Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

XII haubtst. von den christen, und etc.
pauperum, Witt. 1716, 4t, ist deswegen in an-
dern gerichten, und ein andermal davon nicht frei;
es fället auch das armen-recht nicht auf die erben.
Zur versorgung der armen müssen 1) allmosen-ka-
sten-aembter, directorien, armen-cassen etc, errich-
tet werden; 2) damit die kinder, und erwachsene
ir brod verdinen können, sind öffentliche arbeits-
waisen-häuser etc, anzulegen, worin sie wolle,
flachs, hanf etc, spinnen, federn schlüssen, und
andere arbeiten verrichten, repertorium iuris pri-
vati, I
ter th. s. 301 fg., unter der aufschrift: ar-
men-casse.
Solchemnach sind allmosen-arme,
welche ir brod, oder den unterhalt zu verdinen nicht
im stande sind, als kinder, gebrechliche, alte,
welche nicht arbeiten können. Die haus-armen
muß ein jeder ort verpflegen. Von den armen-
anstalten im nider-sächsischen kreise, sihe die stats-
und reise-geographie, im VIIten bande, s. 248 fg.,
und zur versorgung der witben, und waisen, der
prediger etc, im Mindischen, in der Mark ebend.
im VIIIten bande, s. 204 fg. Von der currende,
und currendanern, sihe des Christoph Gotthelf
Stemlers
abhandelung, Leipz. 1765, 8v.

Dreizehntes haubtstück
von den bettlern.

§ 106
von dem bet-
teln, und den
bettlern.

Das betteln auf den strassen, und in häusern,
dultet die polizei nicht. Es gibet vorneme,
und geringe, fremde, und einheimische, schwache,
und starke bettler, betrügerische collectanten, wel-
che ebenfalls nicht zu gestatten; sondern fortzuwei-
sen stehen, wie solches in den Fürstl. Hessen-Cas-
selischen landen, vermöge verschidener verbote ge-

schehen

XII haubtſt. von den chriſten, und ꝛc.
pauperum, Witt. 1716, 4t, iſt deswegen in an-
dern gerichten, und ein andermal davon nicht frei;
es faͤllet auch das armen-recht nicht auf die erben.
Zur verſorgung der armen muͤſſen 1) allmoſen-ka-
ſten-aembter, directorien, armen-caſſen ꝛc, errich-
tet werden; 2) damit die kinder, und erwachſene
ir brod verdinen koͤnnen, ſind oͤffentliche arbeits-
waiſen-haͤuſer ꝛc, anzulegen, worin ſie wolle,
flachs, hanf ꝛc, ſpinnen, federn ſchluͤſſen, und
andere arbeiten verrichten, repertorium iuris pri-
vati, I
ter th. ſ. 301 fg., unter der aufſchrift: ar-
men-caſſe.
Solchemnach ſind allmoſen-arme,
welche ir brod, oder den unterhalt zu verdinen nicht
im ſtande ſind, als kinder, gebrechliche, alte,
welche nicht arbeiten koͤnnen. Die haus-armen
muß ein jeder ort verpflegen. Von den armen-
anſtalten im nider-ſaͤchſiſchen kreiſe, ſihe die ſtats-
und reiſe-geographie, im VIIten bande, ſ. 248 fg.,
und zur verſorgung der witben, und waiſen, der
prediger ꝛc, im Mindiſchen, in der Mark ebend.
im VIIIten bande, ſ. 204 fg. Von der currende,
und currendanern, ſihe des Chriſtoph Gotthelf
Stemlers
abhandelung, Leipz. 1765, 8v.

Dreizehntes haubtſtuͤck
von den bettlern.

§ 106
von dem bet-
teln, und den
bettlern.

Das betteln auf den ſtraſſen, und in haͤuſern,
dultet die polizei nicht. Es gibet vorneme,
und geringe, fremde, und einheimiſche, ſchwache,
und ſtarke bettler, betruͤgeriſche collectanten, wel-
che ebenfalls nicht zu geſtatten; ſondern fortzuwei-
ſen ſtehen, wie ſolches in den Fuͤrſtl. Heſſen-Caſ-
ſeliſchen landen, vermoͤge verſchidener verbote ge-

ſchehen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0146" n="122"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XII</hi> haubt&#x017F;t. von den chri&#x017F;ten, und &#xA75B;c.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">pauperum,</hi> Witt. 1716, 4t, i&#x017F;t deswegen in an-<lb/>
dern gerichten, und ein andermal davon nicht frei;<lb/>
es fa&#x0364;llet auch das armen-recht nicht auf die erben.<lb/>
Zur ver&#x017F;orgung der armen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en 1) allmo&#x017F;en-ka-<lb/>
&#x017F;ten-aembter, directorien, armen-ca&#x017F;&#x017F;en &#xA75B;c, errich-<lb/>
tet werden; 2) damit die kinder, und erwach&#x017F;ene<lb/>
ir brod verdinen ko&#x0364;nnen, &#x017F;ind o&#x0364;ffentliche arbeits-<lb/>
wai&#x017F;en-ha&#x0364;u&#x017F;er &#xA75B;c, anzulegen, worin &#x017F;ie wolle,<lb/>
flachs, hanf &#xA75B;c, &#x017F;pinnen, federn &#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, und<lb/>
andere arbeiten verrichten, <hi rendition="#aq">repertorium iuris pri-<lb/>
vati, I</hi>ter th. &#x017F;. 301 fg., unter der auf&#x017F;chrift: <hi rendition="#fr">ar-<lb/>
men-ca&#x017F;&#x017F;e.</hi> Solchemnach &#x017F;ind allmo&#x017F;en-arme,<lb/>
welche ir brod, oder den unterhalt zu verdinen nicht<lb/>
im &#x017F;tande &#x017F;ind, als kinder, gebrechliche, alte,<lb/>
welche nicht arbeiten ko&#x0364;nnen. Die haus-armen<lb/>
muß ein jeder ort verpflegen. Von den armen-<lb/>
an&#x017F;talten im nider-&#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen krei&#x017F;e, &#x017F;ihe die &#x017F;tats-<lb/>
und rei&#x017F;e-geographie, im <hi rendition="#aq">VII</hi>ten bande, &#x017F;. 248 fg.,<lb/>
und zur ver&#x017F;orgung der witben, und wai&#x017F;en, der<lb/>
prediger &#xA75B;c, im Mindi&#x017F;chen, in der Mark <hi rendition="#fr">ebend.</hi><lb/>
im <hi rendition="#aq">VIII</hi>ten bande, &#x017F;. 204 fg. Von der currende,<lb/>
und currendanern, &#x017F;ihe des <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;toph Gotthelf<lb/>
Stemlers</hi> abhandelung, Leipz. 1765, 8v.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Dreizehntes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den bettlern.</hi><lb/>
§ 106</head><lb/>
        <note place="left">von dem bet-<lb/>
teln, und den<lb/>
bettlern.</note>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>as betteln auf den &#x017F;tra&#x017F;&#x017F;en, und in ha&#x0364;u&#x017F;ern,<lb/>
dultet die polizei nicht. Es gibet vorneme,<lb/>
und geringe, fremde, und einheimi&#x017F;che, &#x017F;chwache,<lb/>
und &#x017F;tarke bettler, betru&#x0364;geri&#x017F;che collectanten, wel-<lb/>
che ebenfalls nicht zu ge&#x017F;tatten; &#x017F;ondern fortzuwei-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;tehen, wie &#x017F;olches in den Fu&#x0364;r&#x017F;tl. He&#x017F;&#x017F;en-Ca&#x017F;-<lb/>
&#x017F;eli&#x017F;chen landen, vermo&#x0364;ge ver&#x017F;chidener verbote ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chehen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[122/0146] XII haubtſt. von den chriſten, und ꝛc. pauperum, Witt. 1716, 4t, iſt deswegen in an- dern gerichten, und ein andermal davon nicht frei; es faͤllet auch das armen-recht nicht auf die erben. Zur verſorgung der armen muͤſſen 1) allmoſen-ka- ſten-aembter, directorien, armen-caſſen ꝛc, errich- tet werden; 2) damit die kinder, und erwachſene ir brod verdinen koͤnnen, ſind oͤffentliche arbeits- waiſen-haͤuſer ꝛc, anzulegen, worin ſie wolle, flachs, hanf ꝛc, ſpinnen, federn ſchluͤſſen, und andere arbeiten verrichten, repertorium iuris pri- vati, Iter th. ſ. 301 fg., unter der aufſchrift: ar- men-caſſe. Solchemnach ſind allmoſen-arme, welche ir brod, oder den unterhalt zu verdinen nicht im ſtande ſind, als kinder, gebrechliche, alte, welche nicht arbeiten koͤnnen. Die haus-armen muß ein jeder ort verpflegen. Von den armen- anſtalten im nider-ſaͤchſiſchen kreiſe, ſihe die ſtats- und reiſe-geographie, im VIIten bande, ſ. 248 fg., und zur verſorgung der witben, und waiſen, der prediger ꝛc, im Mindiſchen, in der Mark ebend. im VIIIten bande, ſ. 204 fg. Von der currende, und currendanern, ſihe des Chriſtoph Gotthelf Stemlers abhandelung, Leipz. 1765, 8v. Dreizehntes haubtſtuͤck von den bettlern. § 106 Das betteln auf den ſtraſſen, und in haͤuſern, dultet die polizei nicht. Es gibet vorneme, und geringe, fremde, und einheimiſche, ſchwache, und ſtarke bettler, betruͤgeriſche collectanten, wel- che ebenfalls nicht zu geſtatten; ſondern fortzuwei- ſen ſtehen, wie ſolches in den Fuͤrſtl. Heſſen-Caſ- ſeliſchen landen, vermoͤge verſchidener verbote ge- ſchehen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/146
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/146>, abgerufen am 21.12.2024.