get, darnebst järlich durch eine flur- oder grenzbe- zihung begangen. Bei diser muß iemand von oberkeitswegen gegenwärtig seyn, Fritschde di- strictu vniuersitatis agrorum ciuitatis vel pagi, F. S. Gothaische landes-ordnung im IIten teile, cap. 3 tit. 25, Hohenlohisches landrecht im IIIten teile, tit. 20, F. H. Casselische greben ordnung tit. 40, Hildebrandde visitatione finium pro- vinc. cap. III.
§ 1651
Diejenige personen, welche von der oberkeitund flur- schüzen. als aufseher über die fluren und felder bestellet werden, damit kein schade darin an den feld- und garten-früchten, am grase, und holze, in wein- bergen, flur auch grenzsteinen, durch menschen und vihe zugefüget werde, heissen flur-feld-schüzen, wein-feld-hüter, feldstuzler, flur-acker-wisen-vög- te, wirtenbergisches landrecht im IIteile cap. 3 tit. 27 (Sihe oben § 444).
§ 1652
Die grenzen sind entweder von der natur, z. e.die grenzen sind man- cherley, durch bäche, klippen, flüsse etc., oder durch kunst bestimmet, das leztere geschihet durch kreuze, ma- le, bäume, lochbäume, aufwürfe, graben, am besten aber ist es durch steine getan, von Pisto- rius in den amoenitat. II, 485, Krebsde li- gno et lapide P. II class. 6 sect. 4 und Strik im vsu moderno p. lib. X tit. I § 5 benimmet de- ren 51 gattungen. Die abbildung des Römi- schen gözen termini legen Schramm in der Saxo- nia monumentis viarum illustrata, s. 8. und Ayrer am a. o. dar. Ausser den steinen und bä- chen werden in Hessen keine grenz-zeichen gedultet; in betracht die anderen der zeit und vergänglichkeit zu vil unterworfen sind. Zwischen H. Cassel und H. darmstadt sind die grenzen erneuert und wer-
den
T t 5
von der ſtadt- und dorf-flure ꝛc.
get, darnebſt jaͤrlich durch eine flur- oder grenzbe- zihung begangen. Bei diſer muß iemand von oberkeitswegen gegenwaͤrtig ſeyn, Fritſchde di- ſtrictu vniuerſitatis agrorum ciuitatis vel pagi, F. S. Gothaiſche landes-ordnung im IIten teile, cap. 3 tit. 25, Hohenlohiſches landrecht im IIIten teile, tit. 20, F. H. Caſſeliſche greben ordnung tit. 40, Hildebrandde viſitatione finium pro- vinc. cap. III.
§ 1651
Diejenige perſonen, welche von der oberkeitund flur- ſchuͤzen. als aufſeher uͤber die fluren und felder beſtellet werden, damit kein ſchade darin an den feld- und garten-fruͤchten, am graſe, und holze, in wein- bergen, flur auch grenzſteinen, durch menſchen und vihe zugefuͤget werde, heiſſen flur-feld-ſchuͤzen, wein-feld-huͤter, feldſtuzler, flur-acker-wiſen-voͤg- te, wirtenbergiſches landrecht im IIteile cap. 3 tit. 27 (Sihe oben § 444).
§ 1652
Die grenzen ſind entweder von der natur, z. e.die grenzen ſind man- cherley, durch baͤche, klippen, fluͤſſe ꝛc., oder durch kunſt beſtimmet, das leztere geſchihet durch kreuze, ma- le, baͤume, lochbaͤume, aufwuͤrfe, graben, am beſten aber iſt es durch ſteine getan, von Piſto- rius in den amoenitat. II, 485, Krebsde li- gno et lapide P. II claſſ. 6 ſect. 4 und Strik im vſu moderno π. lib. X tit. I § 5 benimmet de- ren 51 gattungen. Die abbildung des Roͤmi- ſchen goͤzen termini legen Schramm in der Saxo- nia monumentis viarum illuſtrata, ſ. 8. und Ayrer am a. o. dar. Auſſer den ſteinen und baͤ- chen werden in Heſſen keine grenz-zeichen gedultet; in betracht die anderen der zeit und vergaͤnglichkeit zu vil unterworfen ſind. Zwiſchen H. Caſſel und H. darmſtadt ſind die grenzen erneuert und wer-
den
T t 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0677"n="665"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von der ſtadt- und dorf-flure ꝛc.</hi></fw><lb/>
get, darnebſt jaͤrlich durch eine flur- oder grenzbe-<lb/>
zihung begangen. Bei diſer muß iemand von<lb/>
oberkeitswegen gegenwaͤrtig ſeyn, <hirendition="#fr">Fritſch</hi><hirendition="#aq">de di-<lb/>ſtrictu vniuerſitatis agrorum ciuitatis vel pagi,</hi><lb/>
F. S. Gothaiſche landes-ordnung im <hirendition="#aq">II</hi>ten teile,<lb/>
cap. 3 tit. 25, Hohenlohiſches landrecht im <hirendition="#aq">III</hi>ten<lb/>
teile, tit. 20, F. H. Caſſeliſche greben ordnung<lb/>
tit. 40, <hirendition="#fr">Hildebrand</hi><hirendition="#aq">de viſitatione finium pro-<lb/>
vinc.</hi> cap. <hirendition="#aq">III.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1651</head><lb/><p>Diejenige perſonen, welche von der oberkeit<noteplace="right">und flur-<lb/>ſchuͤzen.</note><lb/>
als aufſeher uͤber die fluren und felder beſtellet<lb/>
werden, damit kein ſchade darin an den feld- und<lb/>
garten-fruͤchten, am graſe, und holze, in wein-<lb/>
bergen, flur auch grenzſteinen, durch menſchen<lb/>
und vihe zugefuͤget werde, heiſſen flur-feld-ſchuͤzen,<lb/>
wein-feld-huͤter, feldſtuzler, flur-acker-wiſen-voͤg-<lb/>
te, wirtenbergiſches landrecht im <hirendition="#aq">II</hi>teile cap. 3 tit.<lb/>
27 (Sihe oben § 444).</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1652</head><lb/><p>Die grenzen ſind entweder von der natur, z. e.<noteplace="right">die grenzen<lb/>ſind man-<lb/>
cherley,</note><lb/>
durch baͤche, klippen, fluͤſſe ꝛc., oder durch kunſt<lb/>
beſtimmet, das leztere geſchihet durch kreuze, ma-<lb/>
le, baͤume, lochbaͤume, aufwuͤrfe, graben, am<lb/>
beſten aber iſt es durch ſteine getan, <hirendition="#fr">von Piſto-<lb/>
rius</hi> in den <hirendition="#aq">amoenitat. II,</hi> 485, <hirendition="#fr">Krebs</hi><hirendition="#aq">de li-<lb/>
gno et lapide P. II claſſ. 6 ſect.</hi> 4 und <hirendition="#fr">Strik</hi> im<lb/><hirendition="#aq">vſu moderno</hi>π. <hirendition="#aq">lib. X</hi> tit. <hirendition="#aq">I</hi> § 5 benimmet de-<lb/>
ren 51 gattungen. Die abbildung des Roͤmi-<lb/>ſchen goͤzen termini legen <hirendition="#fr">Schramm</hi> in der <hirendition="#aq">Saxo-<lb/>
nia monumentis viarum illuſtrata,</hi>ſ. 8. und<lb/><hirendition="#fr">Ayrer</hi> am a. o. dar. Auſſer den ſteinen und baͤ-<lb/>
chen werden in Heſſen keine grenz-zeichen gedultet;<lb/>
in betracht die anderen der zeit und vergaͤnglichkeit<lb/>
zu vil unterworfen ſind. Zwiſchen H. Caſſel und<lb/>
H. darmſtadt ſind die grenzen erneuert und wer-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">T t 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">den</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[665/0677]
von der ſtadt- und dorf-flure ꝛc.
get, darnebſt jaͤrlich durch eine flur- oder grenzbe-
zihung begangen. Bei diſer muß iemand von
oberkeitswegen gegenwaͤrtig ſeyn, Fritſch de di-
ſtrictu vniuerſitatis agrorum ciuitatis vel pagi,
F. S. Gothaiſche landes-ordnung im IIten teile,
cap. 3 tit. 25, Hohenlohiſches landrecht im IIIten
teile, tit. 20, F. H. Caſſeliſche greben ordnung
tit. 40, Hildebrand de viſitatione finium pro-
vinc. cap. III.
§ 1651
Diejenige perſonen, welche von der oberkeit
als aufſeher uͤber die fluren und felder beſtellet
werden, damit kein ſchade darin an den feld- und
garten-fruͤchten, am graſe, und holze, in wein-
bergen, flur auch grenzſteinen, durch menſchen
und vihe zugefuͤget werde, heiſſen flur-feld-ſchuͤzen,
wein-feld-huͤter, feldſtuzler, flur-acker-wiſen-voͤg-
te, wirtenbergiſches landrecht im IIteile cap. 3 tit.
27 (Sihe oben § 444).
und flur-
ſchuͤzen.
§ 1652
Die grenzen ſind entweder von der natur, z. e.
durch baͤche, klippen, fluͤſſe ꝛc., oder durch kunſt
beſtimmet, das leztere geſchihet durch kreuze, ma-
le, baͤume, lochbaͤume, aufwuͤrfe, graben, am
beſten aber iſt es durch ſteine getan, von Piſto-
rius in den amoenitat. II, 485, Krebs de li-
gno et lapide P. II claſſ. 6 ſect. 4 und Strik im
vſu moderno π. lib. X tit. I § 5 benimmet de-
ren 51 gattungen. Die abbildung des Roͤmi-
ſchen goͤzen termini legen Schramm in der Saxo-
nia monumentis viarum illuſtrata, ſ. 8. und
Ayrer am a. o. dar. Auſſer den ſteinen und baͤ-
chen werden in Heſſen keine grenz-zeichen gedultet;
in betracht die anderen der zeit und vergaͤnglichkeit
zu vil unterworfen ſind. Zwiſchen H. Caſſel und
H. darmſtadt ſind die grenzen erneuert und wer-
den
die grenzen
ſind man-
cherley,
T t 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/677>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.