Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

XI haubtst. von den geistlichen,
s. 522, den Haltaus sp. 1089 unter dem worte:
Kirchensaz; imgleichen den Wehner in obseru.
pract.
s. 315 und s. 647, Strasb. 1701 fol. Jm
übrigen kommen bei den kirchen und kirchspilen vi-
lerlei rechte, auch gerichte in Teutschlande in be-
trachtung, Haltaus sp. 1086 -- 1090, z. e. die
pastoral-gerichte in Schwedisch-pommern, Aug.
von Balthasar
in der histor. nachricht von den
landesgerichten etc im herzogtume Pommern rc
IIter th. 1737 fol. s. 307 fg. Vom glockenlehne
handelt Ge. Lud. Boehmer de feudo campan.
Gött. 1753, 4t, und der Jac. Frid. Ludovici de
eo, quod iustum est circa campanas,
Halle 1708.
Der glocken bedinet man sich in vilerlei weltlichen
händeln, bei freuden-leiden-bürgerlichen, peinli-
chen, gerichtlichen, und andern begebenheiten; man
hat sturm-feuer-bürger-thor-schand-glocken; der
markt, die messe wird damit ein- und ausgelau-
tet; das peinliche gericht wird hirdurch hir, und
da zu erkennen gegeben, art. 82 der peinlichen hals-
gerichts-ordn. Kaiser Carls des Vten; die öffent-
liche verkauffungen geschehen darnach, und andere
fürfallenhelten werden dadurch verkündet.

§ 98
von den schuz-
schirm- und an-
dern vögten.

Die stifter, gotteshäuser die geistliche mußten
ihre vögte, (advocaten) etc haben § 6070 fg. des
IIten th.). Der Papst selbst stehet unter dem schu-
ze und schirme des römischen Kaisers. Dise ma-
teri ist von grosser wichtigkeit. Denn sonst kan
man den streit des Königes von Preussen mit der
aebtissin zu Quedlinburg, des grafens zu Solms-
Laubach mit dem kloster Arnsburg, bei Giessen;
imgleichen, wie sich der Kaiser gegen den Papst zu
verhalten habe; auch die verfassung der Reichs-
städte etc nicht recht verstehen. Die vögte waren

man-

XI haubtſt. von den geiſtlichen,
ſ. 522, den Haltaus ſp. 1089 unter dem worte:
Kirchenſaz; imgleichen den Wehner in obſeru.
pract.
ſ. 315 und ſ. 647, Strasb. 1701 fol. Jm
uͤbrigen kommen bei den kirchen und kirchſpilen vi-
lerlei rechte, auch gerichte in Teutſchlande in be-
trachtung, Haltaus ſp. 1086 — 1090, z. e. die
paſtoral-gerichte in Schwediſch-pommern, Aug.
von Balthaſar
in der hiſtor. nachricht von den
landesgerichten ꝛc im herzogtume Pommern ꝛc
IIter th. 1737 fol. ſ. 307 fg. Vom glockenlehne
handelt Ge. Lud. Boehmer de feudo campan.
Goͤtt. 1753, 4t, und der Jac. Frid. Ludovici de
eo, quod iuſtum eſt circa campanas,
Halle 1708.
Der glocken bedinet man ſich in vilerlei weltlichen
haͤndeln, bei freuden-leiden-buͤrgerlichen, peinli-
chen, gerichtlichen, und andern begebenheiten; man
hat ſturm-feuer-buͤrger-thor-ſchand-glocken; der
markt, die meſſe wird damit ein- und ausgelau-
tet; das peinliche gericht wird hirdurch hir, und
da zu erkennen gegeben, art. 82 der peinlichen hals-
gerichts-ordn. Kaiſer Carls des Vten; die oͤffent-
liche verkauffungen geſchehen darnach, und andere
fuͤrfallenhelten werden dadurch verkuͤndet.

§ 98
von den ſchuz-
ſchirm- und an-
dern voͤgten.

Die ſtifter, gotteshaͤuſer die geiſtliche mußten
ihre voͤgte, (advocaten) ꝛc haben § 6070 fg. des
IIten th.). Der Papſt ſelbſt ſtehet unter dem ſchu-
ze und ſchirme des roͤmiſchen Kaiſers. Diſe ma-
teri iſt von groſſer wichtigkeit. Denn ſonſt kan
man den ſtreit des Koͤniges von Preuſſen mit der
aebtiſſin zu Quedlinburg, des grafens zu Solms-
Laubach mit dem kloſter Arnsburg, bei Gieſſen;
imgleichen, wie ſich der Kaiſer gegen den Papſt zu
verhalten habe; auch die verfaſſung der Reichs-
ſtaͤdte ꝛc nicht recht verſtehen. Die voͤgte waren

man-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0132" n="108"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XI</hi> haubt&#x017F;t. von den gei&#x017F;tlichen,</hi></fw><lb/>
&#x017F;. 522, den <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 1089 unter dem worte:<lb/><hi rendition="#fr">Kirchen&#x017F;az;</hi> imgleichen den <hi rendition="#fr">Wehner</hi> in <hi rendition="#aq">ob&#x017F;eru.<lb/>
pract.</hi> &#x017F;. 315 und &#x017F;. 647, Strasb. 1701 fol. Jm<lb/>
u&#x0364;brigen kommen bei den kirchen und kirch&#x017F;pilen vi-<lb/>
lerlei rechte, auch gerichte in Teut&#x017F;chlande in be-<lb/>
trachtung, <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 1086 &#x2014; 1090, z. e. die<lb/>
pa&#x017F;toral-gerichte in Schwedi&#x017F;ch-pommern, <hi rendition="#fr">Aug.<lb/>
von Baltha&#x017F;ar</hi> in der hi&#x017F;tor. nachricht von den<lb/>
landesgerichten &#xA75B;c im herzogtume Pommern &#xA75B;c<lb/><hi rendition="#aq">II</hi>ter th. 1737 fol. &#x017F;. 307 fg. Vom glockenlehne<lb/>
handelt <hi rendition="#fr">Ge. Lud. Boehmer</hi> <hi rendition="#aq">de feudo campan.</hi><lb/>
Go&#x0364;tt. 1753, 4t, und der <hi rendition="#fr">Jac. Frid. Ludovici</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
eo, quod iu&#x017F;tum e&#x017F;t circa campanas,</hi> Halle 1708.<lb/>
Der glocken bedinet man &#x017F;ich in vilerlei weltlichen<lb/>
ha&#x0364;ndeln, bei freuden-leiden-bu&#x0364;rgerlichen, peinli-<lb/>
chen, gerichtlichen, und andern begebenheiten; man<lb/>
hat &#x017F;turm-feuer-bu&#x0364;rger-thor-&#x017F;chand-glocken; der<lb/>
markt, die me&#x017F;&#x017F;e wird damit ein- und ausgelau-<lb/>
tet; das peinliche gericht wird hirdurch hir, und<lb/>
da zu erkennen gegeben, <hi rendition="#aq">art.</hi> 82 der peinlichen hals-<lb/>
gerichts-ordn. Kai&#x017F;er Carls des <hi rendition="#aq">V</hi>ten; die o&#x0364;ffent-<lb/>
liche verkauffungen ge&#x017F;chehen darnach, und andere<lb/>
fu&#x0364;rfallenhelten werden dadurch verku&#x0364;ndet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 98</head><lb/>
          <note place="left">von den &#x017F;chuz-<lb/>
&#x017F;chirm- und an-<lb/>
dern vo&#x0364;gten.</note>
          <p>Die &#x017F;tifter, gottesha&#x0364;u&#x017F;er die gei&#x017F;tliche mußten<lb/>
ihre vo&#x0364;gte, (advocaten) &#xA75B;c haben § 6070 fg. des<lb/><hi rendition="#aq">II</hi>ten th.). Der Pap&#x017F;t &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;tehet unter dem &#x017F;chu-<lb/>
ze und &#x017F;chirme des ro&#x0364;mi&#x017F;chen Kai&#x017F;ers. Di&#x017F;e ma-<lb/>
teri i&#x017F;t von gro&#x017F;&#x017F;er wichtigkeit. Denn &#x017F;on&#x017F;t kan<lb/>
man den &#x017F;treit des Ko&#x0364;niges von Preu&#x017F;&#x017F;en mit der<lb/>
aebti&#x017F;&#x017F;in zu Quedlinburg, des grafens zu Solms-<lb/>
Laubach mit dem klo&#x017F;ter Arnsburg, bei Gie&#x017F;&#x017F;en;<lb/>
imgleichen, wie &#x017F;ich der Kai&#x017F;er gegen den Pap&#x017F;t zu<lb/>
verhalten habe; auch die verfa&#x017F;&#x017F;ung der Reichs-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;dte &#xA75B;c nicht recht ver&#x017F;tehen. Die vo&#x0364;gte waren<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">man-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0132] XI haubtſt. von den geiſtlichen, ſ. 522, den Haltaus ſp. 1089 unter dem worte: Kirchenſaz; imgleichen den Wehner in obſeru. pract. ſ. 315 und ſ. 647, Strasb. 1701 fol. Jm uͤbrigen kommen bei den kirchen und kirchſpilen vi- lerlei rechte, auch gerichte in Teutſchlande in be- trachtung, Haltaus ſp. 1086 — 1090, z. e. die paſtoral-gerichte in Schwediſch-pommern, Aug. von Balthaſar in der hiſtor. nachricht von den landesgerichten ꝛc im herzogtume Pommern ꝛc IIter th. 1737 fol. ſ. 307 fg. Vom glockenlehne handelt Ge. Lud. Boehmer de feudo campan. Goͤtt. 1753, 4t, und der Jac. Frid. Ludovici de eo, quod iuſtum eſt circa campanas, Halle 1708. Der glocken bedinet man ſich in vilerlei weltlichen haͤndeln, bei freuden-leiden-buͤrgerlichen, peinli- chen, gerichtlichen, und andern begebenheiten; man hat ſturm-feuer-buͤrger-thor-ſchand-glocken; der markt, die meſſe wird damit ein- und ausgelau- tet; das peinliche gericht wird hirdurch hir, und da zu erkennen gegeben, art. 82 der peinlichen hals- gerichts-ordn. Kaiſer Carls des Vten; die oͤffent- liche verkauffungen geſchehen darnach, und andere fuͤrfallenhelten werden dadurch verkuͤndet. § 98 Die ſtifter, gotteshaͤuſer die geiſtliche mußten ihre voͤgte, (advocaten) ꝛc haben § 6070 fg. des IIten th.). Der Papſt ſelbſt ſtehet unter dem ſchu- ze und ſchirme des roͤmiſchen Kaiſers. Diſe ma- teri iſt von groſſer wichtigkeit. Denn ſonſt kan man den ſtreit des Koͤniges von Preuſſen mit der aebtiſſin zu Quedlinburg, des grafens zu Solms- Laubach mit dem kloſter Arnsburg, bei Gieſſen; imgleichen, wie ſich der Kaiſer gegen den Papſt zu verhalten habe; auch die verfaſſung der Reichs- ſtaͤdte ꝛc nicht recht verſtehen. Die voͤgte waren man-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/132
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/132>, abgerufen am 21.12.2024.