abtrib gründet sich auf die erhaltung des geschlech- tes etc (§ 4242 fgg. des 2ten th.). Wo allso die er- haltung der famili nicht leidet, allda hat auch diser abtrib nicht statt. Er ist für verhaßt nicht zu ach- ten, wie einige practicker wänen; sondern im zweif- fel den blutsfreunden zu vergönnen. Schwäger gehören nicht hirher. Der mann mag wegen sei- ner ehefrau nicht abtreiben; sondern dise muß selbst solchen in irem namen verrichten (§ 4254 des 2ten th.), Frid. Aug. Fischers anschlag de retractu con- sanguin. in heredes extran. nec per litis contestat. transmittenda, Witt. 1765, die anleitung für die beambten etc § 780 s. 501.
§ 4241
ob der abtrei- bende freund von dem er- werber abstam- men müsse?
Der steuerraht Müller hatte den schüzenpful, und eine Vultejin zur frau. Mit diser war die von Wurm verwandt. Heidigke war der käufer sotaner häuser und garten. Das ambt allhir liß den abtrib zu. Der käufer appellirte, die regi- rung sprach das näherrecht ab. Dises ist der fall (§ 4250 des 2ten th.). Man sihet auf die ver- wandschaft des käufers (§ 4260 des 2ten th.); er- fodert iedoch nicht allezeit eine abstammung vom ersten erwerber; immassen der freunde-abtrib sehr grosse gunst hat, damit die güter in der freund- schaft bleiben, meine anweisung für die beambten s. 499 fg.
Von der nähergeltung bei gemeinschaft- lichen gütern. § 4277
Die gemeinschaft, und das miteigentum sind unterschiden. Das miteigentum ist: wenn mere- re an dem eigentume einer sache anteil, und sie zu-
gleich
III buch, LVIII haubtſtuͤck,
abtrib gruͤndet ſich auf die erhaltung des geſchlech- tes ꝛc (§ 4242 fgg. des 2ten th.). Wo allſo die er- haltung der famili nicht leidet, allda hat auch diſer abtrib nicht ſtatt. Er iſt fuͤr verhaßt nicht zu ach- ten, wie einige practicker waͤnen; ſondern im zweif- fel den blutsfreunden zu vergoͤnnen. Schwaͤger gehoͤren nicht hirher. Der mann mag wegen ſei- ner ehefrau nicht abtreiben; ſondern diſe muß ſelbſt ſolchen in irem namen verrichten (§ 4254 des 2ten th.), Frid. Aug. Fiſchers anſchlag de retractu con- ſanguin. in heredes extran. nec per litis conteſtat. transmittenda, Witt. 1765, die anleitung fuͤr die beambten ꝛc § 780 ſ. 501.
§ 4241
ob der abtrei- bende freund von dem er- werber abſtam- men muͤſſe?
Der ſteuerraht Muͤller hatte den ſchuͤzenpful, und eine Vultejin zur frau. Mit diſer war die von Wurm verwandt. Heidigke war der kaͤufer ſotaner haͤuſer und garten. Das ambt allhir liß den abtrib zu. Der kaͤufer appellirte, die regi- rung ſprach das naͤherrecht ab. Diſes iſt der fall (§ 4250 des 2ten th.). Man ſihet auf die ver- wandſchaft des kaͤufers (§ 4260 des 2ten th.); er- fodert iedoch nicht allezeit eine abſtammung vom erſten erwerber; immaſſen der freunde-abtrib ſehr groſſe gunſt hat, damit die guͤter in der freund- ſchaft bleiben, meine anweiſung fuͤr die beambten ſ. 499 fg.
Von der naͤhergeltung bei gemeinſchaft- lichen guͤtern. § 4277
Die gemeinſchaft, und das miteigentum ſind unterſchiden. Das miteigentum iſt: wenn mere- re an dem eigentume einer ſache anteil, und ſie zu-
gleich
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III buch, LVIII haubtſtuͤck,
abtrib gruͤndet ſich auf die erhaltung des geſchlech-
tes ꝛc (§ 4242 fgg. des 2ten th.). Wo allſo die er-
haltung der famili nicht leidet, allda hat auch diſer
abtrib nicht ſtatt. Er iſt fuͤr verhaßt nicht zu ach-
ten, wie einige practicker waͤnen; ſondern im zweif-
fel den blutsfreunden zu vergoͤnnen. Schwaͤger
gehoͤren nicht hirher. Der mann mag wegen ſei-
ner ehefrau nicht abtreiben; ſondern diſe muß ſelbſt
ſolchen in irem namen verrichten (§ 4254 des 2ten
th.), Frid. Aug. Fiſchers anſchlag de retractu con-
ſanguin. in heredes extran. nec per litis conteſtat.
transmittenda, Witt. 1765, die anleitung fuͤr die
beambten ꝛc § 780 ſ. 501.
§ 4241
Der ſteuerraht Muͤller hatte den ſchuͤzenpful,
und eine Vultejin zur frau. Mit diſer war die
von Wurm verwandt. Heidigke war der kaͤufer
ſotaner haͤuſer und garten. Das ambt allhir liß
den abtrib zu. Der kaͤufer appellirte, die regi-
rung ſprach das naͤherrecht ab. Diſes iſt der fall
(§ 4250 des 2ten th.). Man ſihet auf die ver-
wandſchaft des kaͤufers (§ 4260 des 2ten th.); er-
fodert iedoch nicht allezeit eine abſtammung vom
erſten erwerber; immaſſen der freunde-abtrib ſehr
groſſe gunſt hat, damit die guͤter in der freund-
ſchaft bleiben, meine anweiſung fuͤr die beambten
ſ. 499 fg.
Von der naͤhergeltung bei gemeinſchaft-
lichen guͤtern.
§ 4277
Die gemeinſchaft, und das miteigentum ſind
unterſchiden. Das miteigentum iſt: wenn mere-
re an dem eigentume einer ſache anteil, und ſie zu-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1302>, abgerufen am 21.11.2024.
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