hirher gehören 1) metaillons, 2) metaillen, 3) klip- pen etc (§ 2845 -- 2847 des 1ten th.). Einen silbernen metaillon des hauses Braunschweig- Wolfenbüttel von 1630 findet man bei dem Köh- ler th. II der münzbelustigung s. 61 beschriben. Die metaillons sind wider dreierlei, 1) gar grosse, 2) grössere, 3) etwas kleinere. Von der lezten gattung stehet einer bei dem Köhler th. II, s. 193. Die metaillen sind entweder in der grösse eines harten talers, oder harten guldens; sie werden auf eine gewisse begebenheit geschlagen, z. e. bei stiftung eines ordens, von Moser th. II des hof- rechtes, auf eine geburt, todesfall, vermälung etc. Die denkmünzen werden ebenfalls jeweilen auf ge- lehrte geschlagen, Köhler am a. o. th. II, s. 237. Die klippen nennet man auch nohtmünzen. Jn belagerungen werden sie dann, und wann geprä- get. Cöln liß eine 1583 in der belagerung Bonns schlagen, Köhler th. I, s. 297. Jn der belage- rung Brisachs geschahe ein gleiches, Köhler th. I, s. 289. Salzburg liß 1513 eine goldene klippe münzen, Köhler th. I, s. 217.
§ 2799
Cabinet bedeutet eigentlich eine kleine kam-von münz- und andern cabine- ten, auch galle- rien. mer; jeweilen aber bestehet das cabinet aus gros- sen zimmern. Man findet bei grossen herren man- cherlei cabinete, als 1) das münzcabinet, 2) das raritaeten- 3) naturalien- 4) antiquitaeten-cabi- net, 5) kunstcabinet. Zum naturalien-cabinete gehören auch chirurgische, und anatomische instru- mente. Das kunstcabinet enthält kupferstiche, zeichnungen etc. Das münzcabinet enthält rare, und kostbare, auch merkwürdige metaillen, mün- zen etc, und ist von der schazkammer unterschiden. Dise begreift den hausgeschmuck an juwelen, gold,
und
III.Teil. Q q q
von dem muͤnzregale, u. muͤnzen.
hirher gehoͤren 1) metaillons, 2) metaillen, 3) klip- pen ꝛc (§ 2845 — 2847 des 1ten th.). Einen ſilbernen metaillon des hauſes Braunſchweig- Wolfenbuͤttel von 1630 findet man bei dem Koͤh- ler th. II der muͤnzbeluſtigung ſ. 61 beſchriben. Die metaillons ſind wider dreierlei, 1) gar groſſe, 2) groͤſſere, 3) etwas kleinere. Von der lezten gattung ſtehet einer bei dem Koͤhler th. II, ſ. 193. Die metaillen ſind entweder in der groͤſſe eines harten talers, oder harten guldens; ſie werden auf eine gewiſſe begebenheit geſchlagen, z. e. bei ſtiftung eines ordens, von Moſer th. II des hof- rechtes, auf eine geburt, todesfall, vermaͤlung ꝛc. Die denkmuͤnzen werden ebenfalls jeweilen auf ge- lehrte geſchlagen, Koͤhler am a. o. th. II, ſ. 237. Die klippen nennet man auch nohtmuͤnzen. Jn belagerungen werden ſie dann, und wann gepraͤ- get. Coͤln liß eine 1583 in der belagerung Bonns ſchlagen, Koͤhler th. I, ſ. 297. Jn der belage- rung Briſachs geſchahe ein gleiches, Koͤhler th. I, ſ. 289. Salzburg liß 1513 eine goldene klippe muͤnzen, Koͤhler th. I, ſ. 217.
§ 2799
Cabinet bedeutet eigentlich eine kleine kam-von muͤnz- und andern cabine- ten, auch galle- rien. mer; jeweilen aber beſtehet das cabinet aus groſ- ſen zimmern. Man findet bei groſſen herren man- cherlei cabinete, als 1) das muͤnzcabinet, 2) das raritaeten- 3) naturalien- 4) antiquitaeten-cabi- net, 5) kunſtcabinet. Zum naturalien-cabinete gehoͤren auch chirurgiſche, und anatomiſche inſtru- mente. Das kunſtcabinet enthaͤlt kupferſtiche, zeichnungen ꝛc. Das muͤnzcabinet enthaͤlt rare, und koſtbare, auch merkwuͤrdige metaillen, muͤn- zen ꝛc, und iſt von der ſchazkammer unterſchiden. Diſe begreift den hausgeſchmuck an juwelen, gold,
und
III.Teil. Q q q
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von dem muͤnzregale, u. muͤnzen.
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pen ꝛc (§ 2845 — 2847 des 1ten th.). Einen
ſilbernen metaillon des hauſes Braunſchweig-
Wolfenbuͤttel von 1630 findet man bei dem Koͤh-
ler th. II der muͤnzbeluſtigung ſ. 61 beſchriben.
Die metaillons ſind wider dreierlei, 1) gar groſſe,
2) groͤſſere, 3) etwas kleinere. Von der lezten
gattung ſtehet einer bei dem Koͤhler th. II, ſ. 193.
Die metaillen ſind entweder in der groͤſſe eines
harten talers, oder harten guldens; ſie werden
auf eine gewiſſe begebenheit geſchlagen, z. e. bei
ſtiftung eines ordens, von Moſer th. II des hof-
rechtes, auf eine geburt, todesfall, vermaͤlung ꝛc.
Die denkmuͤnzen werden ebenfalls jeweilen auf ge-
lehrte geſchlagen, Koͤhler am a. o. th. II, ſ. 237.
Die klippen nennet man auch nohtmuͤnzen. Jn
belagerungen werden ſie dann, und wann gepraͤ-
get. Coͤln liß eine 1583 in der belagerung Bonns
ſchlagen, Koͤhler th. I, ſ. 297. Jn der belage-
rung Briſachs geſchahe ein gleiches, Koͤhler th. I,
ſ. 289. Salzburg liß 1513 eine goldene klippe
muͤnzen, Koͤhler th. I, ſ. 217.
§ 2799
Cabinet bedeutet eigentlich eine kleine kam-
mer; jeweilen aber beſtehet das cabinet aus groſ-
ſen zimmern. Man findet bei groſſen herren man-
cherlei cabinete, als 1) das muͤnzcabinet, 2) das
raritaeten- 3) naturalien- 4) antiquitaeten-cabi-
net, 5) kunſtcabinet. Zum naturalien-cabinete
gehoͤren auch chirurgiſche, und anatomiſche inſtru-
mente. Das kunſtcabinet enthaͤlt kupferſtiche,
zeichnungen ꝛc. Das muͤnzcabinet enthaͤlt rare,
und koſtbare, auch merkwuͤrdige metaillen, muͤn-
zen ꝛc, und iſt von der ſchazkammer unterſchiden.
Diſe begreift den hausgeſchmuck an juwelen, gold,
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von muͤnz- und
andern cabine-
ten, auch galle-
rien.
III. Teil. Q q q
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 977. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1001>, abgerufen am 03.12.2024.
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