nicht angenommen; sondern es gehet nach der li- neal-succeßion.
§ 2998
von den erbfol- gen|bei dem adel.
Bei der erbfolge des adels hat man zweierlei ar- ten, und formen, welche entweder nach der nähe des grades, oder nach dem vorzuge der linie beur- teilet werden. Jm ersten falle heisset es nach rech- ter sipzahl etc. Matthaeusde paroem. s. 243, Ei- senhart von sprüchwörtern s. 156 fg. s. 260. die andere gattung hat man unter andern, bei den erstgeburten besonders nötig, Putlers rechtsfälle etc. s. 147 fgg.
§ 3003
von der ge- meinschaft, und dem vorbehalte des miteigen- tums.
Das freigericht ist ein weitläuftiges ambt. Da der lezte graf zu Hanau ausstarb, war die frage: ob Mainz als gemeinschafter der kaiserlichen frei- gebigkeit im freigerichte allein folge? Allein nach den teutfchen rechten folget an und für sich der mitteilhaber weder im lehne, noch stammgute, wenn ihm das geblütsrecht abgehet (§ 1868), oder die gemeinschaft mit keinem erbfolg-gedinge ver- knüpfet ist, oder er sonst kein geding, noch andere begründete rechte vor sich hat. Denn aus der bloßen gesamtherrschaft, oder gemeinschaft, flüßet keine erb-noch lehnfolge. Der teutsche adel lebe- te entweder nach dem erstgeburtsrechte; immaßen die lehne, und stammgüter nicht verteilet werden sollten; oder er befand sich mit seinen gebrüdern in der gemeinschaft; folglich war der teilbarkeit wi- der vorgebeuget; allso gingen die maßregeln auf die nicht-zerteilung, und im ersten falle die folge auf die linie; im andern aber auf die nähe nach nächster erbzal, Haltaus sp. 286 Besage der frei- herrl. von Landtsbergischen stamms-vereinigung
vom
II buch, LXXX haubtſtuͤck,
nicht angenommen; ſondern es gehet nach der li- neal-ſucceßion.
§ 2998
von den erbfol- gen|bei dem adel.
Bei der erbfolge des adels hat man zweierlei ar- ten, und formen, welche entweder nach der naͤhe des grades, oder nach dem vorzuge der linie beur- teilet werden. Jm erſten falle heiſſet es nach rech- ter ſipzahl ꝛc. Matthaeusde paroem. ſ. 243, Ei- ſenhart von ſpruͤchwoͤrtern ſ. 156 fg. ſ. 260. die andere gattung hat man unter andern, bei den erſtgeburten beſonders noͤtig, Putlers rechtsfaͤlle ꝛc. ſ. 147 fgg.
§ 3003
von der ge- meinſchaft, und dem vorbehalte des miteigen- tums.
Das freigericht iſt ein weitlaͤuftiges ambt. Da der lezte graf zu Hanau ausſtarb, war die frage: ob Mainz als gemeinſchafter der kaiſerlichen frei- gebigkeit im freigerichte allein folge? Allein nach den teutfchen rechten folget an und fuͤr ſich der mitteilhaber weder im lehne, noch ſtammgute, wenn ihm das gebluͤtsrecht abgehet (§ 1868), oder die gemeinſchaft mit keinem erbfolg-gedinge ver- knuͤpfet iſt, oder er ſonſt kein geding, noch andere begruͤndete rechte vor ſich hat. Denn aus der bloßen geſamtherrſchaft, oder gemeinſchaft, fluͤßet keine erb-noch lehnfolge. Der teutſche adel lebe- te entweder nach dem erſtgeburtsrechte; immaßen die lehne, und ſtammguͤter nicht verteilet werden ſollten; oder er befand ſich mit ſeinen gebruͤdern in der gemeinſchaft; folglich war der teilbarkeit wi- der vorgebeuget; allſo gingen die maßregeln auf die nicht-zerteilung, und im erſten falle die folge auf die linie; im andern aber auf die naͤhe nach naͤchſter erbzal, Haltaus ſp. 286 Beſage der frei- herrl. von Landtsbergiſchen ſtamms-vereinigung
vom
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II buch, LXXX haubtſtuͤck,
nicht angenommen; ſondern es gehet nach der li-
neal-ſucceßion.
§ 2998
Bei der erbfolge des adels hat man zweierlei ar-
ten, und formen, welche entweder nach der naͤhe
des grades, oder nach dem vorzuge der linie beur-
teilet werden. Jm erſten falle heiſſet es nach rech-
ter ſipzahl ꝛc. Matthaeus de paroem. ſ. 243, Ei-
ſenhart von ſpruͤchwoͤrtern ſ. 156 fg. ſ. 260. die
andere gattung hat man unter andern, bei den
erſtgeburten beſonders noͤtig, Putlers rechtsfaͤlle ꝛc.
ſ. 147 fgg.
§ 3003
Das freigericht iſt ein weitlaͤuftiges ambt. Da
der lezte graf zu Hanau ausſtarb, war die frage:
ob Mainz als gemeinſchafter der kaiſerlichen frei-
gebigkeit im freigerichte allein folge? Allein nach
den teutfchen rechten folget an und fuͤr ſich der
mitteilhaber weder im lehne, noch ſtammgute,
wenn ihm das gebluͤtsrecht abgehet (§ 1868), oder
die gemeinſchaft mit keinem erbfolg-gedinge ver-
knuͤpfet iſt, oder er ſonſt kein geding, noch andere
begruͤndete rechte vor ſich hat. Denn aus der
bloßen geſamtherrſchaft, oder gemeinſchaft, fluͤßet
keine erb-noch lehnfolge. Der teutſche adel lebe-
te entweder nach dem erſtgeburtsrechte; immaßen
die lehne, und ſtammguͤter nicht verteilet werden
ſollten; oder er befand ſich mit ſeinen gebruͤdern in
der gemeinſchaft; folglich war der teilbarkeit wi-
der vorgebeuget; allſo gingen die maßregeln auf
die nicht-zerteilung, und im erſten falle die folge
auf die linie; im andern aber auf die naͤhe nach
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1056. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1080>, abgerufen am 21.11.2024.
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