Der schaftrib hat nicht einerlei gerechtsame.der schaftrib hat unter- schidliche gerechtsa- men, beson- ders der herrschaft In vilen ämtern, besonders in Hessen, haben die gemeinen die schäferei, und geben der herrschaft entweder ein gewisses gelt, oder eine gewisse anzal weide-hammel, welche man trift- auch schnitt- hammel nennet, vom anschneiden auf kerbhölzern, welches ehedem gebräuchlich war, immaßen man mit kerbhölzern gerechnet hat, kleine schriften am a. o. s. 483, s. 492. Von 50 schafen, oder ham- meln gebüret im oberfürstentume Hessen der herr- schaft ein stück. Ist aber die anzal unter 25, so zalen die bauern so vil sechser, als die anzal ist; dahingegen wo 26 und mehr stücke vorhanden sind, zalet die herrschaft so vil sechser, bis die zal voll wird. Man zälet die herde und müssen sich hernach die bauern der gemeine vergleichen. In der stadt Kirtorf wird von iedem stück 3 pfennige und kein weidhammel gegeben. In den Kur- Braunschweigischen landen ist der schafschaz be- kannt, Grupen in den disceptationibus for. obs. IIII s. 975 fgg. welcher als eine steuer anzu- sehen ist, die auf schafe geleget ist.
§ 1180
An einigen orten in Hessen wird wegen derhalber, weide das 50te und beste lamm der herrschaft ge- geben, Krebs am a. o. s. 498.
§ 1181
Bei der hisigen universitäts-vogtei zu Sünglis,die universi- täts-vogtei Sünglis er- hält eben- falls trift- hammel etc. in Nider-Hessen, gibet ieder pferch der universi- tät einen trifthammel und ein triftlamm, wiewol inhalts der alten rechnungen das eilfte stück zu entrichten wäre.
§ 1182
Die schäferei ist, wo die vorhergehende hinder-wie die schä- fereien nisse der adelichen nicht vorhanden sind, so einzu-
richten,
von den ſchafen.
§ 1179
Der ſchaftrib hat nicht einerlei gerechtſame.der ſchaftrib hat unter- ſchidliche gerechtſa- men, beſon- ders der herrſchaft In vilen aͤmtern, beſonders in Heſſen, haben die gemeinen die ſchaͤferei, und geben der herrſchaft entweder ein gewiſſes gelt, oder eine gewiſſe anzal weide-hammel, welche man trift- auch ſchnitt- hammel nennet, vom anſchneiden auf kerbhoͤlzern, welches ehedem gebraͤuchlich war, immaßen man mit kerbhoͤlzern gerechnet hat, kleine ſchriften am a. o. ſ. 483, ſ. 492. Von 50 ſchafen, oder ham- meln gebuͤret im oberfuͤrſtentume Heſſen der herr- ſchaft ein ſtuͤck. Iſt aber die anzal unter 25, ſo zalen die bauern ſo vil ſechſer, als die anzal iſt; dahingegen wo 26 und mehr ſtuͤcke vorhanden ſind, zalet die herrſchaft ſo vil ſechſer, bis die zal voll wird. Man zaͤlet die herde und muͤſſen ſich hernach die bauern der gemeine vergleichen. In der ſtadt Kirtorf wird von iedem ſtuͤck 3 pfennige und kein weidhammel gegeben. In den Kur- Braunſchweigiſchen landen iſt der ſchafſchaz be- kannt, Grupen in den diſceptationibus for. obſ. IIII ſ. 975 fgg. welcher als eine ſteuer anzu- ſehen iſt, die auf ſchafe geleget iſt.
§ 1180
An einigen orten in Heſſen wird wegen derhalber, weide das 50te und beſte lamm der herrſchaft ge- geben, Krebs am a. o. ſ. 498.
§ 1181
Bei der hiſigen univerſitaͤts-vogtei zu Suͤnglis,die univerſi- taͤts-vogtei Suͤnglis er- haͤlt eben- falls trift- hammel ꝛc. in Nider-Heſſen, gibet ieder pferch der univerſi- taͤt einen trifthammel und ein triftlamm, wiewol inhalts der alten rechnungen das eilfte ſtuͤck zu entrichten waͤre.
§ 1182
Die ſchaͤferei iſt, wo die vorhergehende hinder-wie die ſchaͤ- fereien niſſe der adelichen nicht vorhanden ſind, ſo einzu-
richten,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0505"n="493"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den ſchafen.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 1179</head><lb/><p>Der ſchaftrib hat nicht einerlei gerechtſame.<noteplace="right">der ſchaftrib<lb/>
hat unter-<lb/>ſchidliche<lb/>
gerechtſa-<lb/>
men, beſon-<lb/>
ders der<lb/>
herrſchaft</note><lb/>
In vilen aͤmtern, beſonders in Heſſen, haben die<lb/>
gemeinen die ſchaͤferei, und geben der herrſchaft<lb/>
entweder ein gewiſſes gelt, oder eine gewiſſe anzal<lb/>
weide-hammel, welche man trift- auch ſchnitt-<lb/>
hammel nennet, vom anſchneiden auf kerbhoͤlzern,<lb/>
welches ehedem gebraͤuchlich war, immaßen man<lb/>
mit kerbhoͤlzern gerechnet hat, kleine ſchriften am<lb/>
a. o. ſ. 483, ſ. 492. Von 50 ſchafen, oder ham-<lb/>
meln gebuͤret im oberfuͤrſtentume Heſſen der herr-<lb/>ſchaft ein ſtuͤck. Iſt aber die anzal unter 25, ſo<lb/>
zalen die bauern ſo vil ſechſer, als die anzal iſt;<lb/>
dahingegen wo 26 und mehr ſtuͤcke vorhanden<lb/>ſind, zalet die herrſchaft ſo vil ſechſer, bis die zal<lb/>
voll wird. Man zaͤlet die herde und muͤſſen ſich<lb/>
hernach die bauern der gemeine vergleichen. In<lb/>
der ſtadt Kirtorf wird von iedem ſtuͤck 3 pfennige<lb/>
und kein weidhammel gegeben. In den Kur-<lb/>
Braunſchweigiſchen landen iſt der ſchafſchaz be-<lb/>
kannt, <hirendition="#fr">Grupen</hi> in den <hirendition="#aq">diſceptationibus for.<lb/>
obſ. IIII</hi>ſ. 975 fgg. welcher als eine ſteuer anzu-<lb/>ſehen iſt, die auf ſchafe geleget iſt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1180</head><lb/><p>An einigen orten in Heſſen wird wegen der<noteplace="right">halber,</note><lb/>
weide das 50te und beſte lamm der herrſchaft ge-<lb/>
geben, <hirendition="#fr">Krebs</hi> am a. o. ſ. 498.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1181</head><lb/><p>Bei der hiſigen univerſitaͤts-vogtei zu Suͤnglis,<noteplace="right">die univerſi-<lb/>
taͤts-vogtei<lb/>
Suͤnglis er-<lb/>
haͤlt eben-<lb/>
falls trift-<lb/>
hammel ꝛc.</note><lb/>
in Nider-Heſſen, gibet ieder pferch der univerſi-<lb/>
taͤt einen trifthammel und ein triftlamm, wiewol<lb/>
inhalts der alten rechnungen das eilfte ſtuͤck zu<lb/>
entrichten waͤre.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1182</head><lb/><p>Die ſchaͤferei iſt, wo die vorhergehende hinder-<noteplace="right">wie die ſchaͤ-<lb/>
fereien</note><lb/>
niſſe der adelichen nicht vorhanden ſind, ſo einzu-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">richten,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[493/0505]
von den ſchafen.
§ 1179
Der ſchaftrib hat nicht einerlei gerechtſame.
In vilen aͤmtern, beſonders in Heſſen, haben die
gemeinen die ſchaͤferei, und geben der herrſchaft
entweder ein gewiſſes gelt, oder eine gewiſſe anzal
weide-hammel, welche man trift- auch ſchnitt-
hammel nennet, vom anſchneiden auf kerbhoͤlzern,
welches ehedem gebraͤuchlich war, immaßen man
mit kerbhoͤlzern gerechnet hat, kleine ſchriften am
a. o. ſ. 483, ſ. 492. Von 50 ſchafen, oder ham-
meln gebuͤret im oberfuͤrſtentume Heſſen der herr-
ſchaft ein ſtuͤck. Iſt aber die anzal unter 25, ſo
zalen die bauern ſo vil ſechſer, als die anzal iſt;
dahingegen wo 26 und mehr ſtuͤcke vorhanden
ſind, zalet die herrſchaft ſo vil ſechſer, bis die zal
voll wird. Man zaͤlet die herde und muͤſſen ſich
hernach die bauern der gemeine vergleichen. In
der ſtadt Kirtorf wird von iedem ſtuͤck 3 pfennige
und kein weidhammel gegeben. In den Kur-
Braunſchweigiſchen landen iſt der ſchafſchaz be-
kannt, Grupen in den diſceptationibus for.
obſ. IIII ſ. 975 fgg. welcher als eine ſteuer anzu-
ſehen iſt, die auf ſchafe geleget iſt.
der ſchaftrib
hat unter-
ſchidliche
gerechtſa-
men, beſon-
ders der
herrſchaft
§ 1180
An einigen orten in Heſſen wird wegen der
weide das 50te und beſte lamm der herrſchaft ge-
geben, Krebs am a. o. ſ. 498.
halber,
§ 1181
Bei der hiſigen univerſitaͤts-vogtei zu Suͤnglis,
in Nider-Heſſen, gibet ieder pferch der univerſi-
taͤt einen trifthammel und ein triftlamm, wiewol
inhalts der alten rechnungen das eilfte ſtuͤck zu
entrichten waͤre.
die univerſi-
taͤts-vogtei
Suͤnglis er-
haͤlt eben-
falls trift-
hammel ꝛc.
§ 1182
Die ſchaͤferei iſt, wo die vorhergehende hinder-
niſſe der adelichen nicht vorhanden ſind, ſo einzu-
richten,
wie die ſchaͤ-
fereien
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/505>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.