muß weichen und mit einem vorstande des lehns- folgers sich begnügen.
§ 825
Es kan nicht minder der wittum durch hurerei,wenn selbi- ger verloren gehet? und ein unkeusches leben verwirket werden, Estor de iuribus quibusdam viduarum etc. s. 37 fgg. s. 43 s. 45, wie dann die Leipziger, Wittenbergi- sche, Jenaische und Hallischen rechtsgelehrten im jare 1619 also in sachen Elisabeten Margareten von Viztum erkannt haben. Schwederde pri- vilegio fori personarum miserabilium § 37 s. 90 vol. I disput.Beyer am a. o. cap. I § 19, Riccius am a. o. s. 593.
§ 826
Wenn die witbe im witbenstande verbleibet,nach der witben ab- sterben blei- bet das hei- ratsgut in den gütern des ehe- mannes. und das leibgeding benuzet, so dann aber verstir- bet, bleibet ihr heiratsgut in den gütern des ehe- mannes, wofern ein anders nicht abgeredet, oder verordnet worden ist.
§ 827
Wie aber? wenn der ehemann seiner ehegenos- sin ihre ehesteuer lässet, dise solche auf interessenin welchen fällen. auslenet, solches einnimmt und darüber quittiret? ob auf erfolgtes ableben des ehemannes die witbe so- tanen haubtstul entweder angreifen, und gelter davon zu irem nuzen verwenden könne? oder ob die ehesteuer nach ihrem ableben ins lehn falle, weiln sie wärend ires witbenstandes doppelte zin- sen davon gezogen hat. In sachen der verwittib- ten O. V. M. zu S. 1756 ist diser fall vorgekom- men. Wo die witbe mehr als einfaches interesse von irem leibgedinge zihet; allda verbleibet der brautschaz im lehne, und sie kan von haubtstule weder etwas auf heben, noch einiges davon zur bezalung irer schulden verwenden.
§ 828
Z
wittume und leibgedinge.
muß weichen und mit einem vorſtande des lehns- folgers ſich begnuͤgen.
§ 825
Es kan nicht minder der wittum durch hurerei,wenn ſelbi- ger verloren gehet? und ein unkeuſches leben verwirket werden, Eſtor de iuribus quibusdam viduarum etc. ſ. 37 fgg. ſ. 43 ſ. 45, wie dann die Leipziger, Wittenbergi- ſche, Jenaiſche und Halliſchen rechtsgelehrten im jare 1619 alſo in ſachen Eliſabeten Margareten von Viztum erkannt haben. Schwederde pri- vilegio fori perſonarum miſerabilium § 37 ſ. 90 vol. I diſput.Beyer am a. o. cap. I § 19, Riccius am a. o. ſ. 593.
§ 826
Wenn die witbe im witbenſtande verbleibet,nach der witben ab- ſterben blei- bet das hei- ratsgut in den guͤtern des ehe- mannes. und das leibgeding benuzet, ſo dann aber verſtir- bet, bleibet ihr heiratsgut in den guͤtern des ehe- mannes, wofern ein anders nicht abgeredet, oder verordnet worden iſt.
§ 827
Wie aber? wenn der ehemann ſeiner ehegenoſ- ſin ihre eheſteuer laͤſſet, diſe ſolche auf intereſſenin welchen faͤllen. auslenet, ſolches einnimmt und daruͤber quittiret? ob auf erfolgtes ableben des ehemannes die witbe ſo- tanen haubtſtul entweder angreifen, und gelter davon zu irem nuzen verwenden koͤnne? oder ob die eheſteuer nach ihrem ableben ins lehn falle, weiln ſie waͤrend ires witbenſtandes doppelte zin- ſen davon gezogen hat. In ſachen der verwittib- ten O. V. M. zu S. 1756 iſt diſer fall vorgekom- men. Wo die witbe mehr als einfaches intereſſe von irem leibgedinge zihet; allda verbleibet der brautſchaz im lehne, und ſie kan von haubtſtule weder etwas auf heben, noch einiges davon zur bezalung irer ſchulden verwenden.
§ 828
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wittume und leibgedinge.
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folgers ſich begnuͤgen.
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Es kan nicht minder der wittum durch hurerei,
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ſ. 43 ſ. 45, wie dann die Leipziger, Wittenbergi-
ſche, Jenaiſche und Halliſchen rechtsgelehrten im
jare 1619 alſo in ſachen Eliſabeten Margareten
von Viztum erkannt haben. Schweder de pri-
vilegio fori perſonarum miſerabilium § 37 ſ.
90 vol. I diſput. Beyer am a. o. cap. I § 19,
Riccius am a. o. ſ. 593.
wenn ſelbi-
ger verloren
gehet?
§ 826
Wenn die witbe im witbenſtande verbleibet,
und das leibgeding benuzet, ſo dann aber verſtir-
bet, bleibet ihr heiratsgut in den guͤtern des ehe-
mannes, wofern ein anders nicht abgeredet, oder
verordnet worden iſt.
nach der
witben ab-
ſterben blei-
bet das hei-
ratsgut in
den guͤtern
des ehe-
mannes.
§ 827
Wie aber? wenn der ehemann ſeiner ehegenoſ-
ſin ihre eheſteuer laͤſſet, diſe ſolche auf intereſſen
auslenet, ſolches einnimmt und daruͤber quittiret? ob
auf erfolgtes ableben des ehemannes die witbe ſo-
tanen haubtſtul entweder angreifen, und gelter
davon zu irem nuzen verwenden koͤnne? oder ob
die eheſteuer nach ihrem ableben ins lehn falle,
weiln ſie waͤrend ires witbenſtandes doppelte zin-
ſen davon gezogen hat. In ſachen der verwittib-
ten O. V. M. zu S. 1756 iſt diſer fall vorgekom-
men. Wo die witbe mehr als einfaches intereſſe
von irem leibgedinge zihet; allda verbleibet der
brautſchaz im lehne, und ſie kan von haubtſtule
weder etwas auf heben, noch einiges davon zur
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in welchen
faͤllen.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/365>, abgerufen am 21.12.2024.
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