Fünf und virzigstes haubtstück von den haubtsachen und zube- hörungen.
§ 1811
was eine haubtsache und zubehö- rung heis- set?
Eine haubtsache wird gemeiniglich genennet, one welche etwas nicht bestehen kan, Thomasius in der disp. de rerum differentia intuitu iuris Germ. priuat. § 65 fg.; hingegen heissen zubehö- rungen diejenigen sachen, welche mit der haubt- sache verknüpft sind, oder welche zu der haubtsa- che kommen, sowol getan werden. Dises kan nicht allein durch die gesäze, gewohnheiten, gedin- ge, verjärung, sondern auch die bestimmung be- schehen, Menkens disp. de probatione pertinen- tiarum feudalium § 5 fg., Muegs disp. de per- tinentiis,Estors kleiner schriften IIter band s. 712. Wenn eine sache sich bei der andern, ob- schon lange zeit, befunden hat, auch dise mit ein- ander verwaltet worden sind, ist dennoch daraus keine zubehörung sogleich zu machen, sondern zu erweisen, daß sie dergleichen sey.
§ 1812
der unter- schid der zu- gehörun- gen
Man muß indessen den unterschid unter einer zugehörung an sich und dem zugehöre der sachen machen, z. e. die pertinenz des lehns ist und blei- bet erbe (oder eigen); dahingegen die pertinentia feudalis zum lehn und dem lehnsfolger gehöret, one daß er den land-erben etwas dafür bezalet, Joh. Heinrich edler von Berger in der oeco- nomia iuris s. 218 lib. II tit. I § VII nota 3, Just Henning BöhmerT. I cons. XLI n. 14 P. II.
§ 1813
XLV haubtſtuͤck
Fuͤnf und virzigſtes haubtſtuͤck von den haubtſachen und zube- hoͤrungen.
§ 1811
was eine haubtſache und zubehoͤ- rung heiſ- ſet?
Eine haubtſache wird gemeiniglich genennet, one welche etwas nicht beſtehen kan, Thomaſius in der diſp. de rerum differentia intuitu iuris Germ. priuat. § 65 fg.; hingegen heiſſen zubehoͤ- rungen diejenigen ſachen, welche mit der haubt- ſache verknuͤpft ſind, oder welche zu der haubtſa- che kommen, ſowol getan werden. Diſes kan nicht allein durch die geſaͤze, gewohnheiten, gedin- ge, verjaͤrung, ſondern auch die beſtimmung be- ſchehen, Menkens diſp. de probatione pertinen- tiarum feudalium § 5 fg., Muegs diſp. de per- tinentiis,Eſtors kleiner ſchriften IIter band ſ. 712. Wenn eine ſache ſich bei der andern, ob- ſchon lange zeit, befunden hat, auch diſe mit ein- ander verwaltet worden ſind, iſt dennoch daraus keine zubehoͤrung ſogleich zu machen, ſondern zu erweiſen, daß ſie dergleichen ſey.
§ 1812
der unter- ſchid der zu- gehoͤrun- gen
Man muß indeſſen den unterſchid unter einer zugehoͤrung an ſich und dem zugehoͤre der ſachen machen, z. e. die pertinenz des lehns iſt und blei- bet erbe (oder eigen); dahingegen die pertinentia feudalis zum lehn und dem lehnsfolger gehoͤret, one daß er den land-erben etwas dafuͤr bezalet, Joh. Heinrich edler von Berger in der oeco- nomia iuris ſ. 218 lib. II tit. I § VII nota 3, Juſt Henning BoͤhmerT. I conſ. XLI n. 14 P. II.
§ 1813
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XLV haubtſtuͤck
Fuͤnf und virzigſtes haubtſtuͤck
von den haubtſachen und zube-
hoͤrungen.
§ 1811
Eine haubtſache wird gemeiniglich genennet, one
welche etwas nicht beſtehen kan, Thomaſius
in der diſp. de rerum differentia intuitu iuris
Germ. priuat. § 65 fg.; hingegen heiſſen zubehoͤ-
rungen diejenigen ſachen, welche mit der haubt-
ſache verknuͤpft ſind, oder welche zu der haubtſa-
che kommen, ſowol getan werden. Diſes kan
nicht allein durch die geſaͤze, gewohnheiten, gedin-
ge, verjaͤrung, ſondern auch die beſtimmung be-
ſchehen, Menkens diſp. de probatione pertinen-
tiarum feudalium § 5 fg., Muegs diſp. de per-
tinentiis, Eſtors kleiner ſchriften IIter band
ſ. 712. Wenn eine ſache ſich bei der andern, ob-
ſchon lange zeit, befunden hat, auch diſe mit ein-
ander verwaltet worden ſind, iſt dennoch daraus
keine zubehoͤrung ſogleich zu machen, ſondern zu
erweiſen, daß ſie dergleichen ſey.
§ 1812
Man muß indeſſen den unterſchid unter einer
zugehoͤrung an ſich und dem zugehoͤre der ſachen
machen, z. e. die pertinenz des lehns iſt und blei-
bet erbe (oder eigen); dahingegen die pertinentia
feudalis zum lehn und dem lehnsfolger gehoͤret,
one daß er den land-erben etwas dafuͤr bezalet,
Joh. Heinrich edler von Berger in der oeco-
nomia iuris ſ. 218 lib. II tit. I § VII nota 3,
Juſt Henning Boͤhmer T. I conſ. XLI n. 14
P. II.
§ 1813
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 732. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/744>, abgerufen am 21.12.2024.
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