bach in der XVIII und LXXXVIII disp. der dissertationum academicarum. Bei den Kur- Sächsischen leib- auch familien- renten- geschäften von 1748 § 20 wird verstattet, daß der erste ge- winner eines familien-haubtstammes berechtiget seyn solle, in ansehung diser renten einen son gleich- sam anzuwünschen.
§ 900
was die schmaus- brüderschaft ist?
Von den schmaus-brüderschaften handelt Hein- rich Link in der zu Altorf 1681 gehaltenen probe- schrift de fraternitate compotatoria. Sie ist ein geding unter zwenen, daß sie wie brüder ein- ander liben wollen. Eine gattung davon gehet aufs duzen. Beim Herm. Christ. Engelkende compellatione in secunda singulari: vulgo vom duzen findet man hirvon nichts.
§ 901
Die Teut- schen brau- cheten die anwün- schung nicht wie die Rö- mer aus mangel der kinder.
Die Teutschen hatten die adoption nicht, wie die Römer, nämlich aus mangel der ehelichen kinder, nötig; sondern sie waren vermöge irer keuschheit, welche sie in irer jugend libeten, in der ehe dergestalt fruchtbar, daß sie nicht allein streit- bare soldaten für das vaterland im überflusse ver- schaffeten, sondern auch noch andere lande bevöl- kern, sowohl auswärtigen reichen mit tapfern helden dinen konnten. Nur einige erlauchte und merkwürdige beispile können dises von den neuern zeiten sattsam bestärken. Kaiser Rudolph I war mit 13 kindern gesegnet; dessen son der kaiser Alb- recht I hatte 21 erzilet. Kaiser Ferdinand der Ite 15; kaiser Max der II war ein vater von 15 kin- dern; der erzherzog Carl zu Oesterreich 15; kaiser Ferdinand III, 11; kaiser leopold 16; der kaiserin majestät werden das kaiserliche haus bald mit dem 12ten kinde vermeren. Philipp der aufrichtige, kurfürst zu Pfalz, welcher 1508 gestorben ist, zeu-
gete
CXVII haubtſt. von der
bach in der XVIII und LXXXVIII diſp. der diſſertationum academicarum. Bei den Kur- Saͤchſiſchen leib- auch familien- renten- geſchaͤften von 1748 § 20 wird verſtattet, daß der erſte ge- winner eines familien-haubtſtammes berechtiget ſeyn ſolle, in anſehung diſer renten einen ſon gleich- ſam anzuwuͤnſchen.
§ 900
was die ſchmaus- bruͤderſchaft iſt?
Von den ſchmaus-bruͤderſchaften handelt Hein- rich Link in der zu Altorf 1681 gehaltenen probe- ſchrift de fraternitate compotatoria. Sie iſt ein geding unter zwenen, daß ſie wie bruͤder ein- ander liben wollen. Eine gattung davon gehet aufs duzen. Beim Herm. Chriſt. Engelkende compellatione in ſecunda ſingulari: vulgo vom duzen findet man hirvon nichts.
§ 901
Die Teut- ſchen brau- cheten die anwuͤn- ſchung nicht wie die Roͤ- mer aus mangel der kinder.
Die Teutſchen hatten die adoption nicht, wie die Roͤmer, naͤmlich aus mangel der ehelichen kinder, noͤtig; ſondern ſie waren vermoͤge irer keuſchheit, welche ſie in irer jugend libeten, in der ehe dergeſtalt fruchtbar, daß ſie nicht allein ſtreit- bare ſoldaten fuͤr das vaterland im uͤberfluſſe ver- ſchaffeten, ſondern auch noch andere lande bevoͤl- kern, ſowohl auswaͤrtigen reichen mit tapfern helden dinen konnten. Nur einige erlauchte und merkwuͤrdige beiſpile koͤnnen diſes von den neuern zeiten ſattſam beſtaͤrken. Kaiſer Rudolph I war mit 13 kindern geſegnet; deſſen ſon der kaiſer Alb- recht I hatte 21 erzilet. Kaiſer Ferdinand der Ite 15; kaiſer Max der II war ein vater von 15 kin- dern; der erzherzog Carl zu Oeſterreich 15; kaiſer Ferdinand III, 11; kaiſer leopold 16; der kaiſerin majeſtaͤt werden das kaiſerliche haus bald mit dem 12ten kinde vermeren. Philipp der aufrichtige, kurfuͤrſt zu Pfalz, welcher 1508 geſtorben iſt, zeu-
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CXVII haubtſt. von der
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von 1748 § 20 wird verſtattet, daß der erſte ge-
winner eines familien-haubtſtammes berechtiget
ſeyn ſolle, in anſehung diſer renten einen ſon gleich-
ſam anzuwuͤnſchen.
§ 900
Von den ſchmaus-bruͤderſchaften handelt Hein-
rich Link in der zu Altorf 1681 gehaltenen probe-
ſchrift de fraternitate compotatoria. Sie iſt
ein geding unter zwenen, daß ſie wie bruͤder ein-
ander liben wollen. Eine gattung davon gehet
aufs duzen. Beim Herm. Chriſt. Engelken de
compellatione in ſecunda ſingulari: vulgo
vom duzen findet man hirvon nichts.
§ 901
Die Teutſchen hatten die adoption nicht, wie
die Roͤmer, naͤmlich aus mangel der ehelichen
kinder, noͤtig; ſondern ſie waren vermoͤge irer
keuſchheit, welche ſie in irer jugend libeten, in der
ehe dergeſtalt fruchtbar, daß ſie nicht allein ſtreit-
bare ſoldaten fuͤr das vaterland im uͤberfluſſe ver-
ſchaffeten, ſondern auch noch andere lande bevoͤl-
kern, ſowohl auswaͤrtigen reichen mit tapfern
helden dinen konnten. Nur einige erlauchte und
merkwuͤrdige beiſpile koͤnnen diſes von den neuern
zeiten ſattſam beſtaͤrken. Kaiſer Rudolph I war
mit 13 kindern geſegnet; deſſen ſon der kaiſer Alb-
recht I hatte 21 erzilet. Kaiſer Ferdinand der Ite
15; kaiſer Max der II war ein vater von 15 kin-
dern; der erzherzog Carl zu Oeſterreich 15; kaiſer
Ferdinand III, 11; kaiſer leopold 16; der kaiſerin
majeſtaͤt werden das kaiſerliche haus bald mit dem
12ten kinde vermeren. Philipp der aufrichtige,
kurfuͤrſt zu Pfalz, welcher 1508 geſtorben iſt, zeu-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/400>, abgerufen am 21.11.2024.
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