wol kommet eine leichtlich 1000 Mfl. zu stehen. In den hisigen gegenden sihet man keine, ausser zu Grüningen, eine meile von Gisen. Dieweil aber bei einer windstille man nicht malen kann, so hat Carl Knutberg eine neue erfindung ange- geben und in kupferstiche vorgeleget, die wind- müle so einzurichten, daß sie auch von pferden ge- zogen werden könne, besage der Schwedischen ab- handlung aus der natur s. 136 des XIIIten bandes.
§ 2432
dise gehören zu den un- beweglichen dingen.
Die wind-mülen gehören zu den unbeweglichen dingen, und bleiben dem landerben, wenn sie dem lehn nicht einverleibet sind.
§ 2433
von den pulver-mü- len.
Bei den pulver-mülen und deren erbauung sor- get, daß solche an einen von andern gebäuden abgesonderten ort gebracht werde, damit sie bei einem entstehenden unglücke selbigen nicht schaden könne. Eine kleine stunde von hir, über Werda, an der Läne, ist eine zu sehen. Die darzu erfo- derliche gebäude müssen je 60 bis 80 schritte von einander stehen. Zwischen selbige werden starke bäume gepflanzet, damit dise die verunglückte gewalt des pulvers von andern abhalten. Die dächer sind mit brettern zu decken, dise aber nur mit hölzernen nägeln anzustecken; denn was wür- de ein verrosteter und herunter fallender eiserner nagel für ein feuer anrichten können, wo er in ein stampfloch gerite.
§ 2434
deren ein- richtung,
Dise mülen füren 6 bis 10 stempel, und berei- ten 10 bis 30 centner pulvers. Ein wasser-rad hat die höhe von 16 Fußen und 32 schaufeln. der stempel ist etwa 13 oder 14 schuhe hoch, und 5 zolle ins gevirte stark. Der gruben-stock hat 9 bis 10 löcher. Der salpeter und der schwefel wer-
den
LX haubtſtuͤck
wol kommet eine leichtlich 1000 Mfl. zu ſtehen. In den hiſigen gegenden ſihet man keine, auſſer zu Gruͤningen, eine meile von Giſen. Dieweil aber bei einer windſtille man nicht malen kann, ſo hat Carl Knutberg eine neue erfindung ange- geben und in kupferſtiche vorgeleget, die wind- muͤle ſo einzurichten, daß ſie auch von pferden ge- zogen werden koͤnne, beſage der Schwediſchen ab- handlung aus der natur ſ. 136 des XIIIten bandes.
§ 2432
diſe gehoͤren zu den un- beweglichen dingen.
Die wind-muͤlen gehoͤren zu den unbeweglichen dingen, und bleiben dem landerben, wenn ſie dem lehn nicht einverleibet ſind.
§ 2433
von den pulver-muͤ- len.
Bei den pulver-muͤlen und deren erbauung ſor- get, daß ſolche an einen von andern gebaͤuden abgeſonderten ort gebracht werde, damit ſie bei einem entſtehenden ungluͤcke ſelbigen nicht ſchaden koͤnne. Eine kleine ſtunde von hir, uͤber Werda, an der Laͤne, iſt eine zu ſehen. Die darzu erfo- derliche gebaͤude muͤſſen je 60 bis 80 ſchritte von einander ſtehen. Zwiſchen ſelbige werden ſtarke baͤume gepflanzet, damit diſe die verungluͤckte gewalt des pulvers von andern abhalten. Die daͤcher ſind mit brettern zu decken, diſe aber nur mit hoͤlzernen naͤgeln anzuſtecken; denn was wuͤr- de ein verroſteter und herunter fallender eiſerner nagel fuͤr ein feuer anrichten koͤnnen, wo er in ein ſtampfloch gerite.
§ 2434
deren ein- richtung,
Diſe muͤlen fuͤren 6 bis 10 ſtempel, und berei- ten 10 bis 30 centner pulvers. Ein waſſer-rad hat die hoͤhe von 16 Fußen und 32 ſchaufeln. der ſtempel iſt etwa 13 oder 14 ſchuhe hoch, und 5 zolle ins gevirte ſtark. Der gruben-ſtock hat 9 bis 10 loͤcher. Der ſalpeter und der ſchwefel wer-
den
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0980"n="968"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LX</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>
wol kommet eine leichtlich 1000 Mfl. zu ſtehen.<lb/>
In den hiſigen gegenden ſihet man keine, auſſer<lb/>
zu Gruͤningen, eine meile von Giſen. Dieweil<lb/>
aber bei einer windſtille man nicht malen kann,<lb/>ſo hat <hirendition="#fr">Carl Knutberg</hi> eine neue erfindung ange-<lb/>
geben und in kupferſtiche vorgeleget, die wind-<lb/>
muͤle ſo einzurichten, daß ſie auch von pferden ge-<lb/>
zogen werden koͤnne, beſage der Schwediſchen ab-<lb/>
handlung aus der natur ſ. 136 des <hirendition="#aq">XIII</hi>ten bandes.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2432</head><lb/><noteplace="left">diſe gehoͤren<lb/>
zu den un-<lb/>
beweglichen<lb/>
dingen.</note><p>Die wind-muͤlen gehoͤren zu den unbeweglichen<lb/>
dingen, und bleiben dem landerben, wenn ſie dem<lb/>
lehn nicht einverleibet ſind.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2433</head><lb/><noteplace="left">von den<lb/>
pulver-muͤ-<lb/>
len.</note><p>Bei den pulver-muͤlen und deren erbauung ſor-<lb/>
get, daß ſolche an einen von andern gebaͤuden<lb/>
abgeſonderten ort gebracht werde, damit ſie bei<lb/>
einem entſtehenden ungluͤcke ſelbigen nicht ſchaden<lb/>
koͤnne. Eine kleine ſtunde von hir, uͤber Werda,<lb/>
an der Laͤne, iſt eine zu ſehen. Die darzu erfo-<lb/>
derliche gebaͤude muͤſſen je 60 bis 80 ſchritte von<lb/>
einander ſtehen. Zwiſchen ſelbige werden ſtarke<lb/>
baͤume gepflanzet, damit diſe die verungluͤckte<lb/>
gewalt des pulvers von andern abhalten. Die<lb/>
daͤcher ſind mit brettern zu decken, diſe aber nur<lb/>
mit hoͤlzernen naͤgeln anzuſtecken; denn was wuͤr-<lb/>
de ein verroſteter und herunter fallender eiſerner<lb/>
nagel fuͤr ein feuer anrichten koͤnnen, wo er in ein<lb/>ſtampfloch gerite.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2434</head><lb/><noteplace="left">deren ein-<lb/>
richtung,</note><p>Diſe muͤlen fuͤren 6 bis 10 ſtempel, und berei-<lb/>
ten 10 bis 30 centner pulvers. Ein waſſer-rad<lb/>
hat die hoͤhe von 16 Fußen und 32 ſchaufeln.<lb/>
der ſtempel iſt etwa 13 oder 14 ſchuhe hoch, und<lb/>
5 zolle ins gevirte ſtark. Der gruben-ſtock hat 9<lb/>
bis 10 loͤcher. Der ſalpeter und der ſchwefel wer-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">den</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[968/0980]
LX haubtſtuͤck
wol kommet eine leichtlich 1000 Mfl. zu ſtehen.
In den hiſigen gegenden ſihet man keine, auſſer
zu Gruͤningen, eine meile von Giſen. Dieweil
aber bei einer windſtille man nicht malen kann,
ſo hat Carl Knutberg eine neue erfindung ange-
geben und in kupferſtiche vorgeleget, die wind-
muͤle ſo einzurichten, daß ſie auch von pferden ge-
zogen werden koͤnne, beſage der Schwediſchen ab-
handlung aus der natur ſ. 136 des XIIIten bandes.
§ 2432
Die wind-muͤlen gehoͤren zu den unbeweglichen
dingen, und bleiben dem landerben, wenn ſie dem
lehn nicht einverleibet ſind.
§ 2433
Bei den pulver-muͤlen und deren erbauung ſor-
get, daß ſolche an einen von andern gebaͤuden
abgeſonderten ort gebracht werde, damit ſie bei
einem entſtehenden ungluͤcke ſelbigen nicht ſchaden
koͤnne. Eine kleine ſtunde von hir, uͤber Werda,
an der Laͤne, iſt eine zu ſehen. Die darzu erfo-
derliche gebaͤude muͤſſen je 60 bis 80 ſchritte von
einander ſtehen. Zwiſchen ſelbige werden ſtarke
baͤume gepflanzet, damit diſe die verungluͤckte
gewalt des pulvers von andern abhalten. Die
daͤcher ſind mit brettern zu decken, diſe aber nur
mit hoͤlzernen naͤgeln anzuſtecken; denn was wuͤr-
de ein verroſteter und herunter fallender eiſerner
nagel fuͤr ein feuer anrichten koͤnnen, wo er in ein
ſtampfloch gerite.
§ 2434
Diſe muͤlen fuͤren 6 bis 10 ſtempel, und berei-
ten 10 bis 30 centner pulvers. Ein waſſer-rad
hat die hoͤhe von 16 Fußen und 32 ſchaufeln.
der ſtempel iſt etwa 13 oder 14 ſchuhe hoch, und
5 zolle ins gevirte ſtark. Der gruben-ſtock hat 9
bis 10 loͤcher. Der ſalpeter und der ſchwefel wer-
den
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 968. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/980>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.