termanns disp. de valore possessorii summa- riissimi contra possessorem, Leipz. 1731, von Neumann in dem iure princ. priuato, T. IIII, lib. 4, tit. 1 § 451 fg. Hertde quasi possidente, in prologo § 1 s. 136. vol. I T. III. Wer sich auf den besiz seiner freiheit gründet, muß aus- übungen derselben beibringen, Estor § 196.
§ 1887
wie der besiz ver- loren ge- het?
Der besiz kan auf verschidene weise verloren gehen, sowohl mit willen, als auch wider willen, und zwar kan solches auf eben die art, wie selbi- ger erlanget worden ist, wider verloren werden, Menken im systemate iuris ciu. lib. 41. tit. 2 § 13-15. s. 638.
Vom mit-besize.
§ 1888
was der mit-besiz ist?
Der mit-besiz wird genennet, wenn mehrere als einer die sache zu gleicher zeit auf einerley weise inne haben. Es mag nun einer vorhin den besiz allein gehabt haben und der andre zum mit-be- siz aufgenommen worden, so wohl gelanget seyn, oder beide zugleich den besiz ergriffen haben. Den mit-besiz haben die Römischen rechts-gelahrten für unmöglich gehalten, Stryckde composses- sione,Estor am a. o. § 115, § 378 fgg. Er kan so wohl geteilet, als ungeteilet seyn. Er ist hiernächst entweder decretalis, oder flüsset aus dem gesäze, oder rechtskräftigen urtel, oder gedinge, Estor § 380. Der mit-besiz äussert sich nach den Teutschen rechten in vilen stücken. Es befanden sich also die eheleute mit einander im mit-besize (729-744), Estor am a. o. § 383 fgg. von Westphal am a. o. T. III. s. 624. Daher bey beschlüssung eines contractes des eheweibes bewil-
ligung
XLVII haubtſtuͤck
termanns diſp. de valore poſſeſſorii ſumma- riiſſimi contra poſſeſſorem, Leipz. 1731, von Neumann in dem iure princ. priuato, T. IIII, lib. 4, tit. 1 § 451 fg. Hertde quaſi poſſidente, in prologo § 1 ſ. 136. vol. I T. III. Wer ſich auf den beſiz ſeiner freiheit gruͤndet, muß aus- uͤbungen derſelben beibringen, Eſtor § 196.
§ 1887
wie der beſiz ver- loren ge- het?
Der beſiz kan auf verſchidene weiſe verloren gehen, ſowohl mit willen, als auch wider willen, und zwar kan ſolches auf eben die art, wie ſelbi- ger erlanget worden iſt, wider verloren werden, Menken im ſyſtemate iuris ciu. lib. 41. tit. 2 § 13-15. ſ. 638.
Vom mit-beſize.
§ 1888
was der mit-beſiz iſt?
Der mit-beſiz wird genennet, wenn mehrere als einer die ſache zu gleicher zeit auf einerley weiſe inne haben. Es mag nun einer vorhin den beſiz allein gehabt haben und der andre zum mit-be- ſiz aufgenommen worden, ſo wohl gelanget ſeyn, oder beide zugleich den beſiz ergriffen haben. Den mit-beſiz haben die Roͤmiſchen rechts-gelahrten fuͤr unmoͤglich gehalten, Stryckde compoſſes- ſione,Eſtor am a. o. § 115, § 378 fgg. Er kan ſo wohl geteilet, als ungeteilet ſeyn. Er iſt hiernaͤchſt entweder decretalis, oder fluͤſſet aus dem geſaͤze, oder rechtskraͤftigen urtel, oder gedinge, Eſtor § 380. Der mit-beſiz aͤuſſert ſich nach den Teutſchen rechten in vilen ſtuͤcken. Es befanden ſich alſo die eheleute mit einander im mit-beſize (729-744), Eſtor am a. o. § 383 fgg. von Weſtphal am a. o. T. III. ſ. 624. Daher bey beſchluͤſſung eines contractes des eheweibes bewil-
ligung
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0776"n="764"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XLVII</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">termanns</hi> diſp. <hirendition="#aq">de valore poſſeſſorii ſumma-<lb/>
riiſſimi contra poſſeſſorem,</hi> Leipz. 1731, von<lb/><hirendition="#fr">Neumann</hi> in dem <hirendition="#aq">iure princ. priuato, T. IIII,<lb/>
lib.</hi> 4, tit. 1 § 451 fg. <hirendition="#fr">Hert</hi><hirendition="#aq">de quaſi poſſidente,<lb/>
in prologo</hi> § 1 ſ. 136. vol. <hirendition="#aq">I T. III.</hi> Wer ſich<lb/>
auf den beſiz ſeiner freiheit gruͤndet, muß aus-<lb/>
uͤbungen derſelben beibringen, <hirendition="#fr">Eſtor</hi> § 196.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1887</head><lb/><noteplace="left">wie der<lb/>
beſiz ver-<lb/>
loren ge-<lb/>
het?</note><p>Der beſiz kan auf verſchidene weiſe verloren<lb/>
gehen, ſowohl mit willen, als auch wider willen,<lb/>
und zwar kan ſolches auf eben die art, wie ſelbi-<lb/>
ger erlanget worden iſt, wider verloren werden,<lb/><hirendition="#fr">Menken</hi> im <hirendition="#aq">ſyſtemate iuris ciu. lib.</hi> 41. tit. 2<lb/>
§ 13-15. ſ. 638.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Vom mit-beſize.</hi></head><lb/><divn="4"><head>§ 1888</head><lb/><noteplace="left">was der<lb/>
mit-beſiz<lb/>
iſt?</note><p>Der mit-beſiz wird genennet, wenn mehrere<lb/>
als einer die ſache zu gleicher zeit auf einerley weiſe<lb/>
inne haben. Es mag nun einer vorhin den beſiz<lb/>
allein gehabt haben und der andre zum mit-be-<lb/>ſiz aufgenommen worden, ſo wohl gelanget ſeyn,<lb/>
oder beide zugleich den beſiz ergriffen haben. Den<lb/>
mit-beſiz haben die Roͤmiſchen rechts-gelahrten<lb/>
fuͤr unmoͤglich gehalten, <hirendition="#fr">Stryck</hi><hirendition="#aq">de compoſſes-<lb/>ſione,</hi><hirendition="#fr">Eſtor</hi> am a. o. § 115, § 378 fgg. Er<lb/>
kan ſo wohl geteilet, als ungeteilet ſeyn. Er iſt<lb/>
hiernaͤchſt entweder decretalis, oder fluͤſſet aus dem<lb/>
geſaͤze, oder rechtskraͤftigen urtel, oder gedinge,<lb/><hirendition="#fr">Eſtor</hi> § 380. Der mit-beſiz aͤuſſert ſich nach den<lb/>
Teutſchen rechten in vilen ſtuͤcken. Es befanden<lb/>ſich alſo die eheleute mit einander im mit-beſize<lb/>
(729-744), <hirendition="#fr">Eſtor</hi> am a. o. § 383 fgg. von<lb/><hirendition="#fr">Weſtphal</hi> am a. o. <hirendition="#aq">T. III.</hi>ſ. 624. Daher bey<lb/>
beſchluͤſſung eines contractes des eheweibes bewil-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ligung</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[764/0776]
XLVII haubtſtuͤck
termanns diſp. de valore poſſeſſorii ſumma-
riiſſimi contra poſſeſſorem, Leipz. 1731, von
Neumann in dem iure princ. priuato, T. IIII,
lib. 4, tit. 1 § 451 fg. Hert de quaſi poſſidente,
in prologo § 1 ſ. 136. vol. I T. III. Wer ſich
auf den beſiz ſeiner freiheit gruͤndet, muß aus-
uͤbungen derſelben beibringen, Eſtor § 196.
§ 1887
Der beſiz kan auf verſchidene weiſe verloren
gehen, ſowohl mit willen, als auch wider willen,
und zwar kan ſolches auf eben die art, wie ſelbi-
ger erlanget worden iſt, wider verloren werden,
Menken im ſyſtemate iuris ciu. lib. 41. tit. 2
§ 13-15. ſ. 638.
Vom mit-beſize.
§ 1888
Der mit-beſiz wird genennet, wenn mehrere
als einer die ſache zu gleicher zeit auf einerley weiſe
inne haben. Es mag nun einer vorhin den beſiz
allein gehabt haben und der andre zum mit-be-
ſiz aufgenommen worden, ſo wohl gelanget ſeyn,
oder beide zugleich den beſiz ergriffen haben. Den
mit-beſiz haben die Roͤmiſchen rechts-gelahrten
fuͤr unmoͤglich gehalten, Stryck de compoſſes-
ſione, Eſtor am a. o. § 115, § 378 fgg. Er
kan ſo wohl geteilet, als ungeteilet ſeyn. Er iſt
hiernaͤchſt entweder decretalis, oder fluͤſſet aus dem
geſaͤze, oder rechtskraͤftigen urtel, oder gedinge,
Eſtor § 380. Der mit-beſiz aͤuſſert ſich nach den
Teutſchen rechten in vilen ſtuͤcken. Es befanden
ſich alſo die eheleute mit einander im mit-beſize
(729-744), Eſtor am a. o. § 383 fgg. von
Weſtphal am a. o. T. III. ſ. 624. Daher bey
beſchluͤſſung eines contractes des eheweibes bewil-
ligung
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 764. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/776>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.