hirwider ergriffen die abkömmlinge der Marien Elisabethen von Gymnich das interdictum quo- rum bonorum, und wurden im besize sotaner gü- ter geschüzet; dahingegen der donatarius aus dem besize geworfen wurde. Diser ergriff zwar hirauf das petitorium; allein es wurde ihm aberkannt. Darwider erhob er an das K. und R. kammerge- richt eine appellation.
§ 3227
von dem un- terschide der devolutar- und revolutar- erben.
Gleichwie das revolutions- und devolutions- recht (§ 836 fgg. des 1ten th., und § 837 des 3ten th.), ganz unterschidene dinge sind; allso dürfen die revolutar-erben mit den devolutar-erben in keine wege vermischet werden. Das devolutions- oder verfangenschaftsrecht ist ein in Teutschlande be- kanntes recht; ob es gleich ehedem dem namen nach in Teutschlande nicht bekannt gewesen ist. Dises verfangenschaftsrecht gründet sich, unter andern ur- sachen, auf den haß wider die andere ehe, zur gunst der kinder erster ehe (§ 839 des 1ten th.). Allso sprach der könig in Frankreich Ludwig der XIIIIte (§ 837 des 3ten th.). Disemnach sind devolutar- erben dijenige kinder erster ehe, welchen die güter aus der ersten ehe auf gewisse masse anheim fallen (§ 841 des 1ten th.) (bona avecta); dahingegen heissen revolutar-erben: daß, wenn eine gewisse person ab- geleibet, oder der mannsstamm ausgestorben ist, die güter wider an den stamm fallen, wo sie herge- kommen sind. Dises rückfallsrecht findet auch bei eheleuten statt (§ 3237 fg. des 2ten und § 837 des 3ten th.), Freiherr von CramerT. II P. I obs. 541 -- 544 s. 304 fgg., wie ich einen solchen fall nach Rheda gehabt habe: nicht minder kömmt es den lehnherren zu gute, Haltaus unter dem worte: angefälle, sp. 27 sp. 28, Mich. Graßde reditu
dominii
II buch, XCV haubtſtuͤck,
hirwider ergriffen die abkoͤmmlinge der Marien Eliſabethen von Gymnich das interdictum quo- rum bonorum, und wurden im beſize ſotaner guͤ- ter geſchuͤzet; dahingegen der donatarius aus dem beſize geworfen wurde. Diſer ergriff zwar hirauf das petitorium; allein es wurde ihm aberkannt. Darwider erhob er an das K. und R. kammerge- richt eine appellation.
§ 3227
von dem un- terſchide der devolutar- und revolutar- erben.
Gleichwie das revolutions- und devolutions- recht (§ 836 fgg. des 1ten th., und § 837 des 3ten th.), ganz unterſchidene dinge ſind; allſo duͤrfen die revolutar-erben mit den devolutar-erben in keine wege vermiſchet werden. Das devolutions- oder verfangenſchaftsrecht iſt ein in Teutſchlande be- kanntes recht; ob es gleich ehedem dem namen nach in Teutſchlande nicht bekannt geweſen iſt. Diſes verfangenſchaftsrecht gruͤndet ſich, unter andern ur- ſachen, auf den haß wider die andere ehe, zur gunſt der kinder erſter ehe (§ 839 des 1ten th.). Allſo ſprach der koͤnig in Frankreich Ludwig der XIIIIte (§ 837 des 3ten th.). Diſemnach ſind devolutar- erben dijenige kinder erſter ehe, welchen die guͤter aus der erſten ehe auf gewiſſe maſſe anheim fallen (§ 841 des 1ten th.) (bona avecta); dahingegen heiſſen revolutar-erben: daß, wenn eine gewiſſe perſon ab- geleibet, oder der mannsſtamm ausgeſtorben iſt, die guͤter wider an den ſtamm fallen, wo ſie herge- kommen ſind. Diſes ruͤckfallsrecht findet auch bei eheleuten ſtatt (§ 3237 fg. des 2ten und § 837 des 3ten th.), Freiherr von CramerT. II P. I obſ. 541 — 544 ſ. 304 fgg., wie ich einen ſolchen fall nach Rheda gehabt habe: nicht minder koͤmmt es den lehnherren zu gute, Haltaus unter dem worte: angefaͤlle, ſp. 27 ſp. 28, Mich. Graßde reditu
dominii
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II buch, XCV haubtſtuͤck,
hirwider ergriffen die abkoͤmmlinge der Marien
Eliſabethen von Gymnich das interdictum quo-
rum bonorum, und wurden im beſize ſotaner guͤ-
ter geſchuͤzet; dahingegen der donatarius aus dem
beſize geworfen wurde. Diſer ergriff zwar hirauf
das petitorium; allein es wurde ihm aberkannt.
Darwider erhob er an das K. und R. kammerge-
richt eine appellation.
§ 3227
Gleichwie das revolutions- und devolutions-
recht (§ 836 fgg. des 1ten th., und § 837 des 3ten
th.), ganz unterſchidene dinge ſind; allſo duͤrfen die
revolutar-erben mit den devolutar-erben in keine
wege vermiſchet werden. Das devolutions- oder
verfangenſchaftsrecht iſt ein in Teutſchlande be-
kanntes recht; ob es gleich ehedem dem namen nach
in Teutſchlande nicht bekannt geweſen iſt. Diſes
verfangenſchaftsrecht gruͤndet ſich, unter andern ur-
ſachen, auf den haß wider die andere ehe, zur gunſt
der kinder erſter ehe (§ 839 des 1ten th.). Allſo
ſprach der koͤnig in Frankreich Ludwig der XIIIIte
(§ 837 des 3ten th.). Diſemnach ſind devolutar-
erben dijenige kinder erſter ehe, welchen die guͤter aus
der erſten ehe auf gewiſſe maſſe anheim fallen (§ 841
des 1ten th.) (bona avecta); dahingegen heiſſen
revolutar-erben: daß, wenn eine gewiſſe perſon ab-
geleibet, oder der mannsſtamm ausgeſtorben iſt,
die guͤter wider an den ſtamm fallen, wo ſie herge-
kommen ſind. Diſes ruͤckfallsrecht findet auch bei
eheleuten ſtatt (§ 3237 fg. des 2ten und § 837
des 3ten th.), Freiherr von Cramer T. II P. I obſ.
541 — 544 ſ. 304 fgg., wie ich einen ſolchen fall
nach Rheda gehabt habe: nicht minder koͤmmt es
den lehnherren zu gute, Haltaus unter dem worte:
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1144>, abgerufen am 21.12.2024.
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