burg war ein Kaland. Die ächte beschreibung der Kalands-brüder teilet Rivius Puritanus, oder Lauterbach, in der monastica historia s. 483 fg. mit. Es war eine brüderschaft des rural- dechants mit der unter ihm stehenden geistlichkeit, samt den kirchen-bedienten, sodann gelehrten und ungelehrten laien, auch aus den gilden der hand- werke. Den ersten tag des monats kamen sie zu- sammen und ire rechner taten rechnung. Sie sor- geten für die lichter, zierraten und reinigkeit der kirchen und gefäße; sie sahen bei den processionen auf die ordnung. Die alten mit-brüder und mit-schwestern unterhilten sie in der wonung, der speise, dem tranke und der kleidung. Daher ei- nen kaland stiften, bedeutet: wonungen für die brüder und schwestern anrichten. Die bauern etc. welche die güter diser brüderschaft baueten, hat- ten kalands-güter.
§ 1941
kaphahns- güter, kot- sassen-güter,
XX)Kaphans güter, von Buri s. 981, 982, XXI)Kölln-höfe in Schwaben und Elsaß von den colonis also benennet. XXII) Kotsassen-güter, kothöfe Leiser im iure georg. lib. I. cap. XXVIII, Kurbraunschweig-Lünebur- gischer landes-ordnung IIIIte teil cap. V. s. 84, s. 91.
§ 1942
kurmetgü- ter,
XXIII)Kurmet-güter in Westphalen, von Kur, kür, wahl, und mer, miten, von Buri s. 815, von Ludewigde iuribus feudo vicinis,Ludo- vici disp. de bonis curmed. immasen der herr nach dem todte seines bauern aus dessen verlassen- schaft sich etwas erwälet. Andre sagen cur be- deute der hof und mede die mite, mithin selbige hof-mite-güter wären. Die wörter: curtis, cur- tile, curtilum für höfe der bauern, kommen
häufig
XLVIIII haubtſtuͤck
burg war ein Kaland. Die aͤchte beſchreibung der Kalands-bruͤder teilet Rivius Puritanus, oder Lauterbach, in der monaſtica hiſtoria ſ. 483 fg. mit. Es war eine bruͤderſchaft des rural- dechants mit der unter ihm ſtehenden geiſtlichkeit, ſamt den kirchen-bedienten, ſodann gelehrten und ungelehrten laien, auch aus den gilden der hand- werke. Den erſten tag des monats kamen ſie zu- ſammen und ire rechner taten rechnung. Sie ſor- geten fuͤr die lichter, zierraten und reinigkeit der kirchen und gefaͤße; ſie ſahen bei den proceſſionen auf die ordnung. Die alten mit-bruͤder und mit-ſchweſtern unterhilten ſie in der wonung, der ſpeiſe, dem tranke und der kleidung. Daher ei- nen kaland ſtiften, bedeutet: wonungen fuͤr die bruͤder und ſchweſtern anrichten. Die bauern ꝛc. welche die guͤter diſer bruͤderſchaft baueten, hat- ten kalands-guͤter.
§ 1941
kaphahns- guͤter, kot- ſaſſen-guͤter,
XX)Kaphans guͤter, von Buri ſ. 981, 982, XXI)Koͤlln-hoͤfe in Schwaben und Elſaß von den colonis alſo benennet. XXII) Kotſaſſen-guͤter, kothoͤfe Leiſer im iure georg. lib. I. cap. XXVIII, Kurbraunſchweig-Luͤnebur- giſcher landes-ordnung IIIIte teil cap. V. ſ. 84, ſ. 91.
§ 1942
kurmetguͤ- ter,
XXIII)Kurmet-guͤter in Weſtphalen, von Kur, kuͤr, wahl, und mer, miten, von Buri ſ. 815, von Ludewigde iuribus feudo vicinis,Ludo- vici diſp. de bonis curmed. immaſen der herr nach dem todte ſeines bauern aus deſſen verlaſſen- ſchaft ſich etwas erwaͤlet. Andre ſagen cur be- deute der hof und mede die mite, mithin ſelbige hof-mite-guͤter waͤren. Die woͤrter: curtis, cur- tile, curtilum fuͤr hoͤfe der bauern, kommen
haͤufig
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burg war ein Kaland. Die aͤchte beſchreibung
der Kalands-bruͤder teilet Rivius Puritanus,
oder Lauterbach, in der monaſtica hiſtoria ſ.
483 fg. mit. Es war eine bruͤderſchaft des rural-
dechants mit der unter ihm ſtehenden geiſtlichkeit,
ſamt den kirchen-bedienten, ſodann gelehrten und
ungelehrten laien, auch aus den gilden der hand-
werke. Den erſten tag des monats kamen ſie zu-
ſammen und ire rechner taten rechnung. Sie ſor-
geten fuͤr die lichter, zierraten und reinigkeit der
kirchen und gefaͤße; ſie ſahen bei den proceſſionen
auf die ordnung. Die alten mit-bruͤder und
mit-ſchweſtern unterhilten ſie in der wonung, der
ſpeiſe, dem tranke und der kleidung. Daher ei-
nen kaland ſtiften, bedeutet: wonungen fuͤr die
bruͤder und ſchweſtern anrichten. Die bauern ꝛc.
welche die guͤter diſer bruͤderſchaft baueten, hat-
ten kalands-guͤter.
§ 1941
XX) Kaphans guͤter, von Buri ſ. 981,
982, XXI) Koͤlln-hoͤfe in Schwaben und
Elſaß von den colonis alſo benennet. XXII)
Kotſaſſen-guͤter, kothoͤfe Leiſer im iure georg.
lib. I. cap. XXVIII, Kurbraunſchweig-Luͤnebur-
giſcher landes-ordnung IIIIte teil cap. V. ſ. 84,
ſ. 91.
§ 1942
XXIII) Kurmet-guͤter in Weſtphalen, von
Kur, kuͤr, wahl, und mer, miten, von Buri ſ. 815,
von Ludewig de iuribus feudo vicinis, Ludo-
vici diſp. de bonis curmed. immaſen der herr
nach dem todte ſeines bauern aus deſſen verlaſſen-
ſchaft ſich etwas erwaͤlet. Andre ſagen cur be-
deute der hof und mede die mite, mithin ſelbige
hof-mite-guͤter waͤren. Die woͤrter: curtis, cur-
tile, curtilum fuͤr hoͤfe der bauern, kommen
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 788. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/800>, abgerufen am 21.11.2024.
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