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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXVIII. haubtstück
"de gefressen hat, heilet das podagra". Ueber-
dem sprechen die leute: "müller und weber wer-
"den nicht gehenket, damit das handwerk nicht
"untergehe". Auserdem saget man: "es hat kein
"müller wasser genug, wie kein schäfer genug wei-
"de", Hert am a. o. lib. I par. 48, von ihren be-
trügereien sihe Hönns betrugs-lexicon s. 260 fg.

Acht und sechzigstes haubtstück
von den papirmüllern.
§ 535
was der
papirma-
cher ist?

Ein papirmacher heiset, welcher vermöge seiner
kunst allerhand papire aus den lumpen (ha-
dern) und andern zubehörungen zu verfertigen be-
rechtiget ist. Denn die anlegung einer papir-mü-
le kan nu[r] an einem solchen orte geschehen, wo au-
ser dem wirde- oder aufschlage-wasser auch kla-
res und reine[s] wasser aus brunnen oder herzuflüs-
senden quellen, zur reinigung der lumpen zu ha-
ben ist.

§ 536
die papir-
macher
sind zünf-
tig.

Die papirmacher sind zünftig, und haben ihre
gesellen, auch jungen. Sie sind zweierlei gat-
tung, nämlich man hat stampfer und glätter,
Beier im handwerks-lexico s. 317. Von der art
und weise das papier zu bereiten sihe den Penther
im lexico architectonico s. 117, den von Rohr
in den merkwürdigkeiten des Ober-Harzes, s. 512
fg., den Beier am a. o s. 315, das allgemeine
haushaltungs-lexicon, Leipzig 1749, 4t im 2ten
theile s. 501 fg., des Kempfers amoenit. exot.
fasc. II
s. 467 fg., Andreen Cleyers miscell. nat.
cur. dec. II an.
6. Man theilet die papir-mülen
in gemeinen und Holländischen Werke ab. So

vil

LXVIII. haubtſtuͤck
„de gefreſſen hat, heilet das podagra„. Ueber-
dem ſprechen die leute: „muͤller und weber wer-
„den nicht gehenket, damit das handwerk nicht
„untergehe„. Auſerdem ſaget man: „es hat kein
„muͤller waſſer genug, wie kein ſchaͤfer genug wei-
„de„, Hert am a. o. lib. I par. 48, von ihren be-
truͤgereien ſihe Hoͤnns betrugs-lexicon ſ. 260 fg.

Acht und ſechzigſtes haubtſtuͤck
von den papirmuͤllern.
§ 535
was der
papirma-
cher iſt?

Ein papirmacher heiſet, welcher vermoͤge ſeiner
kunſt allerhand papire aus den lumpen (ha-
dern) und andern zubehoͤrungen zu verfertigen be-
rechtiget iſt. Denn die anlegung einer papir-muͤ-
le kan nu[r] an einem ſolchen orte geſchehen, wo au-
ſer dem wirde- oder aufſchlage-waſſer auch kla-
res und reine[s] waſſer aus brunnen oder herzufluͤſ-
ſenden quellen, zur reinigung der lumpen zu ha-
ben iſt.

§ 536
die papir-
macher
ſind zuͤnf-
tig.

Die papirmacher ſind zuͤnftig, und haben ihre
geſellen, auch jungen. Sie ſind zweierlei gat-
tung, naͤmlich man hat ſtampfer und glaͤtter,
Beier im handwerks-lexico ſ. 317. Von der art
und weiſe das papier zu bereiten ſihe den Penther
im lexico architectonico ſ. 117, den von Rohr
in den merkwuͤrdigkeiten des Ober-Harzes, ſ. 512
fg., den Beier am a. o ſ. 315, das allgemeine
haushaltungs-lexicon, Leipzig 1749, 4t im 2ten
theile ſ. 501 fg., des Kempfers amoenit. exot.
faſc. II
ſ. 467 fg., Andreen Cleyers miſcell. nat.
cur. dec. II an.
6. Man theilet die papir-muͤlen
in gemeinen und Hollaͤndiſchen Werke ab. So

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[220/0232] LXVIII. haubtſtuͤck „de gefreſſen hat, heilet das podagra„. Ueber- dem ſprechen die leute: „muͤller und weber wer- „den nicht gehenket, damit das handwerk nicht „untergehe„. Auſerdem ſaget man: „es hat kein „muͤller waſſer genug, wie kein ſchaͤfer genug wei- „de„, Hert am a. o. lib. I par. 48, von ihren be- truͤgereien ſihe Hoͤnns betrugs-lexicon ſ. 260 fg. Acht und ſechzigſtes haubtſtuͤck von den papirmuͤllern. § 535 Ein papirmacher heiſet, welcher vermoͤge ſeiner kunſt allerhand papire aus den lumpen (ha- dern) und andern zubehoͤrungen zu verfertigen be- rechtiget iſt. Denn die anlegung einer papir-muͤ- le kan nur an einem ſolchen orte geſchehen, wo au- ſer dem wirde- oder aufſchlage-waſſer auch kla- res und reines waſſer aus brunnen oder herzufluͤſ- ſenden quellen, zur reinigung der lumpen zu ha- ben iſt. § 536 Die papirmacher ſind zuͤnftig, und haben ihre geſellen, auch jungen. Sie ſind zweierlei gat- tung, naͤmlich man hat ſtampfer und glaͤtter, Beier im handwerks-lexico ſ. 317. Von der art und weiſe das papier zu bereiten ſihe den Penther im lexico architectonico ſ. 117, den von Rohr in den merkwuͤrdigkeiten des Ober-Harzes, ſ. 512 fg., den Beier am a. o ſ. 315, das allgemeine haushaltungs-lexicon, Leipzig 1749, 4t im 2ten theile ſ. 501 fg., des Kempfers amoenit. exot. faſc. II ſ. 467 fg., Andreen Cleyers miſcell. nat. cur. dec. II an. 6. Man theilet die papir-muͤlen in gemeinen und Hollaͤndiſchen Werke ab. So vil

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/232>, abgerufen am 21.11.2024.