Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
von den verjärungen.
§ 2885

Der verjärung kan auf verschidene weise ein-wie diser verjä-
rung vorzubeu-
gen ist?

halt geschehen, teils durch gedinge, teils durch pri-
vilegien, Klock im cons. 48 n. 126 s. 161 T. II
P. I,
dergleichen das fürstliche haus Anhalt hat,
Becmanns histori des fürstentumes Anhalt, 3ter
th. b. 5 cap. 3 s. 490 s. 499 teil 4 s. 523, Casp.
Sagittarius
in hist. princip. Anhalt. cap. VIII §
10 s, 56, von Kur-Mainz wird ein gleiches bemer-
ket vom Lünig im spicil. eccles. th. II s. 132 s. 153,
wie dises der Christian Gottlieb Riccius in dem
anschlage de praescriptione ac vsucap. imperat. aut
princip. imp. priuilegiis vel paciscent. prouisione aut
plane exclusa etc
mit vilen beispilen bestärket hat.

Siben und sechzigstes haubtstück
von den schenkungen.
§ 2888

Die schenkung, oder schankung, wie sie im Reichevon den eintei-
lungen der
schenkungen.

in manchen landen, auch orten genennet
wird, z. e. im kur-mainzischen landrechte tit. XXX
s. 55, in Baiern, laut der baierischen landesord-
nung vom jare 1516 fol 33, a, kan auf mancher-
lei weise sowohl betrachtet werden, als sie auch ver-
schidentlich eingeteilet wird. Denn bald verstehet
man darunter die handelung, da etwas auf den
annemenden aus freigebigkeit umsonst überbracht
wird, bald das geding, vermittels dessen selbige
geschihet, teils die sache, teils die freigebigkeit selbst.
Das schenken gehet auch wohl nur auf die reichung
eines trunkes (propinatio poculi), welcher als ein
warzeichen der übergabe bei den Teutschen üblich
war (§ 1856 fg.), oder bestehet in einem geschenke
vom getränke, Haltaus sp. 1612, unter dem wor-

te:
von den verjaͤrungen.
§ 2885

Der verjaͤrung kan auf verſchidene weiſe ein-wie diſer verjaͤ-
rung vorzubeu-
gen iſt?

halt geſchehen, teils durch gedinge, teils durch pri-
vilegien, Klock im conſ. 48 n. 126 ſ. 161 T. II
P. I,
dergleichen das fuͤrſtliche haus Anhalt hat,
Becmanns hiſtori des fuͤrſtentumes Anhalt, 3ter
th. b. 5 cap. 3 ſ. 490 ſ. 499 teil 4 ſ. 523, Caſp.
Sagittarius
in hiſt. princip. Anhalt. cap. VIII §
10 ſ, 56, von Kur-Mainz wird ein gleiches bemer-
ket vom Luͤnig im ſpicil. eccleſ. th. II ſ. 132 ſ. 153,
wie diſes der Chriſtian Gottlieb Riccius in dem
anſchlage de praeſcriptione ac vſucap. imperat. aut
princip. imp. priuilegiis vel paciſcent. prouiſione aut
plane excluſa etc
mit vilen beiſpilen beſtaͤrket hat.

Siben und ſechzigſtes haubtſtuͤck
von den ſchenkungen.
§ 2888

Die ſchenkung, oder ſchankung, wie ſie im Reichevon den eintei-
lungen der
ſchenkungen.

in manchen landen, auch orten genennet
wird, z. e. im kur-mainziſchen landrechte tit. XXX
ſ. 55, in Baiern, laut der baieriſchen landesord-
nung vom jare 1516 fol 33, a, kan auf mancher-
lei weiſe ſowohl betrachtet werden, als ſie auch ver-
ſchidentlich eingeteilet wird. Denn bald verſtehet
man darunter die handelung, da etwas auf den
annemenden aus freigebigkeit umſonſt uͤberbracht
wird, bald das geding, vermittels deſſen ſelbige
geſchihet, teils die ſache, teils die freigebigkeit ſelbſt.
Das ſchenken gehet auch wohl nur auf die reichung
eines trunkes (propinatio poculi), welcher als ein
warzeichen der uͤbergabe bei den Teutſchen uͤblich
war (§ 1856 fg.), oder beſtehet in einem geſchenke
vom getraͤnke, Haltaus ſp. 1612, unter dem wor-

te:
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f1015" n="991"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von den verja&#x0364;rungen.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 2885</head><lb/>
          <p>Der verja&#x0364;rung kan auf ver&#x017F;chidene wei&#x017F;e ein-<note place="right">wie di&#x017F;er verja&#x0364;-<lb/>
rung vorzubeu-<lb/>
gen i&#x017F;t?</note><lb/>
halt ge&#x017F;chehen, teils durch gedinge, teils durch pri-<lb/>
vilegien, <hi rendition="#fr">Klock</hi> im <hi rendition="#aq">con&#x017F;.</hi> 48 n. 126 &#x017F;. 161 <hi rendition="#aq">T. II<lb/>
P. I,</hi> dergleichen das fu&#x0364;r&#x017F;tliche haus Anhalt hat,<lb/><hi rendition="#fr">Becmanns</hi> hi&#x017F;tori des fu&#x0364;r&#x017F;tentumes Anhalt, 3ter<lb/>
th. b. 5 cap. 3 &#x017F;. 490 &#x017F;. 499 teil 4 &#x017F;. 523, <hi rendition="#fr">Ca&#x017F;p.<lb/>
Sagittarius</hi> in <hi rendition="#aq">hi&#x017F;t. princip. Anhalt. cap. VIII</hi> §<lb/>
10 &#x017F;, 56, von Kur-Mainz wird ein gleiches bemer-<lb/>
ket vom <hi rendition="#fr">Lu&#x0364;nig</hi> im <hi rendition="#aq">&#x017F;picil. eccle&#x017F;.</hi> th. <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;. 132 &#x017F;. 153,<lb/>
wie di&#x017F;es der <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tian Gottlieb Riccius</hi> in dem<lb/>
an&#x017F;chlage <hi rendition="#aq">de prae&#x017F;criptione ac v&#x017F;ucap. imperat. aut<lb/>
princip. imp. priuilegiis vel paci&#x017F;cent. proui&#x017F;ione aut<lb/>
plane exclu&#x017F;a etc</hi> mit vilen bei&#x017F;pilen be&#x017F;ta&#x0364;rket hat.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Siben und &#x017F;echzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den &#x017F;chenkungen.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 2888</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>ie &#x017F;chenkung, oder &#x017F;chankung, wie &#x017F;ie im Reiche<note place="right">von den eintei-<lb/>
lungen der<lb/>
&#x017F;chenkungen.</note><lb/>
in manchen landen, auch orten genennet<lb/>
wird, z. e. im kur-mainzi&#x017F;chen landrechte tit. <hi rendition="#aq">XXX</hi><lb/>
&#x017F;. 55, in Baiern, laut der baieri&#x017F;chen landesord-<lb/>
nung vom jare 1516 fol 33, <hi rendition="#aq">a,</hi> kan auf mancher-<lb/>
lei wei&#x017F;e &#x017F;owohl betrachtet werden, als &#x017F;ie auch ver-<lb/>
&#x017F;chidentlich eingeteilet wird. Denn bald ver&#x017F;tehet<lb/>
man darunter die handelung, da etwas auf den<lb/>
annemenden aus freigebigkeit um&#x017F;on&#x017F;t u&#x0364;berbracht<lb/>
wird, bald das geding, vermittels de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;elbige<lb/>
ge&#x017F;chihet, teils die &#x017F;ache, teils die freigebigkeit &#x017F;elb&#x017F;t.<lb/>
Das &#x017F;chenken gehet auch wohl nur auf die reichung<lb/>
eines trunkes (propinatio poculi), welcher als ein<lb/>
warzeichen der u&#x0364;bergabe bei den Teut&#x017F;chen u&#x0364;blich<lb/>
war (§ 1856 fg.), oder be&#x017F;tehet in einem ge&#x017F;chenke<lb/>
vom getra&#x0364;nke, <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 1612, unter dem wor-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">te:</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[991/1015] von den verjaͤrungen. § 2885 Der verjaͤrung kan auf verſchidene weiſe ein- halt geſchehen, teils durch gedinge, teils durch pri- vilegien, Klock im conſ. 48 n. 126 ſ. 161 T. II P. I, dergleichen das fuͤrſtliche haus Anhalt hat, Becmanns hiſtori des fuͤrſtentumes Anhalt, 3ter th. b. 5 cap. 3 ſ. 490 ſ. 499 teil 4 ſ. 523, Caſp. Sagittarius in hiſt. princip. Anhalt. cap. VIII § 10 ſ, 56, von Kur-Mainz wird ein gleiches bemer- ket vom Luͤnig im ſpicil. eccleſ. th. II ſ. 132 ſ. 153, wie diſes der Chriſtian Gottlieb Riccius in dem anſchlage de praeſcriptione ac vſucap. imperat. aut princip. imp. priuilegiis vel paciſcent. prouiſione aut plane excluſa etc mit vilen beiſpilen beſtaͤrket hat. wie diſer verjaͤ- rung vorzubeu- gen iſt? Siben und ſechzigſtes haubtſtuͤck von den ſchenkungen. § 2888 Die ſchenkung, oder ſchankung, wie ſie im Reiche in manchen landen, auch orten genennet wird, z. e. im kur-mainziſchen landrechte tit. XXX ſ. 55, in Baiern, laut der baieriſchen landesord- nung vom jare 1516 fol 33, a, kan auf mancher- lei weiſe ſowohl betrachtet werden, als ſie auch ver- ſchidentlich eingeteilet wird. Denn bald verſtehet man darunter die handelung, da etwas auf den annemenden aus freigebigkeit umſonſt uͤberbracht wird, bald das geding, vermittels deſſen ſelbige geſchihet, teils die ſache, teils die freigebigkeit ſelbſt. Das ſchenken gehet auch wohl nur auf die reichung eines trunkes (propinatio poculi), welcher als ein warzeichen der uͤbergabe bei den Teutſchen uͤblich war (§ 1856 fg.), oder beſtehet in einem geſchenke vom getraͤnke, Haltaus ſp. 1612, unter dem wor- te: von den eintei- lungen der ſchenkungen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1015
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 991. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1015>, abgerufen am 21.11.2024.