den izt lauter grose grenzsteine gesezet. Derglei- chen geschihet auch dermalen zwischen Kur-Mainz und H. Cassel. Dise haben grose grenzsteine, läu- fer und hute-steine belibet. Die landgrenzen wer- den erstlich von beiderseitigen hirzu ernenneten com- missarien besehen. Die beamten und die darzu be- feligte untertanen, welche die beste wissenschaft da- von haben, sind dabei zugegen. Ein hirzu verei- deter landmesser bringet die gegend in einen abriß. Man bestimmet 3 farben, die eine enthält z. e. das unstreitig Mainzische, die andre das ungezweifelte Hessische, die dritte farbe zwischen den gedachten farben stellet die streitige grenzen vor. Estors vorrede am a. o. § 3. Besage des Ostfrisischen landrechtes IIten buche cap. 269 heisset die mar- kung zwener äcker, häuser etc. dole und swette und die zeichen, oder male, womit selbige bemer- ket wird, swett-sloot, swett-schott, swes-pael etc, Dr. von Wicht etc. in den anmerkungen über be- sagtes land-recht s. 585.
§ 1653
die grenz- steine sind nnverlezli- che sachen,
Die grenzsteine werden unter die unverlezlichen sachen gerechnet, Lobecks disp. de iure lapidum terminaliumJacob Brunnemanns disp. de iu- re limitum prouincialium. Die peinliche hals- gerichts-ordnung kaiser Carls des Vten art. 114, sezet eine leibesstrafe auf die verrückung der grenz- steine. Die alten Teutschen gruben den bösli- chen verrucker in die erde bis an den hals und ackerten ihn mit dem pfluge zu todte, von Leyser specim. 558 s. 419, VIII bande.
§ 1654
deren gat- tungen.
Es sind aber noch verschidene andre dergleichen marksteine bekannt, z. e. die land- oder grenz-steine, amt-gerichts-bann-geleits-jagt-forst-zehnt-freiungs- weide- und trift-wegebau-meilen-wasser-steine etc.
Hilde-
XLI haubtſtuͤck
den izt lauter groſe grenzſteine geſezet. Derglei- chen geſchihet auch dermalen zwiſchen Kur-Mainz und H. Caſſel. Diſe haben groſe grenzſteine, laͤu- fer und hute-ſteine belibet. Die landgrenzen wer- den erſtlich von beiderſeitigen hirzu ernenneten com- miſſarien beſehen. Die beamten und die darzu be- feligte untertanen, welche die beſte wiſſenſchaft da- von haben, ſind dabei zugegen. Ein hirzu verei- deter landmeſſer bringet die gegend in einen abriß. Man beſtimmet 3 farben, die eine enthaͤlt z. e. das unſtreitig Mainziſche, die andre das ungezweifelte Heſſiſche, die dritte farbe zwiſchen den gedachten farben ſtellet die ſtreitige grenzen vor. Eſtors vorrede am a. o. § 3. Beſage des Oſtfriſiſchen landrechtes IIten buche cap. 269 heiſſet die mar- kung zwener aͤcker, haͤuſer ꝛc. dole und ſwette und die zeichen, oder male, womit ſelbige bemer- ket wird, ſwett-ſloot, ſwett-ſchott, ſwes-pael ꝛc, Dr. von Wicht ꝛc. in den anmerkungen uͤber be- ſagtes land-recht ſ. 585.
§ 1653
die grenz- ſteine ſind nnverlezli- che ſachen,
Die grenzſteine werden unter die unverlezlichen ſachen gerechnet, Lobecks diſp. de iure lapidum terminaliumJacob Brunnemanns diſp. de iu- re limitum prouincialium. Die peinliche hals- gerichts-ordnung kaiſer Carls des Vten art. 114, ſezet eine leibesſtrafe auf die verruͤckung der grenz- ſteine. Die alten Teutſchen gruben den boͤsli- chen verrucker in die erde bis an den hals und ackerten ihn mit dem pfluge zu todte, von Leyſer ſpecim. 558 ſ. 419, VIII bande.
§ 1654
deren gat- tungen.
Es ſind aber noch verſchidene andre dergleichen markſteine bekannt, z. e. die land- oder grenz-ſteine, amt-gerichts-bann-geleits-jagt-forſt-zehnt-freiungs- weide- und trift-wegebau-meilen-waſſer-ſteine ꝛc.
Hilde-
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XLI haubtſtuͤck
den izt lauter groſe grenzſteine geſezet. Derglei-
chen geſchihet auch dermalen zwiſchen Kur-Mainz
und H. Caſſel. Diſe haben groſe grenzſteine, laͤu-
fer und hute-ſteine belibet. Die landgrenzen wer-
den erſtlich von beiderſeitigen hirzu ernenneten com-
miſſarien beſehen. Die beamten und die darzu be-
feligte untertanen, welche die beſte wiſſenſchaft da-
von haben, ſind dabei zugegen. Ein hirzu verei-
deter landmeſſer bringet die gegend in einen abriß.
Man beſtimmet 3 farben, die eine enthaͤlt z. e. das
unſtreitig Mainziſche, die andre das ungezweifelte
Heſſiſche, die dritte farbe zwiſchen den gedachten
farben ſtellet die ſtreitige grenzen vor. Eſtors
vorrede am a. o. § 3. Beſage des Oſtfriſiſchen
landrechtes IIten buche cap. 269 heiſſet die mar-
kung zwener aͤcker, haͤuſer ꝛc. dole und ſwette
und die zeichen, oder male, womit ſelbige bemer-
ket wird, ſwett-ſloot, ſwett-ſchott, ſwes-pael ꝛc,
Dr. von Wicht ꝛc. in den anmerkungen uͤber be-
ſagtes land-recht ſ. 585.
§ 1653
Die grenzſteine werden unter die unverlezlichen
ſachen gerechnet, Lobecks diſp. de iure lapidum
terminalium Jacob Brunnemanns diſp. de iu-
re limitum prouincialium. Die peinliche hals-
gerichts-ordnung kaiſer Carls des Vten art. 114,
ſezet eine leibesſtrafe auf die verruͤckung der grenz-
ſteine. Die alten Teutſchen gruben den boͤsli-
chen verrucker in die erde bis an den hals und
ackerten ihn mit dem pfluge zu todte, von Leyſer
ſpecim. 558 ſ. 419, VIII bande.
§ 1654
Es ſind aber noch verſchidene andre dergleichen
markſteine bekannt, z. e. die land- oder grenz-ſteine,
amt-gerichts-bann-geleits-jagt-forſt-zehnt-freiungs-
weide- und trift-wegebau-meilen-waſſer-ſteine ꝛc.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/678>, abgerufen am 22.12.2024.
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