kischen könige die vormundschaften auch gefüret haben, Hert am a. o. s. 20 T. II,Struvens iurispr. heroicae P. V s. 361-364.
§ 966
wenn die mutter die vormund- schaft er- hält?
Vile Teutsche gesäze, wie auch die Engellän- dische haben ausser den lehnen, der mutter die erzihung sowohl vormundschaft und nuznissung gelassen, jedoch werden ieweilen den müttern ein oder der andere vormund zur seite gesezet, Ulmi- mische statuten I, 3, 1, II, 12, Heinecciusde vsufructu statutario materno iuris Germanici, Harpprechtde vsufructu statutario materno, Dreyer am a. o. von der Sächsischen vormund- schaft, sihe den statssecretar, im 138sten teile, von Westphal am a. o. T. I s. 660, 2007, 2016, IIII, 214, 984, 1903. Bei den Reichs- ständen füret die mutter öfters die vormundschaft, welcher ein ehren-mitvormund beigegeben wird. Ordentlicher weise soll der mitvormund auch ein der mutter beigegebener mitregent seyn.
§ 967
die stifväter können in den F. H. Casselischen landen nicht vormunden seyn, welchen per- sonen selbi- ge bestellet werden.
Die stifväter können in den F. H. Casselischen landen die vormundschaften irer stifkinder nicht verwalten, noch selbiger sich unterzihen, besage der Fürstl. verordnung vom 20 jul. 1750.
§ 968
Den unmündigen nachgebornen sönen und töch- tern werden im falle der einzufürenden erstgeburt, wie auch den blödsinnigen und kindern im mutter- leibe, imgleichen bei einer schwangern witbe auch vormunden bestellet.
§ 969
Es können auch vor- munden be- dungen werden,
Es ist auch vergönnet, sich bei lebendigen leibe für seine kinder vormunden auszubedingen, wel- ches die tutela pactitia heisset, iedoch müssen der- gleichen vormunden hernach von der oberkeit be-
stätiget
CXXII haubtſt. von den
kiſchen koͤnige die vormundſchaften auch gefuͤret haben, Hert am a. o. ſ. 20 T. II,Struvens iurispr. heroicae P. V ſ. 361-364.
§ 966
wenn die mutter die vormund- ſchaft er- haͤlt?
Vile Teutſche geſaͤze, wie auch die Engellaͤn- diſche haben auſſer den lehnen, der mutter die erzihung ſowohl vormundſchaft und nuzniſſung gelaſſen, jedoch werden ieweilen den muͤttern ein oder der andere vormund zur ſeite geſezet, Ulmi- miſche ſtatuten I, 3, 1, II, 12, Heinecciusde vſufructu ſtatutario materno iuris Germanici, Harpprechtde vſufructu ſtatutario materno, Dreyer am a. o. von der Saͤchſiſchen vormund- ſchaft, ſihe den ſtatsſecretar, im 138ſten teile, von Weſtphal am a. o. T. I ſ. 660, 2007, 2016, IIII, 214, 984, 1903. Bei den Reichs- ſtaͤnden fuͤret die mutter oͤfters die vormundſchaft, welcher ein ehren-mitvormund beigegeben wird. Ordentlicher weiſe ſoll der mitvormund auch ein der mutter beigegebener mitregent ſeyn.
§ 967
die ſtifvaͤter koͤnnen in den F. H. Caſſeliſchen landen nicht vormunden ſeyn, welchen per- ſonen ſelbi- ge beſtellet werden.
Die ſtifvaͤter koͤnnen in den F. H. Caſſeliſchen landen die vormundſchaften irer ſtifkinder nicht verwalten, noch ſelbiger ſich unterzihen, beſage der Fuͤrſtl. verordnung vom 20 jul. 1750.
§ 968
Den unmuͤndigen nachgebornen ſoͤnen und toͤch- tern werden im falle der einzufuͤrenden erſtgeburt, wie auch den bloͤdſinnigen und kindern im mutter- leibe, imgleichen bei einer ſchwangern witbe auch vormunden beſtellet.
§ 969
Es koͤnnen auch vor- munden be- dungen werden,
Es iſt auch vergoͤnnet, ſich bei lebendigen leibe fuͤr ſeine kinder vormunden auszubedingen, wel- ches die tutela pactitia heiſſet, iedoch muͤſſen der- gleichen vormunden hernach von der oberkeit be-
ſtaͤtiget
<TEI><text><body><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0428"n="416"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">CXXII</hi> haubtſt. von den</hi></fw><lb/>
kiſchen koͤnige die vormundſchaften auch gefuͤret<lb/>
haben, <hirendition="#fr">Hert</hi> am a. o. ſ. 20 <hirendition="#aq">T. II,</hi><hirendition="#fr">Struvens</hi><lb/><hirendition="#aq">iurispr. heroicae P. V</hi>ſ. 361-364.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 966</head><lb/><noteplace="left">wenn die<lb/>
mutter die<lb/>
vormund-<lb/>ſchaft er-<lb/>
haͤlt?</note><p>Vile Teutſche geſaͤze, wie auch die Engellaͤn-<lb/>
diſche haben auſſer den lehnen, der mutter die<lb/>
erzihung ſowohl vormundſchaft und nuzniſſung<lb/>
gelaſſen, jedoch werden ieweilen den muͤttern ein<lb/>
oder der andere vormund zur ſeite geſezet, Ulmi-<lb/>
miſche ſtatuten <hirendition="#aq">I</hi>, 3, 1, <hirendition="#aq">II</hi>, 12, <hirendition="#fr">Heineccius</hi><hirendition="#aq">de<lb/>
vſufructu ſtatutario materno iuris Germanici,</hi><lb/><hirendition="#fr">Harpprecht</hi><hirendition="#aq">de vſufructu ſtatutario materno,</hi><lb/><hirendition="#fr">Dreyer</hi> am a. o. von der Saͤchſiſchen vormund-<lb/>ſchaft, ſihe den ſtatsſecretar, im 138ſten teile,<lb/><hirendition="#fr">von Weſtphal</hi> am a. o. <hirendition="#aq">T. I</hi>ſ. 660, 2007,<lb/>
2016, <hirendition="#aq">IIII</hi>, 214, 984, 1903. Bei den Reichs-<lb/>ſtaͤnden fuͤret die mutter oͤfters die vormundſchaft,<lb/>
welcher ein ehren-mitvormund beigegeben wird.<lb/>
Ordentlicher weiſe ſoll der mitvormund auch ein<lb/>
der mutter beigegebener mitregent ſeyn.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 967</head><lb/><noteplace="left">die ſtifvaͤter<lb/>
koͤnnen in<lb/>
den F. H.<lb/>
Caſſeliſchen<lb/>
landen nicht<lb/>
vormunden<lb/>ſeyn,<lb/>
welchen per-<lb/>ſonen ſelbi-<lb/>
ge beſtellet<lb/>
werden.</note><p>Die ſtifvaͤter koͤnnen in den F. H. Caſſeliſchen<lb/>
landen die vormundſchaften irer ſtifkinder nicht<lb/>
verwalten, noch ſelbiger ſich unterzihen, beſage<lb/>
der Fuͤrſtl. verordnung vom 20 jul. 1750.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 968</head><lb/><p>Den unmuͤndigen nachgebornen ſoͤnen und toͤch-<lb/>
tern werden im falle der einzufuͤrenden erſtgeburt,<lb/>
wie auch den bloͤdſinnigen und kindern im mutter-<lb/>
leibe, imgleichen bei einer ſchwangern witbe auch<lb/>
vormunden beſtellet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 969</head><lb/><noteplace="left">Es koͤnnen<lb/>
auch vor-<lb/>
munden be-<lb/>
dungen<lb/>
werden,</note><p>Es iſt auch vergoͤnnet, ſich bei lebendigen leibe<lb/>
fuͤr ſeine kinder vormunden auszubedingen, wel-<lb/>
ches die tutela pactitia heiſſet, iedoch muͤſſen der-<lb/>
gleichen vormunden hernach von der oberkeit be-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſtaͤtiget</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[416/0428]
CXXII haubtſt. von den
kiſchen koͤnige die vormundſchaften auch gefuͤret
haben, Hert am a. o. ſ. 20 T. II, Struvens
iurispr. heroicae P. V ſ. 361-364.
§ 966
Vile Teutſche geſaͤze, wie auch die Engellaͤn-
diſche haben auſſer den lehnen, der mutter die
erzihung ſowohl vormundſchaft und nuzniſſung
gelaſſen, jedoch werden ieweilen den muͤttern ein
oder der andere vormund zur ſeite geſezet, Ulmi-
miſche ſtatuten I, 3, 1, II, 12, Heineccius de
vſufructu ſtatutario materno iuris Germanici,
Harpprecht de vſufructu ſtatutario materno,
Dreyer am a. o. von der Saͤchſiſchen vormund-
ſchaft, ſihe den ſtatsſecretar, im 138ſten teile,
von Weſtphal am a. o. T. I ſ. 660, 2007,
2016, IIII, 214, 984, 1903. Bei den Reichs-
ſtaͤnden fuͤret die mutter oͤfters die vormundſchaft,
welcher ein ehren-mitvormund beigegeben wird.
Ordentlicher weiſe ſoll der mitvormund auch ein
der mutter beigegebener mitregent ſeyn.
§ 967
Die ſtifvaͤter koͤnnen in den F. H. Caſſeliſchen
landen die vormundſchaften irer ſtifkinder nicht
verwalten, noch ſelbiger ſich unterzihen, beſage
der Fuͤrſtl. verordnung vom 20 jul. 1750.
§ 968
Den unmuͤndigen nachgebornen ſoͤnen und toͤch-
tern werden im falle der einzufuͤrenden erſtgeburt,
wie auch den bloͤdſinnigen und kindern im mutter-
leibe, imgleichen bei einer ſchwangern witbe auch
vormunden beſtellet.
§ 969
Es iſt auch vergoͤnnet, ſich bei lebendigen leibe
fuͤr ſeine kinder vormunden auszubedingen, wel-
ches die tutela pactitia heiſſet, iedoch muͤſſen der-
gleichen vormunden hernach von der oberkeit be-
ſtaͤtiget
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/428>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.