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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II b. LXIX haubtst. von personen etc.
Frid. Walch de bonis liberor. Lindauiens. profe-
ctitiis, vulgo
verfangenen gut, Jena 1764; welches
ein eigentum abgibet, und als eine peculiaritas zu
betrachten stehet, von Gudenus im cod. diplom.
T. I
s. 4, auch von dem geltern nicht veräussert
werden darf, Joh. Ad. Kurrer de alienat. bon.
aduentit.
Tüb. 1686; ob sie schon dasselbe wären-
der aelterlichen gewalt benuzen können (§ 869).
Wofern aber sotane gewalt aufhöret, und die kin-
der das irige verlangen, muß inen dasselbe, nach
der regel, ausgehandiget werden. Nach verschi-
denen teutschen landes-rechten mögen die zu iren
jaren gekommene kinder über ihr sonder gut geba-
ren (§ 2943 des 2ten th.), Baierisches landrecht
tit. 34 Art. 11, Frid. Heusinger de iure pecnlii
aduentitii extraord. &c.
Eisenach 1751, 8, s. 32 fg.
Wolfg. Adam Lauterbach de peculio aduent.
irregul.
Tüb. 1661, Nic. Christoph Lynker de
iuribus peculii militaris
Jena 1697, Finsterwal-
der
in obseruat. pract. ad consuet. Austr. Salzb.
1687; 4to, lib. II obs. 113 n. 6 s. 588.

Sibenzigstes haubtstück
von den testamenten.
§ 2904
wie die testa-
mente auige-
kommen sind,
und deren be-
deutungen.

Besage des Tacitus de moribus Germ. cap. XX
wußten die alte Teutsche nichts von den testa-
menten der Römer, von Ludewig de hagenstolz.
poena in iure germ, exule, diff.
3, n. 8. Die Fran-
ken hatten etwas aus dem theodosianischen codice
von den römischen testamenten erblicket, und er-
griffen; allein der pöbel verabscheuete sie, und
sprach, nachdem das christentum eingefüret wor-

den

II b. LXIX haubtſt. von perſonen ꝛc.
Frid. Walch de bonis liberor. Lindauienſ. profe-
ctitiis, vulgo
verfangenen gut, Jena 1764; welches
ein eigentum abgibet, und als eine peculiaritas zu
betrachten ſtehet, von Gudenus im cod. diplom.
T. I
ſ. 4, auch von dem geltern nicht veraͤuſſert
werden darf, Joh. Ad. Kurrer de alienat. bon.
aduentit.
Tuͤb. 1686; ob ſie ſchon daſſelbe waͤren-
der aelterlichen gewalt benuzen koͤnnen (§ 869).
Wofern aber ſotane gewalt aufhoͤret, und die kin-
der das irige verlangen, muß inen daſſelbe, nach
der regel, ausgehandiget werden. Nach verſchi-
denen teutſchen landes-rechten moͤgen die zu iren
jaren gekommene kinder uͤber ihr ſonder gut geba-
ren (§ 2943 des 2ten th.), Baieriſches landrecht
tit. 34 Art. 11, Frid. Heuſinger de iure pecnlii
aduentitii extraord. &c.
Eiſenach 1751, 8, ſ. 32 fg.
Wolfg. Adam Lauterbach de peculio aduent.
irregul.
Tuͤb. 1661, Nic. Chriſtoph Lynker de
iuribus peculii militaris
Jena 1697, Finſterwal-
der
in obſeruat. pract. ad conſuet. Auſtr. Salzb.
1687; 4to, lib. II obſ. 113 n. 6 ſ. 588.

Sibenzigſtes haubtſtuͤck
von den teſtamenten.
§ 2904
wie die teſta-
mente auige-
kommen ſind,
und deren be-
deutungen.

Beſage des Tacitus de moribus Germ. cap. XX
wußten die alte Teutſche nichts von den teſta-
menten der Roͤmer, von Ludewig de hagenſtolz.
poena in iure germ, exule, diff.
3, n. 8. Die Fran-
ken hatten etwas aus dem theodoſianiſchen codice
von den roͤmiſchen teſtamenten erblicket, und er-
griffen; allein der poͤbel verabſcheuete ſie, und
ſprach, nachdem das chriſtentum eingefuͤret wor-

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[1002/1026] II b. LXIX haubtſt. von perſonen ꝛc. Frid. Walch de bonis liberor. Lindauienſ. profe- ctitiis, vulgo verfangenen gut, Jena 1764; welches ein eigentum abgibet, und als eine peculiaritas zu betrachten ſtehet, von Gudenus im cod. diplom. T. I ſ. 4, auch von dem geltern nicht veraͤuſſert werden darf, Joh. Ad. Kurrer de alienat. bon. aduentit. Tuͤb. 1686; ob ſie ſchon daſſelbe waͤren- der aelterlichen gewalt benuzen koͤnnen (§ 869). Wofern aber ſotane gewalt aufhoͤret, und die kin- der das irige verlangen, muß inen daſſelbe, nach der regel, ausgehandiget werden. Nach verſchi- denen teutſchen landes-rechten moͤgen die zu iren jaren gekommene kinder uͤber ihr ſonder gut geba- ren (§ 2943 des 2ten th.), Baieriſches landrecht tit. 34 Art. 11, Frid. Heuſinger de iure pecnlii aduentitii extraord. &c. Eiſenach 1751, 8, ſ. 32 fg. Wolfg. Adam Lauterbach de peculio aduent. irregul. Tuͤb. 1661, Nic. Chriſtoph Lynker de iuribus peculii militaris Jena 1697, Finſterwal- der in obſeruat. pract. ad conſuet. Auſtr. Salzb. 1687; 4to, lib. II obſ. 113 n. 6 ſ. 588. Sibenzigſtes haubtſtuͤck von den teſtamenten. § 2904 Beſage des Tacitus de moribus Germ. cap. XX wußten die alte Teutſche nichts von den teſta- menten der Roͤmer, von Ludewig de hagenſtolz. poena in iure germ, exule, diff. 3, n. 8. Die Fran- ken hatten etwas aus dem theodoſianiſchen codice von den roͤmiſchen teſtamenten erblicket, und er- griffen; allein der poͤbel verabſcheuete ſie, und ſprach, nachdem das chriſtentum eingefuͤret wor- den

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1002. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1026>, abgerufen am 21.11.2024.