herigen umstände sich gänzlich verändert, und ver- loren; immassen man die einkünfte einer domkirche vorher in 4 teile sezete; davon einen der bischof, den 2ten das domcapitel, den 3ten die armen, und den 4ten die fabrick überkamen; welches sich aber verwandelt, und geändert hat. Derowegen kön- nen |die teutsche bischöffe one päpstliche licenz testi- ren, Tob. Jac. Reinhartde eo quod iustum est circa testamentum principis imperii eccles. § 21 s. 36, Goett. 1741, 4t; gestalt dann auch die fran- zösische bischöffe frei testiren, Reinhart am a. o., Christoph Frid. Harpprechtde eo qui extremam voluntatem in alterius dispositionem committit etc, Tüb. 1749 § XV fgg. s. 31 fgg.
§ 2932
Ein fremdling kan wegen des juris |albinagiiob die fremde testiren kön- nen? nicht testiren (§ 45 § 119); ein reisender aber, und ein gast mögen solches wohl tun. Jm jare 1555 stiftete der erzbischof von Amarcan, als päpstlicher gesandter am französischen hofe einen lezten willen. Das parlament erklärete solches testament wegen des erwänten rechtes für ungiltig; der könig aber befal es aufrecht zu erhalten, Wildvogeldetesta- mento legati, Jena 1711, sect. I cap. 2 § 12 s. 17, Duckerde hodierno iure testandi, Straßb. 1679, cap. 3 § 7 s. 23, Bacquet in der abh. du droit d' Aubaine, cap. 18 n. 3, und Joh. Frider. Kaiserde legato testatore, Giessen 1740, 4t. Der russische gesande von Sleuniz, der Summ, als pol- nischer gesander testireten ebenfalls zu Paris, und der kaiserliche gesande von Pentenrieder zu Sois- son. Der könig in Frankreich liß nach deren tode die testamente gelten. Disemnach können die Teutsche zum behufe eines Franzosen nicht testiren. Den Boehmen lässet man auch keine erbschaft ab-
folgen,
welche keine teſtam. mach. koͤnnen ꝛc.
herigen umſtaͤnde ſich gaͤnzlich veraͤndert, und ver- loren; immaſſen man die einkuͤnfte einer domkirche vorher in 4 teile ſezete; davon einen der biſchof, den 2ten das domcapitel, den 3ten die armen, und den 4ten die fabrick uͤberkamen; welches ſich aber verwandelt, und geaͤndert hat. Derowegen koͤn- nen |die teutſche biſchoͤffe one paͤpſtliche licenz teſti- ren, Tob. Jac. Reinhartde eo quod iuſtum eſt circa teſtamentum principis imperii eccleſ. § 21 ſ. 36, Goett. 1741, 4t; geſtalt dann auch die fran- zoͤſiſche biſchoͤffe frei teſtiren, Reinhart am a. o., Chriſtoph Frid. Harpprechtde eo qui extremam voluntatem in alterius diſpoſitionem committit etc, Tuͤb. 1749 § XV fgg. ſ. 31 fgg.
§ 2932
Ein fremdling kan wegen des juris |albinagiiob die fremde teſtiren koͤn- nen? nicht teſtiren (§ 45 § 119); ein reiſender aber, und ein gaſt moͤgen ſolches wohl tun. Jm jare 1555 ſtiftete der erzbiſchof von Amarcan, als paͤpſtlicher geſandter am franzoͤſiſchen hofe einen lezten willen. Das parlament erklaͤrete ſolches teſtament wegen des erwaͤnten rechtes fuͤr ungiltig; der koͤnig aber befal es aufrecht zu erhalten, Wildvogeldeteſta- mento legati, Jena 1711, ſect. I cap. 2 § 12 ſ. 17, Duckerde hodierno iure teſtandi, Straßb. 1679, cap. 3 § 7 ſ. 23, Bacquet in der abh. du droit d’ Aubaine, cap. 18 n. 3, und Joh. Frider. Kaiſerde legato teſtatore, Gieſſen 1740, 4t. Der ruſſiſche geſande von Sleuniz, der Summ, als pol- niſcher geſander teſtireten ebenfalls zu Paris, und der kaiſerliche geſande von Pentenrieder zu Soiſ- ſon. Der koͤnig in Frankreich liß nach deren tode die teſtamente gelten. Diſemnach koͤnnen die Teutſche zum behufe eines Franzoſen nicht teſtiren. Den Boehmen laͤſſet man auch keine erbſchaft ab-
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herigen umſtaͤnde ſich gaͤnzlich veraͤndert, und ver-
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vorher in 4 teile ſezete; davon einen der biſchof,
den 2ten das domcapitel, den 3ten die armen, und
den 4ten die fabrick uͤberkamen; welches ſich aber
verwandelt, und geaͤndert hat. Derowegen koͤn-
nen |die teutſche biſchoͤffe one paͤpſtliche licenz teſti-
ren, Tob. Jac. Reinhart de eo quod iuſtum eſt
circa teſtamentum principis imperii eccleſ. § 21 ſ.
36, Goett. 1741, 4t; geſtalt dann auch die fran-
zoͤſiſche biſchoͤffe frei teſtiren, Reinhart am a. o.,
Chriſtoph Frid. Harpprecht de eo qui extremam
voluntatem in alterius diſpoſitionem committit etc,
Tuͤb. 1749 § XV fgg. ſ. 31 fgg.
§ 2932
Ein fremdling kan wegen des juris |albinagii
nicht teſtiren (§ 45 § 119); ein reiſender aber, und
ein gaſt moͤgen ſolches wohl tun. Jm jare 1555
ſtiftete der erzbiſchof von Amarcan, als paͤpſtlicher
geſandter am franzoͤſiſchen hofe einen lezten willen.
Das parlament erklaͤrete ſolches teſtament wegen
des erwaͤnten rechtes fuͤr ungiltig; der koͤnig aber
befal es aufrecht zu erhalten, Wildvogel deteſta-
mento legati, Jena 1711, ſect. I cap. 2 § 12 ſ.
17, Ducker de hodierno iure teſtandi, Straßb.
1679, cap. 3 § 7 ſ. 23, Bacquet in der abh. du
droit d’ Aubaine, cap. 18 n. 3, und Joh. Frider.
Kaiſer de legato teſtatore, Gieſſen 1740, 4t. Der
ruſſiſche geſande von Sleuniz, der Summ, als pol-
niſcher geſander teſtireten ebenfalls zu Paris, und
der kaiſerliche geſande von Pentenrieder zu Soiſ-
ſon. Der koͤnig in Frankreich liß nach deren tode
die teſtamente gelten. Diſemnach koͤnnen die
Teutſche zum behufe eines Franzoſen nicht teſtiren.
Den Boehmen laͤſſet man auch keine erbſchaft ab-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1035. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1059>, abgerufen am 21.12.2024.
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