtehen iedoch deshalber fuͤr fremde nicht zu achten; ſondern wer- den wie einwoner betrachtet, Hertde ſubiect. ter- rit. § 7, Stryk im vſu mod. π. tit. ad municip. § 1 — 9, Pet. Chriſt. Dietzde diſcrimine ciuium et incolarum praeſertim in S. R. I. libera rep. Francof. ad Moenum, Goͤtt. 1757. Jn Frankfurt am Maine koͤnnen fremde, und beiſaſſen keine ligen- den, und dafuͤr geachteten guͤter beſizen, noch an ſich bringen, Frankfurtiſche beiſaſſen-ordnung 1708, und 1735 erneuert (§ 3114 des 2ten th.), Orth im anh. zum 10ten th. ſ. 887 fg., und im 1ten th. der ſammlung merkw. rechtshaͤndel, ſ. 228, Frankf. 1763, 8v. Sie ſind entweder vom ſtande, oder nicht. Solchemnach finden ſich z. e. in Frank- furt am Maine, unter andern, kaiſerliche raͤhte, als beiſaſſen ꝛc. Nach der regel ſind die beiſaſſen den ſtadt- auch ortes-rechten unterworfen, wo ſie wo- nen, Riccius von ſtadtgeſaͤzen ꝛc im IIten buche, XIIten haubtſtuͤcke ſ. 453 fgg.; im falle ſie keinen
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XXIV haubtſtuͤck
Vir und zwanzigſtes haubtſtuͤck
von den beiſaſſen, hinterſaſſen ꝛc.
§ 127
Die untertanen, auch einwoner der ſtaͤdte, und
doͤrfer ſind mancherlei (§ 126). Man hat
buͤrger in den erſten, und bauern, mitnachbaren in
den doͤrfern (§ 110); es finden aber auch ſich in
ſelbigen ſolche perſonen, welche das buͤrger- und
nachbarrecht nicht haben; mithin einwoner beiſaſ-
ſen, ſchuzverwandten, mietleute, gadener ꝛc heiſſen;
dahin auch die Jtaliener gehoͤren. Die beiſaſſen
geben nur ir beiſaß- oder ſchuz-gelt, und haben an
den rechten, auch vorteilen der buͤrger und gemein-
den, ordentlicher weiſe, keinen anteil; ſtehen iedoch
deshalber fuͤr fremde nicht zu achten; ſondern wer-
den wie einwoner betrachtet, Hert de ſubiect. ter-
rit. § 7, Stryk im vſu mod. π. tit. ad municip. §
1 — 9, Pet. Chriſt. Dietz de diſcrimine ciuium et
incolarum praeſertim in S. R. I. libera rep. Francof.
ad Moenum, Goͤtt. 1757. Jn Frankfurt am
Maine koͤnnen fremde, und beiſaſſen keine ligen-
den, und dafuͤr geachteten guͤter beſizen, noch an
ſich bringen, Frankfurtiſche beiſaſſen-ordnung
1708, und 1735 erneuert (§ 3114 des 2ten th.),
Orth im anh. zum 10ten th. ſ. 887 fg., und im
1ten th. der ſammlung merkw. rechtshaͤndel, ſ. 228,
Frankf. 1763, 8v. Sie ſind entweder vom ſtande,
oder nicht. Solchemnach finden ſich z. e. in Frank-
furt am Maine, unter andern, kaiſerliche raͤhte, als
beiſaſſen ꝛc. Nach der regel ſind die beiſaſſen den
ſtadt- auch ortes-rechten unterworfen, wo ſie wo-
nen, Riccius von ſtadtgeſaͤzen ꝛc im IIten buche,
XIIten haubtſtuͤcke ſ. 453 fgg.; im falle ſie keinen
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/172>, abgerufen am 21.11.2024.
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