steriales etc. genennet worden sind. Es durften die dienstmanne in lehnssachen über fürsten-lehne zu richten sich nicht ermächtigen, sihe des freiherrns von Senkenbergscorpus iuris feudalis s. 551.
§ 720
Da nun in Teutschland der reichsherren undder reichs- herren- und heutige adel-stand sind von einander unterschie- den. heutige adelstand höchst ungleich und von einan- der sehr unterschieden waren, und noch sind; so ist es eine ungereimte mengerei, wo man den für- sten, grafen und heutigen edelmann in eine reihe, auch in gleichen stand zu setzen sich unterwindet. Sind aber der reichsherrenstand und die ritter- schaft unterschiden; so dürfen sie einander nicht heiraten, sondern weiln alle heirat der Teutschen eine ebenbürtigkeit mit sich brachten, freiherr von Senkenberg in den anfangsgründen der Teut- schen rechtsgelehrsamkeit, ersten buche cap. VII- VIIII auch XV, Just Henning Böhmer im iure eccles. protestantium lib. IIII tit. X § 2 s. 100 so muß eine jede ehe wegen dieser gleichheit in eben dem stande geschehen. Daher wenn eine unglei- che heirath vorging, die kinder zur ärgern hand gehöreten (§ 170 § 171), das ist, sie erlangten nur denjenigen stand, worin der ungleiche ehe- gatte sich befand, Schwäbisches landrecht cap. 48, cap. 49, der freiherr von Senkenberg am a. o. cap. XV, und de iuribus nobilitatis Germanicae § 9 nota 9 s. 29. Böhmer am a. o. und de se- cundis nuptiis cap. II § 15 - 21,von Pisto- rius in den amoenitatibus iuris et histor. P. V s. 1375, P. VI s. 1574, 1609, Johann Pe- ter von Ludewig in der erläuterung der gülde- nen bulle IIten teile s. 1365, Gundlingvtrum nobilitet venter cap. III § 54, Kopp am a. o. s. 315 fgg., der herr professor Riccius im spici- legio iuris Germanici s. 222 num. 3, der herr professor Johann George Cramer am a. o.
cap. III
von den ungleichen ehen.
ſteriales ꝛc. genennet worden ſind. Es durften die dienſtmanne in lehnsſachen uͤber fuͤrſten-lehne zu richten ſich nicht ermaͤchtigen, ſihe des freiherrns von Senkenbergscorpus iuris feudalis ſ. 551.
§ 720
Da nun in Teutſchland der reichsherren undder reichs- herren- und heutige adel-ſtand ſind von einander unterſchie- den. heutige adelſtand hoͤchſt ungleich und von einan- der ſehr unterſchieden waren, und noch ſind; ſo iſt es eine ungereimte mengerei, wo man den fuͤr- ſten, grafen und heutigen edelmann in eine reihe, auch in gleichen ſtand zu ſetzen ſich unterwindet. Sind aber der reichsherrenſtand und die ritter- ſchaft unterſchiden; ſo duͤrfen ſie einander nicht heiraten, ſondern weiln alle heirat der Teutſchen eine ebenbuͤrtigkeit mit ſich brachten, freiherr von Senkenberg in den anfangsgruͤnden der Teut- ſchen rechtsgelehrſamkeit, erſten buche cap. VII- VIIII auch XV, Juſt Henning Boͤhmer im iure eccleſ. proteſtantium lib. IIII tit. X § 2 ſ. 100 ſo muß eine jede ehe wegen dieſer gleichheit in eben dem ſtande geſchehen. Daher wenn eine unglei- che heirath vorging, die kinder zur aͤrgern hand gehoͤreten (§ 170 § 171), das iſt, ſie erlangten nur denjenigen ſtand, worin der ungleiche ehe- gatte ſich befand, Schwaͤbiſches landrecht cap. 48, cap. 49, der freiherr von Senkenberg am a. o. cap. XV, und de iuribus nobilitatis Germanicae § 9 nota 9 ſ. 29. Boͤhmer am a. o. und de ſe- cundis nuptiis cap. II § 15 ‒ 21,von Piſto- rius in den amoenitatibus iuris et hiſtor. P. V ſ. 1375, P. VI ſ. 1574, 1609, Johann Pe- ter von Ludewig in der erlaͤuterung der guͤlde- nen bulle IIten teile ſ. 1365, Gundlingvtrum nobilitet venter cap. III § 54, Kopp am a. o. ſ. 315 fgg., der herr profeſſor Riccius im ſpici- legio iuris Germanici ſ. 222 num. 3, der herr profeſſor Johann George Cramer am a. o.
cap. III
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von den ungleichen ehen.
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die dienſtmanne in lehnsſachen uͤber fuͤrſten-lehne
zu richten ſich nicht ermaͤchtigen, ſihe des freiherrns
von Senkenbergs corpus iuris feudalis ſ. 551.
§ 720
Da nun in Teutſchland der reichsherren und
heutige adelſtand hoͤchſt ungleich und von einan-
der ſehr unterſchieden waren, und noch ſind; ſo
iſt es eine ungereimte mengerei, wo man den fuͤr-
ſten, grafen und heutigen edelmann in eine reihe,
auch in gleichen ſtand zu ſetzen ſich unterwindet.
Sind aber der reichsherrenſtand und die ritter-
ſchaft unterſchiden; ſo duͤrfen ſie einander nicht
heiraten, ſondern weiln alle heirat der Teutſchen
eine ebenbuͤrtigkeit mit ſich brachten, freiherr von
Senkenberg in den anfangsgruͤnden der Teut-
ſchen rechtsgelehrſamkeit, erſten buche cap. VII-
VIIII auch XV, Juſt Henning Boͤhmer im iure
eccleſ. proteſtantium lib. IIII tit. X § 2 ſ. 100
ſo muß eine jede ehe wegen dieſer gleichheit in eben
dem ſtande geſchehen. Daher wenn eine unglei-
che heirath vorging, die kinder zur aͤrgern hand
gehoͤreten (§ 170 § 171), das iſt, ſie erlangten
nur denjenigen ſtand, worin der ungleiche ehe-
gatte ſich befand, Schwaͤbiſches landrecht cap. 48,
cap. 49, der freiherr von Senkenberg am a. o.
cap. XV, und de iuribus nobilitatis Germanicae
§ 9 nota 9 ſ. 29. Boͤhmer am a. o. und de ſe-
cundis nuptiis cap. II § 15 ‒ 21, von Piſto-
rius in den amoenitatibus iuris et hiſtor.
P. V ſ. 1375, P. VI ſ. 1574, 1609, Johann Pe-
ter von Ludewig in der erlaͤuterung der guͤlde-
nen bulle IIten teile ſ. 1365, Gundling vtrum
nobilitet venter cap. III § 54, Kopp am a. o.
ſ. 315 fgg., der herr profeſſor Riccius im ſpici-
legio iuris Germanici ſ. 222 num. 3, der herr
profeſſor Johann George Cramer am a. o.
cap. III
der reichs-
herren- und
heutige
adel-ſtand
ſind von
einander
unterſchie-
den.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/311>, abgerufen am 21.11.2024.
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