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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XXIX haubtstück
§ 1435
die arten
der hülsen-
früchte,

Die hülsen-früchte sind 1) die erbsen, fünfer-
lei gattungen, 2) die grosen garten bonen, 3)
die faselen, oder steigbonen, 4) die linsen, 5)
der buchweize, 6) der monsamen, Elsholt s.
269 fgg.

§ 1436
der küchen-
wurzeln,

Von küchen-wurzeln gehören hirher die pasti-
nak, die möhr-rübe, die beis-rübe, die weise-rü-
be, die stech-rübe, die zucker-wurzel, rüben-ker-
fel, rüben-rapunzel, eichorien, rettig, radis,
meer-rettig, haber-wurz, zwibeln, lauch, hollauch,
tartuffeln, morcheln, reizger, bülze, bocksbart,
Elsholt s. 272 fgg.

§ 1437
was bei dem
scheunen-
bau zu beob-
achten ist?

Bei dem scheunen-baue hat die policei dahin zu
sorgen, und den untertanen vorzustellen, daß sel-
bige, wo stroh, heu und grummet ligen soll, lüf-
tig, und der morgen- auch mitternacht-wind es
durchwehen könne, welches das müchzende und
dumpfige wesen, woraus sonst eine feuersbrunst
entstehen kan, vertreibet. Disemnach muß eine
scheune lüftig, von aller feuchtigkeit, miststätten
und ställen entfernet seyn, auch etwas erhaben
stehen. Man kan auch zualöcher, wie die schorn-
steine darin anbringen, damit das getreide besser
ausdumpfe. Von anleaung der schuttböden sihe
eine nachricht in den öconomischen nachrichten
VIIten bande s. 552 fg. Leipzig 1755, 8.

§ 1438
die scheunen
sind in den
städten nicht
zu dulten.

Das legen des getreides, heues, strohes, grum-
mets u. d. g. zu wagen oder karren voll, sind in
den häusern der städte nicht zu dulten; es stünde
denn die scheune allein. Zu Jena muß man der-
gleichen in den vorstädten unterbringen. Auch
werden die scheunen-tore von strohe nicht gedultet.

Mylius
XXIX haubtſtuͤck
§ 1435
die arten
der huͤlſen-
fruͤchte,

Die huͤlſen-fruͤchte ſind 1) die erbſen, fuͤnfer-
lei gattungen, 2) die groſen garten bonen, 3)
die faſelen, oder ſteigbonen, 4) die linſen, 5)
der buchweize, 6) der monſamen, Elsholt ſ.
269 fgg.

§ 1436
der kuͤchen-
wurzeln,

Von kuͤchen-wurzeln gehoͤren hirher die paſti-
nak, die moͤhr-ruͤbe, die beis-ruͤbe, die weiſe-ruͤ-
be, die ſtech-ruͤbe, die zucker-wurzel, ruͤben-ker-
fel, ruͤben-rapunzel, eichorien, rettig, radis,
meer-rettig, haber-wurz, zwibeln, lauch, hollauch,
tartuffeln, morcheln, reizger, buͤlze, bocksbart,
Elsholt ſ. 272 fgg.

§ 1437
was bei dem
ſcheunen-
bau zu beob-
achten iſt?

Bei dem ſcheunen-baue hat die policei dahin zu
ſorgen, und den untertanen vorzuſtellen, daß ſel-
bige, wo ſtroh, heu und grummet ligen ſoll, luͤf-
tig, und der morgen- auch mitternacht-wind es
durchwehen koͤnne, welches das muͤchzende und
dumpfige weſen, woraus ſonſt eine feuersbrunſt
entſtehen kan, vertreibet. Diſemnach muß eine
ſcheune luͤftig, von aller feuchtigkeit, miſtſtaͤtten
und ſtaͤllen entfernet ſeyn, auch etwas erhaben
ſtehen. Man kan auch zualoͤcher, wie die ſchorn-
ſteine darin anbringen, damit das getreide beſſer
ausdumpfe. Von anleaung der ſchuttboͤden ſihe
eine nachricht in den oͤconomiſchen nachrichten
VIIten bande ſ. 552 fg. Leipzig 1755, 8.

§ 1438
die ſcheunen
ſind in den
ſtaͤdten nicht
zu dulten.

Das legen des getreides, heues, ſtrohes, grum-
mets u. d. g. zu wagen oder karren voll, ſind in
den haͤuſern der ſtaͤdte nicht zu dulten; es ſtuͤnde
denn die ſcheune allein. Zu Jena muß man der-
gleichen in den vorſtaͤdten unterbringen. Auch
werden die ſcheunen-tore von ſtrohe nicht gedultet.

Mylius
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[584/0596] XXIX haubtſtuͤck § 1435 Die huͤlſen-fruͤchte ſind 1) die erbſen, fuͤnfer- lei gattungen, 2) die groſen garten bonen, 3) die faſelen, oder ſteigbonen, 4) die linſen, 5) der buchweize, 6) der monſamen, Elsholt ſ. 269 fgg. § 1436 Von kuͤchen-wurzeln gehoͤren hirher die paſti- nak, die moͤhr-ruͤbe, die beis-ruͤbe, die weiſe-ruͤ- be, die ſtech-ruͤbe, die zucker-wurzel, ruͤben-ker- fel, ruͤben-rapunzel, eichorien, rettig, radis, meer-rettig, haber-wurz, zwibeln, lauch, hollauch, tartuffeln, morcheln, reizger, buͤlze, bocksbart, Elsholt ſ. 272 fgg. § 1437 Bei dem ſcheunen-baue hat die policei dahin zu ſorgen, und den untertanen vorzuſtellen, daß ſel- bige, wo ſtroh, heu und grummet ligen ſoll, luͤf- tig, und der morgen- auch mitternacht-wind es durchwehen koͤnne, welches das muͤchzende und dumpfige weſen, woraus ſonſt eine feuersbrunſt entſtehen kan, vertreibet. Diſemnach muß eine ſcheune luͤftig, von aller feuchtigkeit, miſtſtaͤtten und ſtaͤllen entfernet ſeyn, auch etwas erhaben ſtehen. Man kan auch zualoͤcher, wie die ſchorn- ſteine darin anbringen, damit das getreide beſſer ausdumpfe. Von anleaung der ſchuttboͤden ſihe eine nachricht in den oͤconomiſchen nachrichten VIIten bande ſ. 552 fg. Leipzig 1755, 8. § 1438 Das legen des getreides, heues, ſtrohes, grum- mets u. d. g. zu wagen oder karren voll, ſind in den haͤuſern der ſtaͤdte nicht zu dulten; es ſtuͤnde denn die ſcheune allein. Zu Jena muß man der- gleichen in den vorſtaͤdten unterbringen. Auch werden die ſcheunen-tore von ſtrohe nicht gedultet. Mylius

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/596>, abgerufen am 21.11.2024.